Experten für Schießen und Schusswaffen sind gefragt

  • Ich habe kaum Ahnung von Schießen und Schusswaffen, auch wenn ich mal mit einem Luftgewehr beim Kinderschützenfest im Alter von elf oder zwölf Jahren einen Flügel vom Holzadler abgeschossen habe. ;) Was ich wissen will: Kann man aus 3 km Entfernung jemand gezielt erschießen? Was braucht es dazu für eine Waffe und welche Ausbildung muss der Schütze haben?

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    Die schönsten Schlösser und Burgen in Oberbayern und Bayerisch-Schwaben

    ASIN/ISBN: 3831335559


    Verengung des freien geistigen Horizontes ist eine Gefahr in Zeiten des Massenkultes.
    Emanuel von Bodmann


  • Vielen Dank, Nils, das ist schon mal etwas mehr als die Hälfte der Antwort. Damit ist klar, dass ich die Strecke halbieren muss. Vermutlich ist eine Ausbildung des Schützen bei der Bundeswehr keine schlechte Idee - oder?

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  • Bei meinem Mann fahren regelmäßig britische Ex-Marines als "armed guards" gegen die Piraten im Gulf of Aden mit. Das sind ausgebildete Scharfschützen und ich glaube, die können mit ihren Gewehren ca. 2 km weit scharf schießen. Ich frag ihn morgen mal, wenn wir telefonieren (er ist an Bord), dann kann ich Dir näheres sagen.

  • Bei meinem Mann fahren regelmäßig britische Ex-Marines als "armed guards" gegen die Piraten im Gulf of Aden mit. Das sind ausgebildete Scharfschützen und ich glaube, die können mit ihren Gewehren ca. 2 km weit scharf schießen. Ich frag ihn morgen mal, wenn wir telefonieren (er ist an Bord), dann kann ich Dir näheres sagen.


    Danke. Ein paar Details können nicht schaden. Ich habe allerdings die Entfernung schon auf 1,5 km heruntergeschraubt. Geschossen wird bei mir übrigens im Watt.

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  • Auf Wattwürmer? Challenge, really ...


    Gäbe durchaus einen interessanten Plot - »Der Wattwurmmörder - oder das Grauen im Schlick« :rofl


    In meinem Fall ist es aber anders. Jedenfalls dann, wenn ich den Plot so rund bekomme, dass ich die Geschichte, die mir im Kopf herumgeht, auch aufschreibe.

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  • Auf Wattwürmer? Challenge, really ...


    :rofl :rofl :rofl


    Also, die britischen Ex-Royal Marines, die Handelsschiffe gegen Somali-Piraten beschützen, verwenden Steyr Rifles mit Zielfernrohr. Nach deren Aussage - soweit mein Mann sich erinnert - können sie Ziele auf 500 m genau treffen. Eine Rolle spielen Gewehr, Munition, Wind und Wetter und das Ziel natürlich (Wattwürmer dürften sich langsam genug bewegen :rofl ). Die Marines haben alle eine Scharfschützenausbildung, aber sie werden ja allgemein eingesetzt. Es gibt darüber hinaus noch speziell ausgebildete Scharfschützen, die nur das machen - die können dann mit Präzisionsgewehren ca. 1,3 km bewältigen.


    Die 1,5 km werden also vermutlich noch problematisch sein, je nach Geschichte vermutlich auch die 1,3 km....


    Ein erhöhter Standort (alter Leuchtturm?), Windstille und Stativ natürlich vorausgesetzt.


    Ich hoffe, dass hilft ein wenig als Background.


  • Ich hoffe, dass hilft ein wenig als Background.


    Das hilft. Ich habe mir eben noch einmal die Karte angesehen. Vermutlich ist 1 km machbar. Für einen anderen Aspekt ist diese kürzere Entfernung sogar sinnvoller. Es treten aber weitere Fragen dadurch auf:


    1. Hört man aus 1 km Entfernung noch den Knall (z.B. bei Windstille)?


    2. Wie leicht lässt sich so ein Spezialgewehr transportieren und vielleicht sogar verstecken?

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  • 1. Hört man aus 1 km Entfernung noch den Knall (z.B. bei Windstille)?


    2. Wie leicht lässt sich so ein Spezialgewehr transportieren und vielleicht sogar verstecken?

    ad 1.
    Das kann ich Dir leider nicht sagen, allerdings - ist an der Nordsee wirklich auch mal Windstille??? Wobei, wenn ich jetzt drüber nachdenke, dann bin ich mir ziemlich sicher, dass man bei Windstille oder mit der Windrichtung den Knall auf jeden Fall noch hört bei 1 km Entfernung. Wenn man ein Feuerwerk als Vergleich nimmt, das hört man doch sogar weiter als einen Kilometer.


    ad2.
    Wenn man nach den neuesten Action-/Spionage-/etc. Filmen geht, können die Attentäter die Gewehre immer auseinander schrauben. Ich würde es dann einfach so machen. Vielleicht könnte man es in einem speziellen ausgehöhlten Wanderstock transportieren oder ansonsten im traditionellen "Geigenkasten", Rucksack, Aktentasche o.ä.

  • ad 1.
    Das kann ich Dir leider nicht sagen, allerdings - ist an der Nordsee wirklich auch mal Windstille??? Wobei, wenn ich jetzt drüber nachdenke, dann bin ich mir ziemlich sicher, dass man bei Windstille oder mit der Windrichtung den Knall auf jeden Fall noch hört bei 1 km Entfernung. Wenn man ein Feuerwerk als Vergleich nimmt, das hört man doch sogar weiter als einen Kilometer.


    Stimmt eigentlich. Vielleicht sollte ich auf Pfeil & Bogen umschwenken. Aber da wird dann auch 1 km vermutlich nicht mehr zu machen sein.


    Zitat


    ad2.
    Wenn man nach den neuesten Action-/Spionage-/etc. Filmen geht, können die Attentäter die Gewehre immer auseinander schrauben. Ich würde es dann einfach so machen. Vielleicht könnte man es in einem speziellen ausgehöhlten Wanderstock transportieren oder ansonsten im traditionellen "Geigenkasten", Rucksack, Aktentasche o.ä.


    Geigenkasten ist zu ausgelutscht. Rucksack sieht zu normal aus. Abgegriffene alte Tasche hört sich aber noch einer guten Option an.


    Allerdings denke ich, werde ich diese Idee mal beiseite legen. Zum wegwerfen ist sie mir zu schade, aber vielleicht fällt mir mal was für die Wüste ein oder das Münchener Olympiastadion. Da gibt es vielleicht bessere Bedingungen dafür. Für das Watt überlege ich mir jetzt was anderes. Geht ja nicht, dass die Wattwürmer jetzt einfach so ihre Ruhe haben ;)

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  • Wunderschöner Titel, lieber Horst-Dieter.


    Aber, auch wenn du dich offenbar schon vom Scharfschützen im Wattenmeer verabschiedest hast, hier rasch noch ein bisschen Küchen-Ballistik: Die Treffsicherheit von Feuerwaffen in Relation zur Entfernung des Ziels ist immer vor allem eine Frage der Munition, erst in zweiter Linie der Schusswaffe. Dass natürlich für besondere Munition auch spezielle Waffen benötigt werden, liegt ebenso auf der Hand. Eine kleine Faustregel: Für einen scharfen Schuss auf ca. 400 Meter benötige ich ca. 5 - mm - Geschosse, für 800 Meter schon mindestens 7-8 mm. Bei 1.000 bis 1.500 Meter Zielentfernung wird es schwierig, da benötige ich schon ca. 10 mm-Projektile und natürlich eine ganz brisante Treibladung und davon reichlich, also eine verhältnismäßig große Patronenhülse. Alles was darüber hinausgeht, benötigt Treibladungen, die in der Lage sind, so viel Druck aufzubauen, dass das Projektil sehr lange mit Überschallgeschwindigkeit fliegt, Das muss es, um auf die lange Strecke seine Richtung nicht zu verändern (womöglich eine zu steile ballistische Kurve zu fliegen), was zu Lasten der Treffgenauigkeit ginge. Dann benötige ich, insbesondere über 400 - 500 Meter Zielentfernung, ein hochentwickeltes elektronisches Zielfernrohr. Optisch allein geht da nichts mehr. Der legendäre (letale) Weitschuss eines amerikanischen Scharfschützen im Afghanistankrieg auf ca. 2.200 Meter ist zwar nachgewiesen, aber diese Waffe (ganz abgesehen von all den anderen Komponeneten, auch der Ausbildung) kann fürs Wattwurmschießen niemand bekommen.


    Zusammengefasst: Alles was über ca. 300 m Schussentfernung hinausgeht, benötigt Spezialmunition und besondere Waffen, bei Long-Range-Sniping sogar solche, die man im normalen Handel nicht erwerben könnte. Wenn deine Geschichte also nicht im Bereich Top-Spionage mit Einbindung von Militär und internationalem Waffenhandel spielt, brauchst du dir über die Frage, ob man den Schuss hören würde, keine Gedanken zu machen, weil ein Scharfschütze im Wattenmeer, der mehr als gut 300 Meter treffsicher schießt, Spezialmunition und eine Spezialwaffe (z.B. eine Barrett M 82 http://de.wikipedia.org/wiki/Barrett_M82 benötigen würde.


    Den Wattwurm zum Fischen kann man auch mit dem Spaten ausgraben - zudem beißen die Fische nicht, wenn der Wurm erschossen wurde ...

  • Danke, Didi, das sind interessante Zusatzinformationen, die ich mit archivieren werde. Ich gehöre nicht zu den Autoren, die Stories mit viel Waffen schreiben und will auch nicht in den Bereich Top-Spionage o.ä. vordringen. Die Idee, die ich ins Watt legen wollte, funktioniert dort nach den bisher erhaltenen Infos nicht. Also muss ich das erst einmal beiseite legen, weil ich gerade eine Watt-Geschichte (ohne Wurm drin) schreiben will. Später greife ich das aber mit dem gezielten Weitschuss wieder auf, weil mir der Plott dafür so ausnehmend gut gefällt.


    Watt kenne ich übrigens. Den gemeinen Wattwurm auch. Jedes Mal, wenn wir an der Nordseeküste sind, suchen wir eine Möglichkeit, im Watt herumzulaufen. Nach Möglichkeit richtig, zu einer Insel oder einer Hallig hinüber. Da das sinnvollerweise immer nur mit Führung geht, wird der Wattwurm auch jedes Mal obligatorisch ausgegraben. Wenn ich Wattwurm wäre, hätte ich mich längst deswegen nach Brüssel gewandt um diesem ständigen an die Luft geholt werden mal ein Ende zu setzen :D

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  • Da das sinnvollerweise immer nur mit Führung geht, wird der Wattwurm auch jedes Mal obligatorisch ausgegraben. Wenn ich Wattwurm wäre, hätte ich mich längst deswegen nach Brüssel gewandt um diesem ständigen an die Luft geholt werden mal ein Ende zu setzen :D

    Na ja, wenn man den Wattwurm als überaus kundigen Wattführer benötigt, hilft´s ja nix, dann muss er raus aus dem Schlick ...

  • Na ja, wenn man den Wattwurm als überaus kundigen Wattführer benötigt, hilft´s ja nix, dann muss er raus aus dem Schlick ...


    Aber das ihm das nicht gefallen muss, das siehst du doch wenigstens ein, oder? ;)

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  • 1. Hört man aus 1 km Entfernung noch den Knall (z.B. bei Windstille)?


    2. Wie leicht lässt sich so ein Spezialgewehr transportieren und vielleicht sogar verstecken?


    Zu 1.: Ja, außer man nimmt Schalldämpfer. Was nicht hilft, wenn die Kugeln mit Überschall fliegen.
    Zu 2.: Kommt auf das Modell an, sprich, ob es zerlegbar ist. Der Lauf ist auf jeden Fall relativ lang und bei solchen Gewehren nicht zerlegbar.


    Desweiteren, an ein Präzisionsgewehr zu kommen, das auf 1km gut trifft, ist kein Problem, dafür braucht man weder Militär noch Geheimdienste. Im Sportsektor gibt es die F-Klasse, die auf 1000yards schießt, ergo auch privat erhältliche Sportgewehre, die das schaffen. Ansonsten illegal dürfte noch mehr gehen. Auch wenn das in Frankfurt einfacher sein dürfte als im Wattenmeer.

    Περὶ θεῶν λέγε, ὡς εἰσἰν. Von den Göttern sage: sie sind. (Bias von Priene)
    [buch]3939459801[/buch]


  • Desweiteren, an ein Präzisionsgewehr zu kommen, das auf 1km gut trifft, ist kein Problem, dafür braucht man weder Militär noch Geheimdienste. Im Sportsektor gibt es die F-Klasse, die auf 1000yards schießt, ergo auch privat erhältliche Sportgewehre, die das schaffen. Ansonsten illegal dürfte noch mehr gehen. Auch wenn das in Frankfurt einfacher sein dürfte als im Wattenmeer.


    Danke für diese Zusatzhinweise. Sind auch hilfreich, zumal das Wattenmeer als Schießübungsplatz jetzt nicht mehr in Frage kommt.

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