Verliebt in eine Romanfigur?

  • …Hm. *grübel* Ich verstehe also immer noch nichts von Frauen, stelle ich wenig überrascht fest. Hatte allerdings auch nie ein Pferd ...


    Didi, mach dir keinen Kopf. Kein Mann wird jemals eine Frau verstehen, ein Pferd vielleicht. Der einzige Trost: Frauen verstehen Männer auch nicht (Pferde vielleicht) :D

    BLOG: Welt der Fabeln


    Die schönsten Schlösser und Burgen in Oberbayern und Bayerisch-Schwaben

    ASIN/ISBN: 3831335559


    Verengung des freien geistigen Horizontes ist eine Gefahr in Zeiten des Massenkultes.
    Emanuel von Bodmann


  • :D Das erinnert mich an meinen allerersten Freund - da war ich vierzehn oder so. Ich erinnere mich nur vage an seine Schwitzhändchen, dass er mich irgendwie genervt hat und weder an seinen Namen noch an sein Aussehen. Der Grund für meine Zuneigung war die schöne alte Victoria, die er fuhr ...

  • JUNGS...,


    was macht Ihr Euch schon wieder für Gedanken!


    Ich war in Atréju verliebt, NICHT in das Pferd! (Außerdem ist es später im Moor bei der alten Morla versunken...)
    Aber das Pferd stand für Freiheit, es hätte mich direkt vor dem Schulgebäude abholen können. Atréju hätte mich zu sich auf das Pferd gezogen und wäre mit mir davon geritten, während der Wind durch meine Haare...


    So sind Mädchen-Träume halt! :verleg3


    Dummerweise ist der Kerl nie vorbei gekommen (... was gut war - ich habe eine Pferdeallergie :D )


    Lieber Gruß


    DianaH

  • :D Das erinnert mich an meinen allerersten Freund - da war ich vierzehn oder so. Ich erinnere mich nur vage an seine Schwitzhändchen, dass er mich irgendwie genervt hat und weder an seinen Namen noch an sein Aussehen. Der Grund für meine Zuneigung war die schöne alte Victoria, die er fuhr ...


    Ach du bist das also, die Männern einflüstert, dass sie nur den richtigen Untersatz haben müssen, damit sie attraktiv genug auf Frauen wirken.

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    "Sinn mag die äußerste menschliche Verführung sein." - Siri Hustvedt

  • Hallo SussaneG
    Meine erste Liebe hatte eine Kreidler, auch so ein ganz altes Ding, das er dauernd reparieren musste. Ich hatte während der Fahrt immer meine Hand auf seinem Oberschenkel liegen und werde nie vergessen, wie toll es war, wenn er geschaltet hat. Ach ja, das war besser als mit jeder Romanfigur. Wenn ich mit meinem Liebsten im Urlaub bin, und wir mieten ein Moped, dann ist es wieder ein bisschen genauso.

  • Ich überlege jetzt schon die ganze Zeit, aber ich glaube, ich war noch nie in eine Romanfigur verliebt. Ich verliebe mich eher in Bücher als Gesamtes, vor allem aber in die Sprache.
    Die Ausnahme von der Regel ist der Protag meines aktuellen Projekts, in den war ich von der ersten Zeile an ganz schrecklich verliebt. Ich hoffe, wir halten unsere Beziehung bis zum Ende des Romans durch. :D

  • Ich bin entzückt: noch eine, die ihr Herz nicht an jeden verschenkt  
    In die eigene Schöpfung verlieben, das ist bestimmt ganz besonders schön. Aber was, wenn du dann in der Geschichte nicht gut mit ihm umgehen darfst?

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  • Ich bin entzückt: noch eine, die ihr Herz nicht an jeden verschenkt  
    In die eigene Schöpfung verlieben, das ist bestimmt ganz besonders schön. Aber was, wenn du dann in der Geschichte nicht gut mit ihm umgehen darfst?

    Liebe äußert sich ja bekanntlich in ganz unterschiedlichen Formen. Manche Liebe geht auch über den Tod hinaus. :D Ne, damit hätte ich keine Probleme, es ist ja nicht so, dass ich den Rest meines Lebens mit ihm verbringen möchte. Und will ja danach auch noch andere Bücher schreiben. :evil

  • Ja, absolut. Wobei das wohl eher die Verliebtheit in ein perfektioniertes, irreales Ich sein wird.


    Karl May konnte das auch sehr gut (Old Shatterhand, Kara Ben Nemsi) - obwohl der es dann auch geschaft hat, sich über andere Protags (z.B. Hadschi Halef Omar) ein dem realen Ich angenäherte Bilder zusätzlich zu schaffen.

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    Emanuel von Bodmann



  • Karl May konnte das auch sehr gut (Old Shatterhand, Kara Ben Nemsi) - obwohl der es dann auch geschaft hat, sich über andere Protags (z.B. Hadschi Halef Omar) ein dem realen Ich angenäherte Bilder zusätzlich zu schaffen.

    Mit Karl May und seinen Bücher kenne ich mich nun so gar nicht aus, aber ich glaube, dass wirklich gute Geschichten immer ein großes Stück Autor enthalten. Damit meine ich nicht, dass man über sich selbst schreibt oder dass die Figuren dem Autor auch nur ähneln. Aber ich glaube, dass eine Geschichte nur wirklich - auf eine fiktive Art natürlich - werden kann, wenn man etwas von sich selbst hinein tut. Nochmal: Das muss nichts mit dem Autor direkt zu tun haben, das kann etwas sein, das man aus einer tiefen Bewusstseinsebene nach oben befördert, ein Gefühl nur, eine über dritte erlebte Fantasie, eine Pseudorealität, die man in einem Bild, einem Musikstück oä findet usw. :)

  • Simone
    Da stimme ich dir absolut zu. In jedem guten Stück Literatur steckt ein bisschen wenigstens auch von der Autorin oder dem Autor. Derartig starke Selbstreflektionen aber, die sozusagen ein Idealbild des Autors in den Protags spiegeln, sind nun zwar nicht gerade selten, aber auch nicht allzuhäufig.

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  • Wie gesagt: Mit Karl May kenne ich mich nicht aus. Alles andere passiert sowieso ganz automatisch. Schablonenhafte Genreliteratur mal außer acht gelassen, macht man das als AutorIn ganz unbewusst und immer, wenn man sich in seine Figuren und deren Geschichte einfühlt.

  • Mit Karl May und seinen Bücher kenne ich mich nun so gar nicht aus, aber ich glaube, dass wirklich gute Geschichten immer ein großes Stück Autor enthalten. Damit meine ich nicht, dass man über sich selbst schreibt oder dass die Figuren dem Autor auch nur ähneln. Aber ich glaube, dass eine Geschichte nur wirklich - auf eine fiktive Art natürlich - werden kann, wenn man etwas von sich selbst hinein tut. Nochmal: Das muss nichts mit dem Autor direkt zu tun haben, das kann etwas sein, das man aus einer tiefen Bewusstseinsebene nach oben befördert, ein Gefühl nur, eine über dritte erlebte Fantasie, eine Pseudorealität, die man in einem Bild, einem Musikstück oä findet usw.


    Ich bin mir sicher, dass du Recht hast. Zum Glück sind die Zusammenhänge so komplex und unbewusst und verborgen, dass sie nicht so leicht zu entschlüsseln sind, weder für andere noch für uns selbst. Thomas Mann hatte zum Beispiel die Sorge, dass die Deutungen von Freud zu seiner Literatur ihn schließlich beim Schreiben hemmen könnten im Sinn einer inneren Zensur. Aber er war auch sehr neugierig und hat sie gelesen.
    Schreiben ist manchmal wie tagträumen oder wie träumen. Auch im Traum ist jedes Element aus unserem eigenen Kopf. Aber wie genau? Tja, da wird es eben schwierig.