Omas Salzgebäck

  • Herrlich, wie schnell einem gleich die passenden "Größen" der Literatur einfallen zu den Schubladen.
    Und ja: der Gegenwartsbezug fehlt allzu oft.
    Wir sind ein Völkchen von Nabelschauern geworden.


    Danke für den Link, Susanne!

    [buch]3866855109[/buch]


    "Sinn mag die äußerste menschliche Verführung sein." - Siri Hustvedt

  • Herrlich! Und so wahr! Habe schon lange kein deutsches Buch mehr gelesen. Wenn ich schon die Stichworte "Kindheit in...", "Dorf", "Krieg", "Meine jüdische Großmutter" höre... Andererseits: "Männer sind wie...", Lippgloss und Rock'n Roll" sind auch nicht besser.
    Dann lieber Fontane.

  • Ja, Eschbach fällt aus der Reihe. Aber dann kommt bis Fontane lange nichts mehr. *g*


    Hmmm. Zoe Beck?


    Ich glaube, ihr habt alle nur Genre-Literatur im Blick. Wobei dann Fontane wiederum nicht passt. Es gibt durchaus eine ganze Menge Autorinnen und Autoren jenseits der Genreschranken, die anders schreiben als in der durchaus lesenswerten Glosse persifliert sind. Wenn man jedoch schon lange kein Buch eines deutschen Autoren mehr gelesen hat (was für eine Arroganz!), dann kann man da auch nicht wirklich mitreden. Gerade auf dem Tisch liegen habe ich Peter Härtlings Tage mit Echo, das so gar nicht zu der Glosse passen will. Oder es ist eine Kategorie vergessen worden ;)


    [buch]3462045725[/buch]


    Kürzlich gelesen und hier im Forum auch vorgestellt habe ich die beiden Bücher von Ulrich Tukur. Vielleicht will jetzt jemand einwenden, das sei kein richtiger Autor, sondern Schauspieler mit Autorenambitionen im Nebenerwerb. Da können viele Genreautoren aber tief in der Nase bohren und bekommen doch nichts gleichartiges heraus. Andreas Eschbach mag ja ein guter SF und Thriller-Autor sein (inklusiv Jugendbuch), den ich auch von Zeit zu Zeit gerne lese, aber er wird wie die meiste Genreliteratur nicht mal nach halbsolanger Zeit wie Fontane schon tot ist vergessen sein.

    BLOG: Welt der Fabeln


    Die schönsten Schlösser und Burgen in Oberbayern und Bayerisch-Schwaben

    ASIN/ISBN: 3831335559


    Verengung des freien geistigen Horizontes ist eine Gefahr in Zeiten des Massenkultes.
    Emanuel von Bodmann


  • (was für eine Arroganz!),


    Jaja, du kannst mich nicht leiden, ist ok.


    Mir ist auch einer eingefallen: Tom Liehr.


    Ich kann diese trantütige Selbstbespiegelung nicht leiden, diese hingebungsvolle Nabelschau, dieses endlose Innenmonologisieren. Soviel Lebenszeit will ich nicht mehr vergeuden, ich will Tempo, Action, Spannung, Entwicklung - nein, keine Krimis und Thriller, kanns nicht genau definieren.


    http://www.buchhaus-sternverla…3DBESTSELLER_BELLETRISTIK Nimm diese SPIEGEL-Bestsellerliste. Was kann und soll man davon lesen? Evtl. Goosen?


  • Jaja, du kannst mich nicht leiden, ist ok.


    Überschätz dich nicht


    Zitat


    Mir ist auch einer eingefallen: Tom Liehr.


    Also! Geht doch :)


    Zitat


    http://www.buchhaus-sternverla…3DBESTSELLER_BELLETRISTIK Nimm diese SPIEGEL-Bestsellerliste. Was kann und soll man davon lesen? Evtl. Goosen?


    Was haben Bestsellerlisten mit Literatur zu tun? Die spiegeln nicht, was akutell gerade an neuer Literatur verfügbar ist, sondern ausschließlich, was gerade gut verkauft wird. Bestsellerlisten geben ein Bild der aktuellen Lesegewohnheiten, NICHT der verfügbaren Literatur.

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  • ...


    Mir ist auch einer eingefallen: Tom Liehr.


    Ich kann diese trantütige Selbstbespiegelung nicht leiden, diese hingebungsvolle Nabelschau, dieses endlose Innenmonologisieren. Soviel Lebenszeit will ich nicht mehr vergeuden, ich will Tempo, Action, Spannung, Entwicklung - nein, keine Krimis und Thriller, kanns nicht genau definieren.

    hi,hi, den wollte ich in der Liste der Ausnahmen auch schon anführen. Ist auch etwas nabelbeschaulich...aber eben enorm erfrischend anders.
    Dem Artikel stimme ich zu, was die allgemeinen Büchertische in den Läden angeht und auch die Bestsellerlisten betreffend. Ansonsten: klar - es gibt Edelsteine!

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  • Was haben Bestsellerlisten mit Literatur zu tun? Die spiegeln nicht, was akutell gerade an neuer Literatur verfügbar ist, sondern ausschließlich, was gerade gut verkauft wird. Bestsellerlisten geben ein Bild der aktuellen Lesegewohnheiten, NICHT der verfügbaren Literatur.


    Naja, durch Buchhandlungen zu schlendern und sich vielleicht von den Verkäufern aktuelle, interessante Bücher empfehlen zu lassen, habe ich schon längst aufgegeben. In diesen großen Warenhäusern (kleine, gut informierte gibt es kaum noch) ist das sinnlos.


    Rezensionen lesen, ok, lieste 3, haste 4 Meinungen.


    Auf Empfehlungen von Bekannten zu hören? Vabanquespiel.


    Also greift man auf Fontane zurück. Alle "Klassiker" haben wir natürlich, ca. 6000. Will nach unserem Tod sowieso keiner haben.


    Ich schau jetzt fern. :)


  • Auch in Dortmund gibt es diese Buchhandlungen aber noch. Und sie aufzusuchen, den Empfehlungen zu folgen, lohnt sich - und zwar mehrfach. Aber als Doktorin, die über Quantität ihre Arbeit geschrieben hat, weißt du das sicher selbst. ")"


    Und vielleicht ist es aber auch besser, wenn du fern schaust, statt zu lesen. Gibt ja eh keine guten Autoren mehr, gell? ;)

  • Ach Ulli, das ist ja nun Polemik. Du meinst "Transfer" z.B., gell?
    Eine "quantitative Analyse" in den Gesellschaftswissenschaften, der natürlich eine qualitative folgt, ist nicht "über Quantität schreiben". LOL.
    Quantität im Buchausstoß hat auch nicht viel mit Qualität zu tun, btw.
    Aber im Ernst: nennt doch mal ein paar aktuelle deutsche Titel, für die es sich lohnt 20 Euro auszugeben?
    Mir ist noch Treichel eingefallen, den ich zunächst verschlungen habe, aber sein letztes Buch liegt auch halb gelesen auf dem Nachttisch.
    Es ist imho ein Jammer, dass es das "Literarische Quartett" nicht mehr gibt. Da bekam man wirklich Anregungen.
    Na, ihr werdet ja mit tollen Empfehlungen aus Leipzig zurück kommen, gelle?


  • Transfer? Verstehe ich gerade nicht. Hab auch keinen Doktortitel.


    Quantität = Bestsellerliste. Also, Bücher, die Viele kaufen. Die sich offensichtlich gut vermarkten. Die gelesen werden.
    Das willst du ja nicht.
    Du willst auch nicht auf Empfehlungen von Bekannten hören (warum eigentlich nicht? Meine Mutter liest unglaublich viel und könnte dir bestimmt das ein oder andere Buch empfehlen)


    Die Bücher vom Literarisschen Quartett landete immer automatisch auf der Bestsellerliste, der du ja nicht traust.


    Leipzig - nun ja, fahr doch selbst zur Messe und hole dir Anregungen. Da gibt es viele deutsche Schriftsteller zum Anfassen. Im Übrigen auch bei unseren Lesungen im Cafe Knicklicht.
    :evil

  • Bernhard Schlink, Der Vorleser
    Dieter Wellershoff, Der Liebeswunsch


    Das sind nur zwei Titel, die mir gerade einfallen ubd die ich immer wieder gerne lese.
    was mich an diesem Thread stört, ist die unsachliche, oft verletzende Polemik. Muss das sein?

  • Ich lese aus dem Artikel am meisten heraus, dass es dem Verfasser in der heutigen, deutschen Literatur an Brisanz fehlt. Er bemängelt, dass nur veröffentlicht zu werden scheint, wer bereits einen großen Namen hat, dass nur Sex sells oder Nabelschau hochgejubelt wird.
    Klar und ohne Frage, dass es wunderschöne Liebesromane gibt, tolle deutsche SF, noch tollere Historische Romane, gell Ulli? :) und fesselnde Autobiografien gibt es auch. Einem Herrndorf beizuwohnen ist eine existenzielle Erfahrung.
    Aber gesellschaftliche Brisanz? Politische Aktualität? Jetzt gerade auf dem Buchmarkt?

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    "Sinn mag die äußerste menschliche Verführung sein." - Siri Hustvedt


  • Naja, durch Buchhandlungen zu schlendern und sich vielleicht von den Verkäufern aktuelle, interessante Bücher empfehlen zu lassen, habe ich schon längst aufgegeben. In diesen großen Warenhäusern (kleine, gut informierte gibt es kaum noch) ist das sinnlos.


    Es gibt mehr kleine und auch gute mittlere Buchhandlungen, als immer wieder behauptet wird. Tatsächlich sind die sogar wieder im Kommen. Die großen Ketten stecken in der Krise.


    Zitat


    Rezensionen lesen, ok, lieste 3, haste 4 Meinungen.


    Auf Empfehlungen von Bekannten zu hören? Vabanquespiel.


    Wenn man das eigene Urteilsvermögen ausschaltet, hat man natürlich keine Chance, aktiv gutes neues zu entdecken.


    Zitat


    Also greift man auf Fontane zurück. Alle "Klassiker" haben wir natürlich, ca. 6000. Will nach unserem Tod sowieso keiner haben.


    Zwischen Fontane und heute gibt es eine fast unübersehbare Literatur, die viel Gutes enthält. Wer mit Fontane aufhört, Literatur zu lesen, beschränkt sich extrem.


    Zitat


    Ich schau jetzt fern. :)


    Kommt drauf an, was.

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    Die schönsten Schlösser und Burgen in Oberbayern und Bayerisch-Schwaben

    ASIN/ISBN: 3831335559


    Verengung des freien geistigen Horizontes ist eine Gefahr in Zeiten des Massenkultes.
    Emanuel von Bodmann


  • Man kann sich übrigens gut über Literaturzeitschriften informieren. Damit meine ich nicht die, die am Zeitungskiosk zu haben sind und BUCH oder BÜCHER oder HÖRBUCH oder so ähnlich heißen, die lediglich Werbeorgane der Verlage sind. Die erfolgreichste Literaturzeitschrift in Deutschland heißt übrigens AKZENTE, gibt es seit 1954 und kostet im Abo 42 - in Worten: Zweiundvierzig - Euro.

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  • Bernhard Schlink, Der Vorleser
    Dieter Wellershoff, Der Liebeswunsch


    Das sind nur zwei Titel, die mir gerade einfallen ubd die ich immer wieder gerne lese.
    was mich an diesem Thread stört, ist die unsachliche, oft verletzende Polemik. Muss das sein?


    Ja natürlich, Schlink, ist mir auch eingefallen. Außer dem "Vorleser" noch die Kurzgeschichten. Die Krimis langweilten.


    Im übrigen hast Du Recht.