Der wohl lausigste aller NICHT-Autoren...

  • Guten Tag,


    den hier zu nicht geringen Anteilen einkehrenden Tonfall empfinde ich als unangenehm.
    Und nicht als niveauvoll.



    Interessant:
    " Ich gehöre zu den gut einhundert DDR-Schriftstellern, die verfolgt und verfemt worden und von denen man heute etliche noch nicht einmal mehr googeln kann (mich einbegriffen). Verlagspublikationen hat es demzufolge von mir nie gegeben."



    Ich habe sicher noch nicht das gesamte Forum durchforscht (allerdings z.B. eben die "Vorstellung"). Aber ich denke, dies ist nun das erste was ich an realer Information bekomme.
    Nun kann ich auch eine gewisse Verbitterung und Ironie, etc. nachvollziehen.
    Gefallen muss mir dies aber trotzdem nicht.
    Ich war ja Heute in SL bei derselben Veranstaltung. Und habe da im Profil einiges gelesen, was mir ansonsten recht gut gefallen hätte.
    Von Mediation, von eigenem Wachstum, u.ä.
    Ich bringe das aber in keiner Weise mit dem zusammen, was ich hier lese.
    Da habe ich stets das Gefühl, es schaut jemand auf mich herunter.

    Und das mag ich nicht. Eine ehrliche Rückmeldung. Nicht mehr, nicht weniger.
    MfG
    BTB


    Edit:
    Anhand einer PN die ich hier erhielt, folgende Erläuterung:
    Ich beziehe mich hier (ist ja nun auch mal der Thread) auf "Walter Hilton", in SL "Frank Untermeier" o.ä.
    Auch mit "Profil" meine ich SEIN Profil, und zwar das in SL.
    Hoffe ich konnte es nun besser klar machen.
    MfG
    BTB


    Einmal editiert, zuletzt von BukTomBloch () aus folgendem Grund: Schrift war zu klein.

  • @ GTaag Du hattest geschrieben:


    "Ach der arme Walter Radetz, totgesoffen.
    Du verfolgter des Honeckerregimes, dann hast Du Dich bei dem rumgetrieben. DreifachLOL."


    Ich hatte Dir schon einmal geschrieben, man sollte nicht IMMER von sich auf andere schließen. Ich wiederhole mich zwar, aber ich war es nicht, der bei Werner Radetz in der Bolschewistenkirche mitgesoffen hat. Das müßtest du ja wissen. Wieso also "DreifachLOL"?


    Mit freundlichen Grüßen


    Walter Hilton

  • Hey Walter Hilton,


    jetzt begrüße ich Dich auch mal, obwohl das genau betrachtet gar nicht geht, weil ein Willkommen ja zu Beginn eines Ankommens stattfindet.


    Finde den Thread wieder mal spannend, warum, das errät man vielleicht mittlerweile - auch wenn es wenige zu interessieren scheint (?) - weil ein Feuerwerk an Emotionen aufschäumt - lecker ;-) Sowas gefällt mir, ich mag das pure Leben: Jemand schreibt etwas, sagt damit in vollendeter Politiker-Manier null aus (Autor - Autor = null), andere sind erstaunt, beleidigt, fühlen sich verarscht oder brüskiert, in ihren Erwartungen enttäuscht und kontern nach ihrer Art. Wie gesagt, das echte Leben halt.


    Erst gegen Ende höre ich Deinen Frust, der aus DDR-Zeiten herüberzuschwappen scheint, und denke, dass hier eventuell ein Körnchen Kern liegt. Magst Du dazu vielleicht etwas erzählen?


    Viele Grüße
    Hagen

    Versuchen Sie nicht, mir zu helfen. Viel zu viele Menschen haben mich schon als ihr Hobby verwendet.
    Jojo Moyes in ›Eine Handvoll Worte‹

  • @ GTaag


    Mein Druckfehlerteufel ist berüchtigt (Die Partei, die Partei, die hat nimmer recht... ; Arbeiter-und Mauernmacht.... ; Das Lied von der blauen Fahne... ) Was wäre ein Radetz ohne den "Stärkeren" Werner gewesen ? Nicht einmal der Staatsanwalt hätte ihm das Wort erteilt, seine Karre wäre nicht gelaufen und er hätte auch nie seine Nachteinkäufe mit heimlichen Händen für sein Waldidyll erledigen können. :D


    Ich ignoriere solche Leute genauso, wie sie mich zeitlebens immer ignoriert haben. Ich nehme diese Namen nicht einmal ohne Not bzw. Anlaß mehr in den Mund, wie beispielsweise auch den Autor des wohl einzigen Sex-Romans der "DDR", "Nackt unter Wölfen" (da ging es mal nicht um Romulus und Remus).


    Und mit Jürgen Kögel habe ich auch nie Brüderschaft trinken müssen, weil ich eben nicht trinke! :winner


    Wenn Du wie ich die letzten 35 Jahre - genauer 37 Jahre - nicht publiziert hast, wirst Du sehr gelassen über den ganzen Literaturzirkus. Dann kommt es auf ein paar Jahrzehntchen auch nicht mehr an. :freuhuepf


    Mit freundlichen Grüßen


    Walter Hilton

  • Guten Tag,
    mein Eindruck ist, dass es sich hier stark zunehmend um ein Insidergespräch zwischen Herrn "GTaag" (im realen Leben ein Prominenter, wie ich von ihm hörte) und Herrn "Walter Hilton" handelt. Einem Gespräch, dass überwiegend von gegenseitiger Verachtung geprägt ist.


    Ich denke, ich werde mich dann wohl nicht mehr weiter einmischen.
    MfG
    BTB

  • @ Hagen F. Du hattest geschrieben: "Magst Du dazu vielleicht etwas erzählen?"


    Weniger. Aber ich habe mal extra für Dich die seit zwei Jahrzehnten verstaubenden Unterlagen der Stasi-Unterlagenbehörde mit der Leiter kurz runtergeholt. Auszug:


    "Am.20.01. erfolgte mit dem Leiter der Abt. XX, Genosse OSL Gröger und im Anschluß daran mit dem Leiter der Abteilung IX, Gen. OSL Schwenger, eine Absprache zur weiteren operativen Bearbeitung des...


    ...es kommt darauf an, zielgerichtet die Maßnahme einer konspirativen Haussuchung zur Feststellung des derzeitigen Standes des von... erarbeiteten Buch-Manuskript(es) ...(durchzuführen)


    Nach Beschaffung dieses Materials, welches in Zusammenhang mit der Abteilung VIII erfolgen müßte, kommt es darauf an, eine Einschätzung des operativen Bearbeitungsstandes vorzunehmen mit der Abteilung XX, um es der Abteilung IX zur strafrechtlichen Einschätzung zu übergeben...


    Vom Sachverhalt sowie der Zielstellung wurde der Stellvertreter Operativ, Genosse Oberstleutnant Schöppe, unterrichtet. Dem Vorgehen wurde zugestimmt...


    gez. Thomas, Oberstleutnant"


    Desweiteren: "Arbeitssicherungsplan zur konspirativen Hausdurchsuchung... Im Rahmen der Offensivmaßnahmen der Bearbeitung ... wird als weitere operativ notwendige Maßnahmen die konspirative Wohnungsdurchsuchung durch die Abt. VIII der BV in der Wohnung und der Bodenkammer der ...registrierten Person durchgeführt


    Die Realisierung dieser Maßnahme ist für den...in der Zeit von ...bis...vorgesehen. Sie steht unter der Leitung des Leiters der Kreisdienststelle. Die ...bearbeitete Person ist wie folgt unter Kontrolle zu halten...Durch den Ofw. Klopp ist zu kontrollieren, ob ... zur gegebenen Zeit das Kreisgebiet verläßt...


    ...Der Einsatz der Kräfte zur unmittelbaren Durchführung der Maßnahme ist wie folgt geplant:


    1.Gemeinsam mit den Genossen der Abt. VIII geht der Gen. Jirschitschka mit in die Wohnung des..., welcher mit Funk die Verbindung zum Sichtposten aufrechterhält. Materielle Sicherstellung: ! Funkgerät
    2. Im PKW des Gen. Klopp kommt der Gen. Klopp als Sichtposten I zum Einsatz. Er beobachtet die Personenbewegung ... und hält Funkverbindung zum Objekt. Materielle Sicherstellung: 1 Funkgerät


    3. Für die Koordinierung des Einsatzes der Kräfte der KD am Einsatzort kommt der Gen. Gärtner in der Wohnung... zum Einsatz. Er koordiniert das Zusammenwirken der Kräfte am Einsatzort und Telefonverbindung zur Kreisdienststelle über den Telefonanschluß 2537. Materielle Sicherstellung: 1 Funkgerät


    4. Auf der Kreisdienststelle wird ein Nachrichtenstützpunkt eingerichtet, welcher durch den Gen. Gautsch zu besetzen ist. Dieser gewährleistet


    _daß alle Mitarbeiter laut Absicherungsplan zum Einsatz kommen


    -Entgegennahme aller Meldungen über Telefon und Funk


    -Führung eines Lagefilms über die Durchführung der operativen Maßnahme


    -Gewährleistung eines ständigen Informationsflusses zum Leiter des Einsatzes Materielle Sicherstellung: stationäres Funkgerät KD Telefonanschluß 2537


    5. In der ...straße wird der PKW "Trabant" VIII/XV mit den Gen. Turtschan und Schlothauer stationiert. Die Genossen halten sich während der Durchführung der Maßnahme im PKW auf, um bei Störungen oder Vorkommnissen auf Weisung des Gen. Jirschitschka oder Information durch Gen. Klopp zum Einsatz zu kommen, Zuführung zur VP oder andere Aufgaben zu lösen. Das Zimmer 307 im VPKA ist als Zuführungspunkt bereitzustellen.,


    6. Die Aufrechterhaltung der Verbindung über Funk erfolgt unter Anwendung folgender Kennworte: Wohnung Objekt - Gen. Jirschitschka Foto 145; Sichtposten I Gen. Klopp Foto 146: Koordinierungsposten Gen. Gärtner Foto 147; PKW-Besatzung Gen. Schlothauer Foto 148 ."


    Mehr will ich jetzt nicht tippen. Da ALLE Hausbewohner "gebunden" werden mußten (außerhalb des Hauses!), waren Dutzende hauptamtliche wie inoffizielle Kräfte der Stasi im Einsatz.


    Mit freundlichen Grüßen


    Walter Hilton

  • Walter Hilton: Danke für die ausführlichen Zeilen, sowas hab ich mir fast gedacht. Was soll man dazu auch noch sagen; hat man sicher keine Lust dazu, die Kamellen wieder aufzuwärmen, sondern R.I.P. Wenn P. geht. Ist halt die Frage, wie man den Opfer-Status wieder loswerden kann, denn ich denke, dass der (berechtigte) Groll sich auf die eigene Gegenwart nicht hilfreich oder irgendwie nützlich auswirkt. Oder was hast Du für Erfahrungen?

    Was für piefige Spießer diese Staatsbüttel nebenbei noch gewesen sein müssen....

    Na ja, klar. Dass einem sowas aber in den Knochen stecken bleibt, kann ich auch gut nachvollziehen (mir würde es das jedenfalls).

    Versuchen Sie nicht, mir zu helfen. Viel zu viele Menschen haben mich schon als ihr Hobby verwendet.
    Jojo Moyes in ›Eine Handvoll Worte‹

  • Soifz.


    Dies ist ein Autorenforum. das Forum der 42er Autoren. Wir möchten gerne Autoren unterstützen mit Rat und Tat.


    Walter Hilton, wer du auch immer bist oder gewesen sein magst, in welcher politischen oder autokratischen Rechtsform, was auch immer dir geschehen sein mag - das MAG tragisch gewesen sein. Weiß keiner, denn du lebst ja immer noch hinter deiner Decke.


    Ich finde, das sollte hier enden. Weil es nicht hier hin gehört. Finde ich wirklich.

  • Ich hab mich die ganze Zeit gefragt ?!? Was soll das hier werden? Jetzt bin ich auf die Lösung gekommen


    Danke für die tolle Geschichte! Da steckt viel Potential darin. Ein Stasi-Oberstleutnant, der nach der Wende noch rechtzeitig ein paar Akten zur Seite schaffen konnte, baut sich 25 Jahre später mit Hilfe dieser Akten den virtuellen Avatar eines Stasi-Verfolgten und heimst so auf SL das Mitleid ein, von dem er glaubt, dass es ihm als reale Person schon längst hätte zustehen müssen.


    Das hat Potential.

  • Sorry fürs OT, aber da dieser Fred schon längst geschreddert ist und quasi schon so begann, betreibe ich ja nur noch Leichenfledderei:


    Es war nicht alles schlimm!


    Den Satz gebrauchte meine Oma auch. Sie meinte allerdings nicht die DDR.


    Geht's noch? Beim Thema "Machenschaften der Stasi" kommt er auch noch, dieser unheilvolle Satz: "Es war nicht alles schlecht damals."?
    (Ich habe mich ja noch verzweifelt bemüht, bei GTaags weiterem Beitrag noch irgendein kleinstes Zeichen für Ironie zu finden, aber da ist nichts.)

    Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten. (William Somerset Maugham)


  • (Ich habe mich ja noch verzweifelt bemüht, bei GTaags weiterem Beitrag noch irgendein kleinstes Zeichen für Ironie zu finden, aber da ist nichts.)


    Vielleicht weil GTaags-Beitrag puure Ironie ist? Da lassen sich dann allerdings wenig einzelne, und schon gar keine kleinen Zeichen ausmachen :D

    BLOG: Welt der Fabeln


    Die schönsten Schlösser und Burgen in Oberbayern und Bayerisch-Schwaben

    ASIN/ISBN: 3831335559


    Verengung des freien geistigen Horizontes ist eine Gefahr in Zeiten des Massenkultes.
    Emanuel von Bodmann


  • Vielleicht weil GTaags-Beitrag puure Ironie ist?


    Nö. Wenn Du wie ich zehn Jahre in Potsdam gelebt hättest, dann könntest Du eine solche Äußerung auch nur zu gut in viele andere einordnen, um da noch Ironie zu sehen. Das habe ich doch alles schon zig mal gehört.

    Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten. (William Somerset Maugham)

  • Nö. Wenn Du wie ich zehn Jahre in Potsdam gelebt hättest, dann könntest Du eine solche Äußerung auch nur zu gut in viele andere einordnen, um da noch Ironie zu sehen. Das habe ich doch alles schon zig mal gehört.


    Alexander, wir sind aber nicht in Potsdam, wir sind hier im Forum der 42er Autoren. Außerdem halte ich es für bedenklich, eine Aussage aus dem Kontext, in dem sie gemacht wurde, herauszunehmen und unabhängig davon zu bewerten.


    Aber gut - wenn Gtaag ergänzend erklärt, dass es sich bei seinem Posting keineswegs um Ironie handelt, dann will ich das auch glauben. :down

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    Emanuel von Bodmann


  • @ Jörg Du hattest geschrieben:


    "Danke für die tolle Geschichte! Da steckt viel Potential darin. Ein Stasi-Oberstleutnant, der nach der Wende noch rechtzeitig ein paar Akten zur Seite schaffen konnte, baut sich 25 Jahre später mit Hilfe dieser Akten den virtuellen Avatar eines Stasi-Verfolgten und heimst so auf SL das Mitleid ein, von dem er glaubt, dass es ihm als reale Person schon längst hätte zustehen müssen.


    Das hat Potential."


    War das jetzt auch Ironie?


    Mit freundlichen Grüßen


    Walter Hilton

  • @ HagenF Gestern wurde ich mit der leidigen Arbeit nicht fertig. Sorry! Also weiter jetzt mit dem leidigen, leider notwendigen Abtippen:


    "§ 106 StGB, Anfertigung von verleumderischen Schriften... geplante Kontaktaufnahme zu Zentren der PiD..." (da wußten die mehr als ich, das waren wohl die obligatorischen Gründe für eine konspirative Haussuchung)


    "selbstgefertigte schriftliche Aufzeichnungen, Manuskripte, Plakate, Losungen und Tonträger mit negativ feindlichem Inhalt" (danach sollte wohl speziell gesucht werden)


    "Durchführung spezifischer Maßnahmen der Bindung der Hausbewohner außerhalb des Wohngrundstückes in der Absprache mit der KD ... zum vereinbarten Termin...Bei der konspirativen Haussuchung ist der Aufenthaltsort von Schriften, Gegenständen, Aufzeichnungen entsprechend § 106 StGB fotografisch zu dokumentieren, Originaldokumente bzw. deren Aufbewahrungsort sind zu beschreiben."


    Desweiteren: "Anlage zum Absicherungsplan konspirative Durchsuchung"


    "Die Zielsetzung besteht darin, durch die konspirative Durchsuchung folgende Unterlagen und Materialien festzustellen und duch Farbfotos mit Linealanlagen zu dokumentieren:


    -geschriebene Brieftexte


    -Manuskripte


    -erhaltene Mitteilungen, Karten, Briefe


    -Zettel, Notizen


    -Adressenmaterial


    -Telefonnummern


    -Druckerzeugnisse


    -Aufzeichnungen, Skizzen


    -Fotos


    -Plakatfarben (Karmin, Schwarz, Violett, Rotbraun - Wasserfarben)


    -Pinsel (Flach-, Rundpinsel)


    -großflächige Papiersorten, die sich zur Anfertigung von Plakaten eignen


    -Container


    -Kassetten (Tonträger)


    -kirchliche Druckerzeugnisse


    -Druckerzeugnisse, die verbotenen Charakter tragen (aus der Zeit des Fschismus)


    -Fingerabdrücke (wenn feststellbar)


    -verschließbare Stahlblechkassetten"


    Soweit zu dem Thema, WIE man NICHT-Autor wird. Auf Deine berechtigte neue Frage möchte ich nicht an dieser Stelle eingehen.


    Mit freundlichen Grüßen


    Walter Hilton