Backlist Revival


  • . Das ändert nichts daran, dass hinter dem Download-Buch ... dieselbe Arbeit des Autors, der Agentur und der Verlagslektoren steckt, wie ich schrieb.…


    Eben! Dieselbe! Mit Ausnahme beim Layout, das muss für ein E-Book noch einmal neu gemacht werden. Mit Ausnahme der reinen E-Book-Verlage findet beim E-Book also kein zweites Lektorat statt. Es hat einmal für alle Ausgaben stattgefunden. Insofern gilt beim E-Book also eine weitere Kostenreduzierung, die nicht nur das Material sondern auch den Aufwand betrifft. Nach deiner Argumentation dürfte dann auch eine Taschenbuchausgabe nicht günstiger als die Hardcoverausgabe ausfallen. Gegen diese Regel wird aber inzwischen von sämtlichen Verlagen verstoßen :)

    BLOG: Welt der Fabeln


    Die schönsten Schlösser und Burgen in Oberbayern und Bayerisch-Schwaben

    ASIN/ISBN: 3831335559


    Verengung des freien geistigen Horizontes ist eine Gefahr in Zeiten des Massenkultes.
    Emanuel von Bodmann


  • Gern tät ich das, Birgit, aber sie haben mir ehrlich gesagt, dass sie auch für meine anderen MS im Augenblick keine Zeit haben, weil sie alle für das Backlist Revival brauchen.
    Ob sie das groß bewerben? Schön wäre ja wieder ein Fest im Fischer-Haus in Frankfurt. Habe dort schon 2 mitgemacht und die waren toll!

  • Ich freue mich sehr darüber, dass mein nächster Roman beim neuen Verlag als eBook genauso viel kosten wird wie die Druckausgabe. Und keinen Cent weniger. 8-) (Nicht wegen höherer Einnahmen für mich, sondern weil all die Kostenbetrachtungen Milchmädchenrechnungen sind und Bücher ohnehin nicht das kosten, was sie wert sind - oder umgekehrt.)


    Übrigens, Pearl, wo wir gerade beim Thema sind. Der Verlag wird Dir mit ziemlicher Sicherheit einen Vertrag anbieten, in dem die eBook-Verwertung kein Nebenrecht ist, sondern zum Hauptrecht dazugehört. Damit ist dann auch leider die übliche Lieferbarkeitsklausel ausgehebelt, nach der ein Autor üblicherweise vom Vertrag zurücktreten kann, wenn sich der Verlag dagegen entscheidet, ein vergriffenes Buch nachzudrucken. Da das eBook ja weiter vorrätig ist und zum Hauptrecht gehört, hat man in dieser Situation für die gesamte Vertragsdauer keine Möglichkeit mehr, die gedruckte Ausgabe im Selbstverlag herzustellen oder einem anderen Verlag anzubieten. In Deinem Fall ist das vielleicht weniger tragisch, da es sich ohnehin um einen älteren Titel handelt, aber auch auf andere kann und wird diese Situation zukommen.

  • Ach Tom, das ist mir sowas von egal. Der Roman hat ja sowieso nur nostalgischen Wert, aus der Steinzeit des Internet sozusagen. Heute ist die Partnersuche im Internet ( das MS hieß ja erst "Cyberlove", bis der Justitiar von Fischer herausfand, dass es ein Jugendbuch dieses Titels gab (?)) ja gang und gäbe und man sieht schon bald Fotos, damals ging es geheimnisvoller zu und mannfrau konnte sich jünger machen, "verstecken". Das war spannend. Und gerade darum entwickelten sich tiefe Beziehungen.


    Die Tantiemen sollen meine Kinder erfreuen, ich habe darum den Vertrag ganz schnell abgeschickt, bevor ich evtl. abkratze. ;)

  • Ich freue mich sehr darüber, dass mein nächster Roman beim neuen Verlag als eBook genauso viel kosten wird wie die Druckausgabe. Und keinen Cent weniger. 8-) (Nicht wegen höherer Einnahmen für mich, sondern weil all die Kostenbetrachtungen Milchmädchenrechnungen sind und Bücher ohnehin nicht das kosten, was sie wert sind - oder umgekehrt.)

    Danke, Tom, für dieses Statement. :klatsch
    Wundervoll, dass nicht nur kleinere Verlage, sondern auch große wie Rowohlt diese Policy fahren. Damit bezieht Rowohlt mit der Gravität seiner Bedeutung in der Branche eindeutig Stellung, und zwar so, wie es jeden Autor nur herzlich freuen kann. Und eben nicht aus pekuniären Erwägungen, sondern wegen der dahinter stehenden Positionierung zum Wert von Literatur, der mit der Wahl von Datenträgern nichts zu tun hat. Toll. :anbet

  • … Und eben nicht aus pekuniären Erwägungen, sondern wegen der dahinter stehenden Positionierung zum Wert von Literatur, der mit der Wahl von Datenträgern nichts zu tun hat. Toll. :anbet


    Wenn es denn so wäre.


    Ich behaupte aber: Das ist so nicht. Auch Rowohlt mach das nur aus rein wirtschaftlichen Erwägungen heraus. Eine davon wird sein, die Position des E-Book nicht frühzeitig zu stärken und solange wie möglich hinauszuschieben, weil sie dadurch eine Schwächung der eigenen (markt-wirtschaftlichen) Position sehen. Autoren, die glauben das würde den Wert ihrer Literatur heben, gehen den Verlagen (m.M.n.) auf den Leim.


    Selbstverständlich hat ein Buch - egal ob digital oder gedruckt - einen materiellen Wert, neben dem ideelen. Dieser materielle Wert wird schon berücksichtigt, wenn unterschiedliche Ausgaben gemacht werden: Hardcover, Paperback, Taschenbuch, Sonderausgabe, Hörbuch etc. Warum beim E-Book das alles anders sein soll, verstehe ich nicht.


    Und um Missverständnissen von vornherein auszuhebeln: Ich bin grundsätzlich gegen das verramschen von E-Books und gegen das kostenlos & billig verkaufen von E-Books.


    Die Meinung aber, E-Books müssen so teuer sein wie gedruckte halte ich für elitär. Elitäre Ansprüche sind aber der Literatur (wiederum m.M.n.) nicht förderlich.

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    Emanuel von Bodmann



  • Wenn es denn so wäre.


    Ich behaupte aber: Das ist so nicht. (...)


    Die Meinung aber, E-Books müssen so teuer sein wie gedruckte halte ich für elitär. Elitäre Ansprüche sind aber der Literatur (wiederum m.M.n.) nicht förderlich.

    Du darfst natürlich behaupten, was immer du willst, lieber Horst-Dieter. Da die Weihnachtszeit über uns hereingebrochen ist, gehe ich zu diesem Thema nicht mit dir in den Clinch, sondern halte mich in friedvoller Besinnlichkeit zurück. Aber immerhin freue ich mich über den "elitären Anspruch", wenn es denn einer ist. Ich mag das, wenn es um Literatur geht. Sehr sogar - bis tief hinein in den roten Arroganzbereich ... :evil


  • Du darfst natürlich behaupten, was immer du willst, lieber Horst-Dieter. Da die Weihnachtszeit über uns hereingebrochen ist, gehe ich zu diesem Thema nicht mit dir in den Clinch, sondern halte mich in friedvoller Besinnlichkeit zurück. Aber immerhin freue ich mich über den "elitären Anspruch", wenn es denn einer ist. Ich mag das, wenn es um Literatur geht. Sehr sogar - bis tief hinein in den roten Arroganzbereich ... :evil


    Dann schließe ich mich mal der Weihnachtsbesinnlichkeit an und interpretiere deinen elitären Anspruch als Qualitätsanspruch (bezogen auf Literatur). Dann haben wir tatsächlich keinen Grund uns in die Haare zu geraten (wobei du bei mir eindeutig die schlechtere Position hättest :D ). Diesen Qualitätsanspruch würde ich nämlich durchaus mitunterstützen. Allerdings lässt sich dieser Qualitätsanspruch (da bin ich mit Tom einer Meinung, auch wenn er sonst eine andere Position hat) nicht monetär festmachen und schon gar nicht bei einer Elite verorten.


    Elite - und vor allem "Elitezüchtung" - ist immer :kacke

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  • Beim Thema "Tantiemen für die Kinder" fielen mir die Birnen des Herrn von Ribbeck ein:




    "... Und die Jahre gingen wohl auf und ab,
    Längst wölbt sich ein Birnbaum über dem Grab,
    Und in der goldenen Herbsteszeit
    Leuchtet's wieder weit und breit.
    Und kommt ein Jung' übern Kirchhof her,
    So flüstert's im Baume: »Wiste 'ne Beer?«
    Und kommt ein Mädel, so flüstert's: »Lütt Dirn,
    Kumm man röwer, ick gew' di 'ne Birn.«


    So spendet Segen noch immer die Hand
    Des von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland."




    Hab gegoogelt und die entsprechende Seite gefunden, auf der man ein schön bebildertes Buch mit diesem Gedicht bestellen kann. Also getan.


    Heute wurde ich unruhig und rief an und hatte den heutigen von Ribbeck direkt am Telefon! :)


    Obstler aus diesen Birnen kann man übrigens auch bestellen. Clever, gell?


    http://www.vonribbeck.de/



  • Fischer macht ein Backlist Revival und fragt an, ob sie meine "Cyberlu" (Internetliebe) neu auflegen dürfen. Als Print und E-book. Mit schönem Honorar.


    Und ob sie dürfen! Ich freue mich tierisch! Vielleicht kann ich postum mit meinen Tantiemen meinen Kindern noch was Gutes tun. ;)

    Ich bin ja neu und musste erst einmal gucken, um welches Buch es sich handelt. Gratuliere Pearl, das war bestimmt richtig schöne Weihnachtspost :)