eBook oder Print - wovon hängt das ab?

  • Ich habe vorhin mit meiner Agentin telefoniert. Wir haben in der Agentur jetzt zweimal den Fall gehabt, dass es nach einem Ebook auch eine Printausgabe gibt. Die Verkaufszahlen der Ebooks waren im fünfstelligen Bereich.


    Ich selbst habe mit einem reinen Ebook nicht so gute Erfahrungen gemacht - lag auch an der Kommunikation mit dem Verlag, die lief komplett schief. Das war aber eher eine Ausnahme.

  • Das weiß jetzt vermutlich wieder jeder außer mir, aber was lief denn an der Kommunikation nicht gut, und inwiefern wirkte sich das wiederum negativ auf den Verkauf aus?

    Kira


    Just because you can explain it doesn't mean it's not still a miracle.
    Terry Pratchett

  • Das war die Kommunikation zwishen mir, dem Vertrieb und zwei anderen Abteilungen - also eher ein Kuddelmuddel, weil die eine Abteilung nicht mit der anderen gesprochen hatte und deshalb ein paar Dinge schief liefen.
    Aber das ist ein absoluter Einzelfall und war deshalb einfach mein Pech.

  • Ich habe mir den letzten Thread gesucht, in dem es um Selbstverlag geht, weil ich keinen neuen Strang eröffnen wollte.


    Zitat

    Wer seine Lektüre bislang eher bei Lübbe, Heyne, Droemer und Goldmann gefunden hat, wird großartige, unterhaltsame E-Books finden und mit Begeisterung lesen. Wer aber literarisch eher bei Hanser, Suhrkamp oder S. Fischer beheimatet ist, der oder die wird unter Selfpublishing-Titeln nichts finden.


    Sagt Wolfgang Tischer, u. a. Gründer von literaturcafe.de im Artikel Ich bin dann mal Autor in der FAZ. Das Zitat ist nur ein Ausschnitt des Artikelinhalts. Es geht um einen Überblick der Szene auch für Einsteiger in das Thema.

    Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten. (William Somerset Maugham)

  • Selfpublishing bleibt auch immer mein Plan B. Allerdings empfinde ich es durchaus als angenehm einen Plan B zu haben. Eine Schublade mit unveröffentlichten Manuskripten bringt erfahrungsgemäß außer der "Erfahrung" nix.

    Das sehe ich inzwischen auch so und habe meine Biografie der Auguste Böhmer bei neobooks veröffentlicht. Besser ein paar Leser als gar keine. Bittsteller bei Verlagen zu sein, nagt am Selbstbewusstsein, zumal das einzige Kriterium inzwischen die "Vermarktbarkeit" zu sein scheint. Was dabei herauskommt, sieht man in den übervollen Tischen in den Buchhandlungen, die sich unter rosaroter Chicklit biegen.

  • ... und noch ein Nachtrag, wieder aus der FAZ, aber diesmal wirklich mit Bezug auf "eBook oder Print". Hugendubels Antwort: Beides. Das Münchner Familienunternehmen vollendet nach dem Insolvenzverfahren bei Weltbild die Trennung und Neuaufstellung und übernimmt dafür eBook.de.


    Ich kenne aus diesem Forum zwei Mitglieder, die die Filialen von Hugendubel lieben (besonders das Stammhaus in München am Marienplatz) - kein Kommentar. :achsel


    Jedenfalls will Hugendubel seine "Absatzkanäle optimal miteinander verflechten" und die Zukunft im kombinierten Geschäft suchen. Der Internet-Umsatz sei jetzt schon höher als der der besten Filiale. Dabei will man auch den Marktanteil bei elektronischen Büchern erhöhen.


    Wie wär's damit, endlich mal mit dieser Massenabfertigung aufzuhören, kompetente Buchhändler einzustellen statt dieser 400-Euro-Jobber ...? Aber das ist ein anderes Thema.

    Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten. (William Somerset Maugham)

  • Wer Hugendubel liebt soll zu Hugendubel gehen. Warum denn nicht? Die dort einkaufen erwarten keine ausgebildeten Buchhändler mit Kenntnis der Materie. Was sonst bei Hugendubel, Libri & Co. passiert, dieses hin- und hergeschiebe von Geschäftsteilen (Hugendubel war libri, ebook.de war/ist libri usw.) ist nicht wesentlich von Bedeutung. Die Aussage, dass Hugendubel schon jetzt mehr verdient mit digitalen Inhalten als mit gedruckten Büchern, kann vieles bedeuten. Etwa dass sie viel zu wenig gedruckte Bücher verkaufen. Vermutlich bedeutet das aber, dass sie an gedruckten Büchern viel zu wenig verdienen, weil die Kosten zu hoch sind (die Filialen liegen meist in guter Geschäftslage, sind groß und damit teuer). Autoren haben von Hugendubel sowieso nicht viel zu erwarten. Auf die Tische kommen die Bücher nur, wenn die Verlage dafür zahlen. Lesungen machen die auch nicht. Ganz anders da die kleinen süddeutschen Ketten wie Ossiander (in BaWü) oder Rupprecht (in Bayern). Beide bilden auch Buchhändler aus. Das macht zwar auch Hugendubel, aber was können die da lernen außer Bücher in die Regale stellen, auf die Tische legen und hinter der Kasse stehen? Beratungs- und Fachkompetenz ist mir bei Hugendubel noch nicht begegnet.

    BLOG: Welt der Fabeln


    Die schönsten Schlösser und Burgen in Oberbayern und Bayerisch-Schwaben

    ASIN/ISBN: 3831335559


    Verengung des freien geistigen Horizontes ist eine Gefahr in Zeiten des Massenkultes.
    Emanuel von Bodmann


  • Die Aussage, dass Hugendubel schon jetzt mehr verdient mit digitalen Inhalten als mit gedruckten Büchern, kann vieles bedeuten.

    Das sagt Hugendubel nicht. Die Aussage ist, dass das Unternehmen über das Internet mehr Bücher verkauft als in den Filialen. Damit geht das Bestreben einher, auch den Umsatz elektronischer Bücher zu erhöhen, und zwar mit der Übernahme von eBooks.de auf einen "hohen einstelligen Prozentbereich" am E-Book-Markt (von derzeit 3 Prozent).

    Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten. (William Somerset Maugham)