Leipzig - es geht loooooooooos!

  • Ich möchte mich für die exzellente und sehr, sehr liebenswürdige Organisation bedanken. Stand, Lesungen, Podiumsdiskussionen, Werbematerial, Kaffeeservice - perfekt! Und großartig, wie viele 42er vor Ort waren. Auch die vollkommen friedliche und völkerrechtskonforme Annexion des Nachbarstands (da hatte am Donnerstag wohl ein Crêpes-Händler aufgegeben) fand ich sehr sympathisch. Daran sollte sich Putin ein Beispiel nehmen.


    Die mittelgut besuchte "Sex&Crime"-Lesung am Freitag fand ich allerdings im Mittelteil ein wenig zäh. Gerade bei diesen Thematiken hätte etwas mehr Drive nicht geschadet. Unterhaltsam war's aber trotzdem.


    Ich war ja bislang nur in Frankfurt und also zum ersten Mal in Leipzig. Das ist kein Vergleich. Frankfurt ist eine richtige Messe, Leipzig ist ein etwas größerer Bücherstand. Selbst die meisten größeren Verlage präsentieren sich vergleichsweise klein.
    Originell sind natürlich die ganzen Mangakids, wobei ich mich angesichts einiger Kostümierungen, in denen zehnjährige Mädchen herumgelaufen sind, gefragt habe, wer da noch Fotos in Kanada bestellen muss. Mein Lieblingsstand war einer für "Militärpatriotische und religiöse Literatur" - natürlich aus Russland. Bemerkenswert war auch unser Nachbarstand von der Zuschussfirma "Deutsche Literaturgesellschaft", der nur aus ein paar Bücherregalen bestand, vor denen eine Hostess herumlungerte, die keine Ahnung hatte, für wen sie da Ansprechpartner sein sollte. Immerhin kann der "Verlag" auf diese Weise das Werbeversprechen einhalten, die Bücher der Kundschaft auf der Messe zu präsentieren.


    Und unsere sehr gut besuchte (was, zugegeben, vermutlich ein bisschen auch daran lag, dass nach uns Willemsen an gleicher Stelle auftrat) "Szenische Podiumsdiskussion" war fantastisch. Wir hätten auch zwei oder drei Stunden füllen können.


    Hat Spaß gemacht. 8-)

  • Rico Beutlich war großartig - fast zu gut, um "schlecht" zu sein. Die 42er auf dem Podium überzeugten mit Argumenten, die vor unbedachten und selbstüberschätzenden Erstveröffentlichungen als Selfpublisher warnten. Auch der Beitrag über die Falle "Verlag sucht Autoren" der vielen Zuschussverlage, die alles versprechen, nichts halten und sich für ihre Nicht-Leistung bezahlen lassen, wird manchem hoffnungsvollen Erst-Autoren die Augen geöffnet haben.
    Bei der "Sex&Crime" Lesung war ich leider nicht anwesend, war aber überrascht von der wirklich großen Anzahl von 42ern, die sich alle äußerst engagiert am Stand versammelt und alles perfekt gestaltet haben. Ich habe eine Menge Mitglieder und Forumsangehörige getroffen, die ich bisher nicht persönlich kannte. Es gab gute Gespräche und Anregungen. Das war auf jeden Fall eine Bereicherung.
    Ein großer Dank gilt allen Organisatoren. :blume oh .. und ...innen natürlich.

  • Mein Messebericht kommt noch.


    Ich packe gerade alle Kisten aus, räume Gläser und Tassen in die Spülmaschine. Ich habe eine dunkel-türkise Kaffeetasse dabei, die mir nicht gehört. Wem kann ich sie nach Augsburg mitbringen?

  • Vielen Dank für eure Berichte.
    Leipzig menschelt und buntelt mehr.
    Frankfurt ist kühler und geschäft-iger


    Gibt es eigentlich zufällig kleine Video/Handymitschnitte von irgendeiner eurer Veranstaltungen...?
    Die Neugier der zu Hause gefesselten ist bodenlos ")"


    Doch und kommt demnächst in diesem Theater.

  • Wer nach Leipzig fährt, darf eines nicht erwarten: ausschlafen zu können. Jedenfalls NCIHT, wenn man ein Zimmer neben Ulli, Karen, dem Universum und dem ganzen Rest hat. Der Rest war nur geil. Dass bei Sex & Crime der Mittelteil durchhing, fand ich nicht. Außer man meint es explizit erotisch. Und, lieber Tom, laut Wikipedia darf man tatsächlich StevIE Windwood sagen! Bei der Heimfahrt hatte ich übrigens zunächst Sitz 42. Siehe Anhang. Weil da aber noch ein altes zänkisches Ehepaar mit drinsaß, habe ich in Jena Paradies das Abteil gewechselt. Sitz 64 verschaffte mir dann vorübergehend etwas Ruhe. Ich bin aber heute immer noch müde. Vielleicht werde ich doch langsam alt. Trotzdem: Danke für diese vielen wunderbaren Begegnungen. Eine reiche Wegzehrung bis Augsburg ...

  • Was bleibt?
    Gemeinsame Erinnerungen an die Leipziger Buchmesse 2014.
    Zum ersten Mal war ich auf der Buchmesse in Leipzig. Zum ersten Mal sah ich live manchen 42Autor oder Autorin. Jetzt habe ich ein Bild im Kopf, wenn ich einen Beitrag im Forum lese.
    Auf der Buchmesse fühlte ich mich wohl. Tom hat das gut bescshrieben. Ist eine Reise wert.
    Das Knicklicht ist auch eine Reise wert.
    Zuerst muss man es finden. Nachdem Jörg mich in die Linie 7 geschickt hat, Richtung Sommerfeld, Haltestelle Reudnitz, habe ich die Fahrt genossen. Bis zur Endhaltstelle in Sommerfeld.
    Äh!? Der Fahrer wusste Bescheid. Die Haltestelle heißt Reudnitz-Köhlerstrasse, wird aber nur als Köhlerstrasse angesagt. Ahja!!! Alles zurück und tatsächlich habe ich knapp vor dem Anfang von Sex & Crime das Knicklicht erreicht.
    Heike hatte mit Triebspiel einen deftigen Anfang gemacht. Uff. Sören fand eine Schatzkiste, wie passend, ein Buch war auch darin. Horst- Dieter und Monika fuhren mit uns in einem Volkswagen mit Kriminalkommissar Poggel und seiner Zimmerwirtin Anna Puff in den Tessin. Erich Kästner kam um die Ecke, also nicht im Knicklicht, sondern er traf Poggel. Sehr unterhaltsam vorgetragen. Zwei Brüder gingen sich schließlich an die Gurgel. Einer überlebt das nicht.
    Es war schon etwas später, Tom meinte, er lalle schon ein wenig, aber das passe zu den Buch Leichtmatrosen. So schloß sich Reigen um Sex und Crime mit den Sexerfahrung der Mannschaft der „Tusse“
    In der Ladies Night war tatsächlich das Publikum überwiegend weiblich. Die Lesenden waren dagegen überwiegend männlich.
    Das war insgesamt war die Ladies Night ein Erlebnis der besonderen Art.
    Ein Liebesbrief der plötzlich vor der Tür steht, phantastische Pfünf Pfreunde wurden uns vorgestellt, was Buddha passiert, wenn er mal bei einer Nutte ist, ein Gebiss was sich irgendwie und irgendwo in einem Bett wiederfindet, so ging die Ladies Night unterhaltsam zu Ende. Wunderbar. Vielen Dank an alle Beteiligten.

  • Bericht und Fotos kommen von mir auch noch, wenn ich wieder zurück im Norden bin...


    Aber ein großes großes Dankeschön an alle Helfer, Lesende und Podiumsdiskutanten!!!!!!!!
    :anbet :anbet :anbet :anbet :anbet :anbet :anbet :anbet :anbet :anbet :anbet :anbet :anbet
    Ihr wart toll! Alles hat wunderbar geklappt, obwohl drei Lesungen ja schon ein ehrgeiziges Programm waren. Und es war toll, dass so viele von Euch gekommen sind. Ich hoffe, Ihr habt nun denselben Eindruck wie wir schon seit der ersten Messe, auf der wir einen Stand hatten: Völlig fertig, noch zwei Wochen später leicht alkoholisiert, unausgeschlafen, fusseligen Mund vom vielen Quatschen, aber mit vielen wunderschönen EIndrücken und dem Gefühl, der Verein und seine Mitglieder machen doch irgendwas richtig!


    Und das ganz besondere Dankeschön, das ich nochmal anbringen muss, geht an die Leute von der Podiumsdiskussion. Die Veranstaltung war großartig. Genauso wie ich mir das in meinen kühnsten Träumen vorgestellt hatte, aber ich hatte nicht erwartet, dass die wahr werden (können). Schaut Euch das unbedingt an, wenn Jörg das hochgeladen hat!


    JUNGS, IHR WART SPITZE!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! :chapeau :klatsch :anbet :dhoch :like :like :like :like :like

  • Jörg und ich haben die Podiumsdiskussion gefilmt. Mir fehlen lediglich die letzten zwei oder drei Sätze der Abschlussrunden. Jörg hat die. Also werden wir irgendwann die komplette Podiumsdiskussion im Laufe der Woche online stellen. Bei Facebook oder Youtube oder beides.

    BLOG: Welt der Fabeln


    Die schönsten Schlösser und Burgen in Oberbayern und Bayerisch-Schwaben

    ASIN/ISBN: 3831335559


    Verengung des freien geistigen Horizontes ist eine Gefahr in Zeiten des Massenkultes.
    Emanuel von Bodmann



  • Gibt es eigentlich zufällig kleine Video/Handymitschnitte von irgendeiner eurer Veranstaltungen...?
    Die Neugier der zu Hause gefesselten ist bodenlos ")"


    gibt es, liebe Dorit. Sogar recht viel, aber da müsst ihr euch noch ein wenig gedulden, denn allein die von mir zu verarbeitende Datenmenge liegt bei ca. 70 GB ( was zum Großteil natürlich dem HD-Filmmaterial der Podiumsdiskussion und der Abendlesungen geschuldet ist) ...wir arbeiten also daran und Vorfreude ist doch sowieso das Beste :evil

  • Zitat

    Also werden wir irgendwann die komplette Podiumsdiskussion im Laufe der Woche online stellen. Bei Facebook oder Youtube oder beides.


    Super :blume


    Zitat

    aber da müsst ihr euch noch ein wenig gedulden, denn allein die von mir zu verarbeitende Datenmenge liegt bei ca. 70 GB


    Gerne, gerne
    wart ich dieses Weilchen


    warten werd´ ich
    bis die ersten Veilchen
    endlich aus dem Boden starten


    warten werd ich , - immer warten!
    Warten auf die Datenmassen...


    wartend, auf den Dachterrassen
    mir die Zeit beim Bier vertrinken
    niemals duschen
    immer stinken
    weil ich einzig warte nur
    auf den Film, - nach Korrektur
    :blume:blume:blume

  • Besonders interessant fand ich übrigens das von Wolfgang Tischer im "autorenforum" (wo auch unsere Diskussion stattfand) geführte Interview mit Matthias Matting, dem Inhaber/Herausgeber der "Selfpublisher-Bibel". Dieses Gespräch hat für mich sehr eindrucksvoll gezeigt (obwohl Matting einigen diesbezüglichen Fragen/Anmerkungen von Tischer halbherzig widersprach), dass es beim Selfpublishing zwei ganz wesentliche Aspekte gibt:


    1. Es geht nicht um Literatur. Die in entsprechenden Diskussionen unermüdlich wiederholten Argumente, nach denen das Selfpublishing vor allem Genres, Texten und Autoren abseits des Mainstreams eine Chance böte, sind irreführend und überwiegend komplett falsch. Die entsprechenden Bestenlisten, die natürlich überwiegend aus dem Hause Amazon stammen (dazu auch 2.), enthalten fast nur Genreliteratur, nämlich ChickLit, Fantasy und Erotik, also genau das, womit auch die Verlage erfolgreich(er) sind. Experimente haben auch per Selfpublishing keine Chance. Und, noch viel wichtiger: Es geht beim Selfpublishing allein um das Marketing. Womit sich Selfpublisher in der Hauptsache beschäftigen, das ist die Frage, wie sie sich selbst und damit ihre Texte irgendwie bekanntmachen können. Matting hat dazu ein paar Techniken und Portale erwähnt, aber auch angemerkt, dass der Erfolgsweg von heute die Sackgasse von morgen ist. Letztlich geht es in der Hauptsache um den Preis, wie Matting mehrfach bestätigt hat. Das ganze ist ein Bauchladen, der mit einem Strohfeuer beheizt wird. Nach meinem Verständnis lautete eine wesentliche Botschaft dieses Diskussionsteils: Es ist egal, ob die Texte schlecht sind, weil man ohnehin darauf baut, sehr schnell viel zu verkaufen, weil langfristige Planungen in diesem Bereich kaum möglich sind. Ausnahmen bestätigen das nur.


    2. Man vertraut in fast schon rührender Weise darauf, dass Amazon bleibt, wie es ist, weil Amazon den Dreh- und Angelpunkt des fast gesamten Selfpublishing-Markts darstellt, ob man nun über deren Systeme publiziert oder andere Distributoren wählt. Auf Tischers Frage, was denn geschehen würde, wenn Amazon die Margen herunterschraubt und die Bezuschussung des Sektors einstellt, reagierte Matting mit der Behauptung, dass Amazon das wohl nicht tun würde, lieferte aber keine schlüssige Begründung für die Annahme. Tatsächlich aber ist diese Entwicklung längst eingeleitet worden, denn vor zwei Wochen hat Amazon für sein Tochterunternehmen "Audible" die Margen für selbst Hörbücher publizierende Autoren drastisch gesenkt. Wann das für KDP und ACS geschieht, ist in meinen Augen nur noch eine Frage der Zeit. Warum sollten sie weiterhin 70 Prozent und mehr von Produkten abgeben, die sowieso nur bei ihnen gekauft werden?


    Dies nur am Rande. Ich hoffe, Wolfgang Tischer veröffentlicht die mitgeschnittenen Interviews noch auf der Site des Literaturcafés. Matting hat im Rahmen dieses Gesprächs auch ein paar sehr interessante Dinge gesagt, über die sich nachzudenken wirklich lohnt, aber er hat m.E. in der Hauptsache die beiden o.g. Aspekte unterstrichen - nach meinem Gefühl, ohne das zu wollen.