Apple oder Windows?

  • Hallo Schreibende,


    wahrscheinlich zigmal diskutiert...


    Mein PC leidet an Altersschwäche und will ersetzt werden. Die Entscheidung: MacBook Pro oder Windows Laptop? Da der Hauptzweck des Geräts Schreiben sein soll, freue ich mich über Argumente und Erfahrungsberichte, die mir bei meiner Entscheidung helfen.


    Die generisch-philosophischen Argumente, den Glaubenskrieg, kenne ich inzwischen. Mich interessiert Eure schreibende Perspektive.


    Viele Grüße
    Ingrid :dichter

  • Hallo Ingrid,


    auf meinem Desktop läuft Win7, mein Netbook wird seit einiger Zeit mit Linux (Mint) betrieben...


    Mein Desktop ist auch älter und Win8 werde ich mir nicht antun! Mein neues System wird definitiv unter Linux laufen, zumal ich schon unter Windows mit Libre Office arbeite (welches ja auch in beiden System-Welten zu Hause ist).
    Linux finde ich fantastisch und man kann es inzwischen praktisch komplett als grafisches System laufen lassen. Selten, dass man auf die textorientierte Terminal-Ebene zurück muss (obwohl mir das als Computer-Hobbyist viel Spaß macht, da rumzufrickeln).


    Wenn du keine Programme hast, die nur unter Windows laufen, dann schau dir doch mal Linux an (wobei: Win-Programme kriegt man mit einem sogenannten Emulator häufig auch unter Linux zum Laufen).


    LG
    Achim

  • Ich kenne Libre Office aus der Schule und kann damit ehrlich gesagt gar nicht schreiben. Finde es grauenhaft. Ich habe auf meinem Rechner Win7, damit bin ich sehr zufrieden und hatte auch bei langen Manuskripten noch nie Probleme, die nicht lösbar waren. An die Apple-Welt konnte ich mich nie gewöhnen.


    Windows hat außerdem den Vorteil, dass sich viele damit auskennen und man Hilfe von Freunden bekommen kann, wenn mal etwas klempt. Bei Linux müsste ich erst mal rumfragen, wer davon überhaupt Ahnung hat.


    :blume
    Heike

  • Es ist eine Mentalitätsfrage, ob Apple oder Windows. Mit beiden Systemen kann man gut arbeiten, wenn man einige Dinge beachtet. Zu allererst die Hardware. Muss man sich bei Apple keine Gedanken machen, wenn man neue Geräte kauft (bei älteren immer prüfen, wie alt sie sind. Macs aus der Vor-Intel-Äre würde ich nicht mehr empfehlen). Bei Windows-Rechnern würde ich auf Markengeräte setzen, selbst bei den kleinen, preiswerten NetBooks.


    Dann sollte man sich fragen, wie viel Zeit man investieren will um das System zu pflegen. Wenn man schon immer regelnmäßigen Systemputz betrieben hat und das schon als Selbstverständlichkeit ansieht, tut's auch der Windows-Rechner. Gehört man aber zu denjenigen, die sich immer darüber beklagt haben, dass der Rechner immer langsamer und langsamer wird, dann ist man eher für die Apple-Welt geeignet. Auch das Thema Aufrüsten darf nicht schrecken, den nach zwei, drei Jahren tuts ein Windows-Rechner, der alle Updates mitgemacht hat (und das sollte auch so sein!) nicht mehr ohne einen Hauptspeicherausbau.


    Das kann man objektiv sagen: System- und Pflegeaufwand eines Windows-Systems ist aufwändiger als das eine OS-X-Systems.


    Von einem Linux-System rate ich reinen Anwendern ab! Selbst bei modernen Oberflächen wie Gnome o.ä. Man muss sich gut auskennen oder jemand an der Seite haben, der ständig bereit ist Pflege und Anpassung und Hilfestellung zu leisten. Oder ein fertig aufgesetztes System hinzunehmen ohne an eigene Veränderungen zu denken (z.B. Programme aufspielen). Dann mag es gehen - aber wie gesagt: Achim kann das, dieser oder jene auch, aber nicht jeder, der einfach nur Schreiben oder seine Buchhaltung erledigen will. In die gleiche Kategorie gehört für mich die Installation von OS X auf einem PC. Das geht - da gibt es eine ganze "Gemeinde" solcher Anwender. Aber es ist eben keine Sache die so rund und ohne Probleme läuft wie ein fertiges OS X System.


    OS X ist als Arbeitsumgebung angesagt, wenn man komfortabel arbeiten will und sich wenig mit Systempflege beschäftigen möchte. So ganz ohne geht es auch nicht, aber es ist verschwindend gering. Ein Beispiel: Umzug von einem alten Mac auf einen neuen Mac. Das erledigt der Migrationsassistent. Anschließend arbeitet man auf dem neuen einfach weiter. Auf einem Windows-System gibt es auch Umzugshilfen, aber die gehen nicht soweit. Man muss nach dem PC-Umzug noch Seriennummern der Programme eingeben bzw. manche Programme überhaupt neu installieren. Microsoft denkt ja sogar daran, seine Software an einen Computer zu binden, so dass nach dem Umzug die Programme gar nicht mehr benutzt werden können.


    Argument gegen den Mac ist immer: Überteuerte Hardware. Es stimmt erst einmal, das ein Mac nicht billig ist. Der günstigste ist der Mac mini mit rund 600 Euro (oder etwas darunter). Eine kleines lüfterlose Kistchen, an das man vorhandene Hardware (z.B. Maus und Monitor anschließen kann, Tastatur ist nicht so geeignet, da sollte besser eine mackompatible genommen werden) anschließen kann. Ein iMac - das passende Gerät für den nichtmobilen Schreiber - kostet um 1200 Euro und die mobilen Macs reichen von rund 1000 Euro (Macbook Air) bis ca. 2800 für ein MacBook Pro mit Retina Display. Das ist nicht wenig Geld. Allerdings muss man berücksichtigen, dass diese Hardware nicht mit einem Discounter PC/Notebook verglichen werden kann. Kauft man sich vergleichbare PCs - und die gibt es - so ist der Unterschied gar nicht mehr so groß. Hinzu kommt, das ein Mac ausreichend lange genutzt werden kann, auch bei neuen OS X-Versionen. Anders als bei Windows kommt man da nicht so leicht an die Grenze des Systems. Man spart sich Aufrüstungen und letztendlich hat man so viel mehr gar nicht gezahlt. Am Ende hat ein Mac (ob Desktop oder mobil) auch noch einen höheren Wiederverkaufswert. Da man auch in die Betriebssystemsoftware nicht mehr groß investieren muss - ein OS X Update kostet weniger als 20 Euro - man vergleiche das mal mit den Windows-Preisen – und ist vollständig und nicht in diverse Home, Extend und Professional Versionen aufgesplittet.


    Man muss auch nicht sofort in neue Software investieren. Windows läuft auch auf dem Mac. Ohne große Voraussetzungen. Man kann neben OS X Windows installieren und wechselweise mal die eine mal die andere Version booten. Das ist für den Anfang auch die beste Lösung, zumindest bis man sich mit dem neuen System vertraut gemacht hat. Auf die Dauer ist es aber lästig, hin und her zu booten. Dann sollte man sich eine virtuelle Maschine wie z.B. Parallels anschaffen. Das ist eine Software, die es ermöglicht, im laufenden Betrieb zwei oder mehr Betriebssystem zu verwalten. So kann man ohne Neustart mit OS X und Windows Programmen arbeiten. Nutzt man bei Parallels den sogenannten Kohärenz-Modus, merkt man von den unterschiedlichen Systemen gar nichts mehr. Da arbeitet man in dem einen Fenster mit einem Windows- in einem anderen Fenster mit einem OS X Programm. Solche "virtuellen Maschinen" verlangsamen das System im Gegensatz zu einem Emulator (von dem Achim spricht) nicht. Die virtuelle Maschine lässt beide Betriebssysteme über den eingebauten "echten" Prozessor arbeiten. Ein Emulator gauckelt dem System eine Hardware vor, die nicht vorhanden ist. Das kostet immer Zeit.


    Das war jetzt schon viel, deshalb höre ich auf. Es gäbe aber durchaus noch mehr zu sagen.


    Soviel noch: Es sieht vielleicht so aus, als würde ich in jedem Fall Apple und OS X empfehlen. Aber wie ich anfangs schon schrieb, glaube ich, dass das eine Mentalitätsfrage ist. Ich arbeite mit einem Mac-System und einem Windows-System (letzteres allerdings nur noch gezwungenermaßen) und keine beide Systeme ausreichend gut. Auch Linux kenne ich. Das ist mir schon von der Anfangszeit her sehr sympatisch. Immer noch. Aber ich empfehle es nicht für den Alltagsgebrauch, wenn keine Detailkenntnisse zur Computertechnik da sind.

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    Emanuel von Bodmann


  • Heike gibt noch ein Stichwort: Windows 7. Ich habe hier auch ein gut funktionierendes Windows 7 System eingerichtet. Nach Prüfung von Windows 8 bin ich bei Windows 7 geblieben, weil mir der Wechsel kaum Vorteile gebracht hätte. Den einzigen Vorteil, den ich sehe, wäre das Datensicherungssystem. Bei Windows Vistas und Windows 7 ist nur ein täglicher Sicherungsmodus möglich. Ab Windows 8 auch ein stündlicher. Damit ist eine Datensicherung unter Windows auch so einfach geworden wie auf dem Mac mit Time Machine. Aber nach wieviel Jahren! Mit der anstehenden Windows 8.1 Version soll alles besser werden. Wir werden sehen.


    Das zeigt aber schon, dass ein Computersystem nicht statisch gesehen werden darf. Es verändert sich alles. Hermann Hesse schrieb sein Leben lang auf einer Schreibmaschine. Ein Modell - mit unterschiedlichen Tasten für Groß- und Kleinbuchstaben - und hatte als einzige Schwierigkeit gegen Ende seines Lebens die passenden Farbbänder zu bekommen. Mit einem Computer ist so etwas nicht möglich. Und auch mit den Betriebssystemen nicht. Wer heute noch auf Windows XP setzt sollte langsam ganz unruhig werden. Anfang nächsten Jahres stellt Microsoft die Systempflege ein und wenn man sich dann ins Internet begibt ist man bald schutzlos allen Angriffen ausgeliefert. Man wird vielleicht noch vier oder fünf Jahre mit Windows 7 arbeiten können, dann aber sicher nicht umhinkommen, sich an etwas neues zu gewöhnen.

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  • Danke Euch schon einmal für die schnellen und ausführlichen Antworten. :blume


    Es ist eine Mentalitätsfrage, richtig. Selbermachen vs. Gängelung oder so ähnlich. Ich bin umgeben von IT Experten aller Art, mit vielen Meinungen zum Thema. Den Windows Support hätte ich im Haus (das ist schon praktisch!), die Apple Unterstützung bei meinen Arbeitskollegen.


    Ich selbst schreibe bisher auf Windows PC und auf dem iPad, bei Kurzgeschichten ist das regelmäßige Wechseln und Umformatieren kein Problem. Aber bei einem längeren Projekt muss ich mich organisieren, damit habe ich noch keine Erfahrung.


    Wie steht es um die Software, die sich speziell an Schreibende richtet, z.B. Scrivener oder ähnliche Organisationsprogramme? Gibt es da Argumente, z.B. bessere Verfügbarkeit, für Apple oder Windows? Habt Ihr da Empfehlungen?


    Viele Grüße
    Ingrid


  • Wie steht es um die Software, die sich speziell an Schreibende richtet, z.B. Scrivener oder ähnliche Organisationsprogramme? Gibt es da Argumente, z.B. bessere Verfügbarkeit, für Apple oder Windows? Habt Ihr da Empfehlungen?


    Viele Grüße
    Ingrid


    Microsoft Office gibt es auch für den Mac. Die Datenformate sind kompatibel.


    Openoffice/Libre Office, Scrivener, Papyrus und ähnliche Software gibt es mit wenigen Ausnahmen auch für beide Systeme.


    Mein Lieblingsschreibprogramm ist Bean. Gibt es aber nur für OS X. Allerdings nutze ich das nur für kürzere Texte und erste Skizzen. Wird eine längere Arbeit daraus greife ich zu Word (wenn ich Sachbücher schreibe oder mit Partnern) oder Papyrus (wenn ich alleine an längeren Texten arbeite).

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  • Ich benutze Win7 64, finde aber mittlerweile Linux auch sympathisch. Nur das mein Arbeitsprogramm Dragon NaturallySpeaking 12.5 auf Linux nicht läuft und noch viele andere Programme die mir noch am Herzen liegen. Ich sehe aber Linux als wachsende und gute Konkurrenz zu Windows und meiner Meinung nach standen die Chancen für Linux den PC Markt zu erobern noch nie so gut wie jetzt, dank Microsoft, die sich in ihrer Strategie in den letzten Jahren doch erhebliche Schnitzer geleistet hat.

  • Ich benutze Win7 64, finde aber mittlerweile Linux auch sympathisch. Nur das mein Arbeitsprogramm Dragon NaturallySpeaking 12.5 auf Linux nicht läuft und noch viele andere Programme die mir noch am Herzen liegen. Ich sehe aber Linux als wachsende und gute Konkurrenz zu Windows und meiner Meinung nach standen die Chancen für Linux den PC Markt zu erobern noch nie so gut wie jetzt, dank Microsoft, die sich in ihrer Strategie in den letzten Jahren doch erhebliche Schnitzer geleistet hat.


    Und da liegt eben der Unterschied. Auf einem Mac nutzt man die alten Windows-Programme einfach weiter, wenn es keinen adäquaten Ersatz dafür gibt. Unter Linux geht das nur mit Einschränkung (Wine) und wenn man Kenntnis hat, wie man so etwas überhaupt zum Laufen bringen kann.

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  • Da hier die geballte Kompetenz aufleuchtet, wage ich mich mal aus meiner Höhle der Unwissenheit:
    Mein Computer ist alt (ca. 8 Jahre), langam und laut. Ich arbeite mit Windows XP, was ja offenbar demnächst irgendwelche Probleme bereiten wird, von denen ich keinen Schimmer habe.
    Was soll ich tun?
    1. Mir einen neuen PC kaufen und ein anderes Betriebssystem (heißt doch so, oder?) einrichten lassen (sowas kann ich nicht selbst) und wenn ja, welches?
    2. Meinen alten Kasten behalten und lediglich ein neues Betriebssystem einrichten lassen?
    3. Auf Lagerfeuer und Rauchzeichen umstellen?


    oder gibt´s doch noch was Besseres?

  • Hallo Didi,


    Apple Microsoft stellt nächstes Jahr die Pflege von Windows XP ein. Ab da kannst du dir nicht mehr sichern sein, dass du allein auf deinem PC bist ;)


    Zu 3. rate ich dir nicht. Meist bekommst du da Probleme mit der Feuerwehr und diversen Brandschutzbestimmungen.


    Ob du deinen PC behalten kannst (Version 1), kann ich in Unkenntnis der Kiste nicht beurteilen. Wenn er nicht älter als 4 oder 5 Jahre ist kann es sein, dass die Installation von Windows 7 noch möglich ist. Das sollte ein Fachmann oder Anwender mit erweiterten PC-Kenntnissen einfach mal überprüfen. Dann würde ich dir raten JETZT Windows 7 zu kaufen. Das gibt es nämlich noch - aber wer weiß, wie lange. Ob du mit Windows 8 glücklich wirst, wage ich zu bezweifeln.


    Version 2 ist die richtige Variante, wenn dein Computerchen schon sehr, sehr alt ist. Wenn er augenblicklich noch zufriedenstellend läuft, würde ich nichts verändern sondern Anfang 2014 auf Suche gehen. Microsoft stellt im April die Pflege für Windows XP ein. Es reicht, wenn dann ein neues Gerät ins Haus kommt.


    Grüße aus dem Taubertal


    Horst-Dieter

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  • Wer unbedingt zu Linux wechseln möchte, weil es ein freies Betriebssystem ist, der sollte m.E. auf Gnome oder Ubuntu setzen. Wer sich kein fertig eingerichtetes System kauft - gibt es durchaus, z.B. hier oder da oder einfach selber mal suchen - der braucht aber jemanden mit Linux-Erfahrung, um sich das auf seinem PC einzurichten und die ersten Schritte zu tun.


    Hier noch ein interessanter Artikel.

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  • Danke, Horst-Dieter, werde deinen Vorschlag befolgen. Wenn es dann Anfang 14 so weit ist, darf ich dann noch mal um Rat fragen?


    Selbstverständlich :)

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  • Außerdem sind die Rechner erfahrungsgemäß nach Weihnachten billiger als vorher ;)


    Zum SCHREIBEN reicht im Grunde auch irgendeine alte Kiste mit Windows XP, auf der irgendein Schreibprogramm läuft. Ich habe meine alten Laptops alle eingelagert und schon zu verschiedenen Gelegenheiten als Notbehelf rausgeholt. Unter anderem meinen ersten Laptop von 2004, der mit Windows XP läuft. Der ist schwer, stabil und läuft zuverlässig - und Word läuft gut genug darauf, dass mit der Kiste zwei Romane und noch einmal ebenso viele Zeichen Rollenspielmaterial entstanden sind. Ich gehe halt nur nicht mehr ins Netz mit dem.


    Letztendlich kann man mit jedem Schreibprogramm Romane schreiben, sodass das m.E. nicht den Ausschlag geben sollte für die Entscheidung beim Kauf eines neuen Rechners. Die Frage ist wohl eher, womit man sich wohlfühlt und was man sonst noch mit dem Ding machen will (ich habe z.B. aktuell eine Kiste, die auch graphikintensive Spiele gut unterstützt und dabei solide genug ist, dass ich sie täglich durch die Gegend schleppen kann). Für mich spielte immer auch der Preis eine Rolle - mein doch sehr leistungsstarker HP-Rechner kostete doch erheblich weniger als ein vergleichbar gutes Apple-Product (auch wenn Horst-Dieter dargelegt hat, dass es sich im Endeffekt ausgleicht, hat das beim Kauf für mich durchaus eine Rolle gespielt).


    Aber das sind nur Erfahrungswerte, ich bin da beileibe kein Spezialist (und daher dankbar für Horst-Dieters ausführliche Erklärung :blume ). Ich kann nur als Vielschreiberin und Anwenderin sagen, dass ich mit Word und einem gut transportablen HP-Laptop sehr gut zurechtkomme und nichts vermisse.


    :blume
    Heike

  • Ich schreibe auf Linux. Nur. Seit Jahren. Auch beruflich.
    Und würde es, ganz wie HD, nicht bedingungslos empfehlen.
    Wer wie ich zu oft (und nicht immer ausreichend informiert) herumfrickelt, der muss sein Betriebssystem eben häufiger mal neu aufspielen, ganz gleich ob Windows, Mac oder Linux. An Linux (in meinem Fall: Opensuse) schätze ich mittlerweile: CD einlegen, paarmal auf "OK" klicken, und i.d.R. ist nach anderthalb Stunden außer ein paar Videocodecs alles, wirklich alles auf dem Rechner: Betriebssystem, LibreOffice, Grafikprogramme, Multimedia, hastdunichtgesehn. Auf einer sieben Jahre - halt: acht Jahre alten Kiste. Aber ich stoße immer wieder mal auf einzelne Probleme, für die ich dann doch wieder ein paar Stunden in ominösen Foren herumhänge.
    Ich finde, HD hat recht: Ein bisschen Frickeln ist eben doch noch dabei. (Weniger als bei Windows, finde ich.)

  • MichelK
    Das jemand wegen Frickelei sein OS X noch mal neu aufspielen musste, das habe ich noch nicht gehört. Aber theoretisch ist es denkbar, zum Beispiel wenn jemand über die Konsole diverse KILL-Befehle gibt. OS X ist nämlich ein Unix-System, auch wenn der normale Anwender nichts davon merkt.


    @Heike
    Das stimmt natürlich, was du schreibst. Wenn jemand seinen Rechner nur zum Schreiben benutzt, dann geht das auch nach April 2014 noch mit Windows XP. Sogar bis 3014, wenn der Rechner so lange durchhält. Hauptsache, der wird niemals mehr ans Internet angeschlossen.

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  • Schreibprogramme


    Irgendwie gilt ja immer noch Microsoft Word als Standard. Vermutlich weil man es seit ewig kennt, am Arbeitsplatz vorfindet oder eh nichts anderes gelernt hat ;) Deshalb tun sich manche auch mit anderen Programmen schwer, etwa dem Textprogramm aus OpenOffice/LibreOffice/ApacheOffice. Das ist aber eine echte Alternative zu Word und es wird auch weltweit von vielen Anwendern - auch Autorinnen und Autoren - genutzt. Es geht also. Der große Vorteil ist, das es nichts kostet. Außerdem steht es für alle wichtigen Plattformen zur Verfügung. Wer es von Windows kennt, kann auch damit auf einem Apple- oder Linux-Computer arbeiten. Die Geschichte dieser Programmsuite reicht weit zurück. 1984 kam StarOffice des Hamburger Entwicklers Markus Börries auf den Markt. Als 1999 Sun diese kleine deutsche Softwareschmiede aufkaufte, hatte es sein Programm schon millionenfach verkauft. Sun gab eine kostenpflichtige Variante an den Markt und öffnete gleichzeitig die Weiterentwicklung durch die Comunity der freien Softwareentwickler. Heute sind m.W. nur noch die Freeware-Varianten am Markt und die werden auch weiterentwickelt.


    Es gibt aber noch ein Paket, das erwähnenswert ist, nämlich das Office-Paket der Nürnberger Firma Softoffice. Es ist billiger als Microsoft-Office, läuft stabiler und es gibt neben einer Windows- und Linux-Variante seit einiger Zeit auch eine Version für Android-Geräte (Smartphones und Tablets). Immer wieder ist mal eine Version kostenfrei zu haben (über Zeitschriften CDs), aber es lohnt sich auch ganz gewiss der Kauf, wenn man sich vom Anwendungsgefühl nicht zu weit von Microsoft entfernen möchte.

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  • Apple stellt nächstes Jahr die Pflege von Windows XP ein.

    Interessante These. =)


    Ansonsten ist die Frage nach dem Betriebssystem natürlich immer wieder Geschmacks- und Gewöhnungsfrage. So gesehen, wenn es ums Schreiben geht, kann man mit Windows oder Mac OS genauso glücklich werden wie mit Linux, wenn man sich einmal seine gewohnte Arbeitsumgebung eingerichtet hat. Wer selbige öfters ändert, muss das dann eben berücksichtigen.


    Ich arbeite seit dem Wechsel auf Intel (2006) mit dem Mac, dazu notgedrungen familiär (also via Fernwartung) ab und zu mit Windows XP/7/8 - hat aber auch ein bisschen mit dem Alter zu tun. Ich bin kein Teenager mehr, der sich im Frickeln bestätigen muss und ich will weder mit dem Computer aufwändige Spiele zocken noch irgendwelche Programmzeilen kompilieren, daher bleibts beim Mac; zumal der problemlos mit meiner mobilen Infrastruktur (iPad z.B.) zusammenarbeitet. Andere Leute wiederum haben sich mehr bei Windows eingearbeitet und schätzen diese Arbeitsumgebung eher - das ist reine Gewöhnungssache. Ich bin nicht so der Typ für regelmäßige Systempflege, daher lag der unkomplizierte Mac näher.


    Schreibprogramme gibt es für beide Systeme - ich nutze am Mac Scrivener bzw. für Drehbücher und beruflich natürlich eher Fade In und (widerstrebend) Final Draft. Für einfaches Schreiben gibt es aber mittlerweile auch andere Programme, die den Fokus jeweils auf unterschiedliche Aspekte legen (zum Beispiel WriteRoom oder iA Writer für "pures" Texten). Die Office-Programme sind Geschmackssache, mir reicht Pages (und ergänzend Libre Office), andere brauchen die Power von MS Word (wobei die wenigsten das wirklich nutzen, ganz ehrlich). Natürlich gibt es MS Office auch für Mac, aber qualitativ hängt die Umsetzung dem Original noch etwas hinterher - wer also wirklich genau auf Word angewiesen ist, ist mit Windows besser bedient (dank Parallels oder Bootcamp natürlich auch ohne Einschränkungen am Mac machbar). Selbiges gilt für Buchhalter etc. - klassische Bürosoftware ist nach wie vor eher am Win-PC zu finden.


    Den Kostenfaktor würde ich vernachlässigen - gerade im Zeitalter der Ultrabooks kostet eines der besseren, bspw. aus den Premiumsegmenten von Sony oder Samsung, mindestens genauso viel wie ein entsprechendes MB Pro oder Air. Da entscheidet schlichtweg der Geschmack.