In der heutigen Ausgabe der Süddeutschen Zeitung (Nr. 248, 26./27.Oktober 2013, S. 17) gibt es ein Interview mit Robert Harris über seinen neuen Roman »Intrige«, der nächsten Montag in der deutschen Übersetzung erscheint.
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ASIN/ISBN: 3453268784 |
Es geht um die Dreyfus-Affäre, einem antisemitsch geprägtem politischen Skandal in Frankreich Ende des 18. Anfang des 19. Jahrhunderts Ende des 19. Anfang des 20. Jahrhunderts. Im Mittelpunkt des Romans steht Marie-Georges Picquart (bei Harris: Picard), den Harris für das »Urbild der Whistleblower« hält (so auch der Titel des Artikels in der SZ).
Interessant erscheint mir aus dem Interview folgendes Zitat:
Zitat
"Intrige" ist wie Hilary Mantels historische Romane "Wölfe" und "Falken" im Präsens geschrieben …
Das habe ich zum ersten Mal gemacht, weil es unmittelbar wirkt. Man erlebt alles aus der Sicht Georges Picrads, gleichzeitig mit ihm.
Das ist auch hier im Forum schon anfänglich diskutiert worden: Ist das Präsens möglicherweise »die« Zeitform für Romane und Erzählungen, bei der man beim Leser keine allzugroße Distanz aufkommen lassen will? Oder ist es einfach nur »das« Mittel für eine moderne, angemessen Sprache für belletristische Texte?