Endlich bin ich auch mal mitgemeint!

  • du nennst es bierernst, sie nennt es notwehr. und ich unterschreibe selbstverständlich bei ihr :like
    Die Ökonomin Prof. Dr. Friederike Maier von der Hochschule für
    Wirtschaft und Recht (HWR) in Berlin erklärt, warum sie den Leipziger
    Ansatz richtig findet.




    Frage: Sie sind Gutachterin des Netzwerks Gender Equality and
    Employment der EU-Kommission. Ist der Weg Leipzigs ein Fortschritt für
    die Frauen?




    Maier: Ich sehe das eher als Notwehr. Wir haben an unserer
    Hochschule die Vorschrift, geschlechtergerecht zu formulieren. Also
    nutzen viele die männliche Formulierung und machen eine Fußnote, dass
    auch Frauen gemeint sind. Ich fühle mich damit nicht mitgemeint. Deshalb
    finde ich es gut, zu sagen, wir drehen das mal um. :like


    http://www.spiegel.de/unispieg…ichnungen-a-903530-2.html

  • Zuerst haben sich die Frauen darüber beschwert, im Plural nicht vorhanden zu sein, also musste alles genderkonform verneusprecht werden. MAn Sprachvergewaltigung pur.
    Jetzt gibt es nur noch die weibliche Form und damit sollen sich die Männer gefälligst zufrieden geben, auch wenn sie darin nicht mehr vorkommen. Wie mein alter Vater immer sagte: "Der Mensch verblödet von Generation zu Generation mehr und mehr!" :evil

  • Was meines Wissens noch gar nicht in die Diskussion eingeflossen ist: Warum nicht der geschlechtsneutrale Diminutiv? - "DAS Proffessörchen", "DAS Rektorlein", "DAS Dekanchen" ... wär doch niedlich.

    Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten. (William Somerset Maugham)

  • Auch wenn ich mich in euren Augen jetzt vielleicht zum Affen mache: in einem Betrieb mit einem deutlichen weiblichen Überhang, finde ich das völlig in Ordnung. Warum nicht?
    Eine Sorge habe ich aber: Wenn in der Leipziger Uni so viele Dozentinnen und Professorinnen beschäftigt sind und das jetzt auch noch öffentlich wird...wie lange dauert es noch, bis diese Berufsparte als "verweiblicht" an Status verliert und die Gehälter entsprechend reduziert werden? :evil

    [buch]3866855109[/buch]


    "Sinn mag die äußerste menschliche Verführung sein." - Siri Hustvedt

  • Eine Sorge habe ich aber: Wenn in der Leipziger Uni so viele Dozentinnen und Professorinnen beschäftigt sind und das jetzt auch noch öffentlich wird...wie lange dauert es noch, bis diese Berufsparte als "verweiblicht" an Status verliert und die Gehälter entsprechend reduziert werden? :evil


    Wenn ich mich mal zum Teufel machen will, dann sag ich mal, direkt aus der persönlichen Erfahrung im Hochschulbereich, das dauert in dieser Art und Weise nicht lange, wenn durch Quoten entsprechende Umschichtungen wie momentan übers Knie gebrochen werden. Und - jetzt kommen wir zum eigentlichen Teufel - zu Recht. Denn Quoten bringen wohl auch den einen oder anderen fähigen Menschen in entsprechende Positionen, aber doch eher zufällig, und leider kommen zu einem weit größeren Prozentsatz auf Kosten guter Alternativen ausschließlich nach Quoten ausgewählte, für die Position eher bis absolut unfähige Leute (sprich in diesem Fall Frauen) in diese Positionen.


    Was nicht nur ärgerlich für die Tätigkeitsbereiche ist. Mich persönlich (und da rede ich als Frau) ärgert dabei vor allem, dass die unqualifizierte Arbeit dieser Quotenfrauen und ihre Ergebnisse (so es überhaupt welche gibt) auf die durchaus sehr qualifizierte Arbeit und überragenden Ergebnisse aller anderen Frauen, die ausschließlich durch ihre Fähigkeiten und Qualitäten in ihre Position gekommen sind, niedermacht und ad absurdum führt. Und wiederum Vorurteile über die Qualitäten der Frauen im Allgemeinen hervorruft bzw. bestätigt. Im schlimmsten Fall dann auch noch dazu führt, dass in ein paar Jahren, sprich sobald diese Quoten nicht mehr angesagt sind, weil sie eindeutig diskriminierend sind (wenn nämlich mehr Frauen und so weiter...), ein ganz böser Rückschlag mit in dem Fall belegbaren Argumenten für unseren Teil der Menschheit auf uns zukommt. Leider leider spreche ich da aus Erfahrung (nicht bezüglich des Rückschlags natürlich).


    Unter den männlichen Profs gibt es auch genug - ich sollte sagen zu viele - Flaschen, keine Frage. Ich kenne persönlich allzuviele. Aber die werden durch Quoten leider nicht durch fähige Frauen ersetzt. Sie werden überhaupt nicht durch fähige Leute ersetzt, sondern halten sich hartnäckig, aber da sind eben entsprechende Seilschaften und gewisse Konstellationen der Grund. Entsprechend unfähige Frauen würden/werden sich auch halten, sobald es eine entsprechende Lobby/Struktur unter Frauen gibt.


    Natürlich sollte man unterstützen, dass qualifizierte und fähige Frauen (was durchaus nicht immer dasselbe ist, wie bei den Männern) dieselben Chancen wie ebenso qualifizierte (und fähige) Männer auf entsprechende Positionen haben. Natürlich ist das in einer männerdominierten Welt wie der Bildung/Forschung auf Uni-Niveau nicht leicht. Das wird man durch Quoten aber kaum schaffen. Viel wichtiger ist die Arbeit im Hintergrund. Kita- und Krippenplätze schaffen, das angebliche Ideal der christlichen Ehe mit Frau zuhause als Kindermädchen abschaffen bzw. statt zu bezahlen ächten etc. Damit ebnet man Frauen den Weg. Und den müssen sie dann selbst gehen. Und das geht eben nicht von heute auf morgen. Bzw. das ginge schneller, wenn die Politik in der Kinderbetreuung schneller wäre und wenn auch noch die Gesellschaft (und da sind auch wieder Frauen mit ihrer Einstellung gefragt) endlich aufhören würde zu verachten, dass frau Kinder von richtig klein auf für acht Stunden (oder länger) in eine Krippe gibt. (Zuckt hier jetzt etwa eine von Euch?)


    Und damit komme ich gleich zum nächsten Kritikpunkt an der 50:50-Quote. Rein prozentual gesehen kann man davon ausgehen, dass nicht ebenso viele Frauen wie Männer eine leitende Stellung überhaupt anstreben. Die meisten Frauen, die in Lehre und Forschung arbeiten (mal als Beispiel) wollen gar nicht Professor/Dekan/Rektor oder so werden. Die meisten Frauen wollen Kinder haben und ein bisschen Karriere. Die meisten Frauen, die Kinder haben (wollen), möchten sich mehr um die Kinder als um die Karriere kümmern. Was nicht heißt, dass sie nicht arbeiten oder auch nur nicht Vollzeit arbeiten wollen (wobei wiederum die meisten, die ich kenne, die Teilzeitarbeit vorgezogen haben - und nicht aus Zwangsgründen, sondern weil sie ihre Kinder nicht in Krippen, Kindergärten und/oder Horte geben wollten). Aber eine "Karriere" (und damit meine ich jetzt wirklich leitende, zeitintensive Jobs, bei denen z.B. längere Dienstreisen und deutlich mehr als 40 Stunden Arbeit pro Woche an der Tagesordnung sind) ist noch etwas anderes. Kann man ja auch verstehen. Sorry, frau. Und es gibt auch noch die perversen Frauen wie mich, die weder Kinder noch Karriere wollen. Unter Männern ist der Prozentsatz durchaus anders.


    Und dann kommen noch die Frauen, die mich am allermeisten ärgern. Nämlich die, die eine Karriere anstreben, diese erreichen, weil sie eine entsprechende Stelle ergattern (womöglich noch durch Quote) (und jetzt rechne ich mal nicht die ein, die dann die Position nicht ausfüllen können ob Unfähigkeit), und dann, sobald sie die Stelle fest haben, als erstes mal ein Kind bekommen. Und auf die allerhöchste Palme bringen mich dann die, die in so einer Stelle dann ein Kind bekommen, aber darauf bestehen, ein Institut mit mehreren hundert Leuten z.B. als Verwaltungsleiterin halbtags zu leiten. Was natürlich nicht funktioniert.


    Naja, langer Rede kurzer Sinn. Ich weiß, dass jetzt alle Frauen auf mich einschlagen werden. Ist mir wurscht, kenne ich nicht anders. Erstaunlich finde ich immer nur, dass lieber Plakate hoch gehalten werden, statt dass Frauen tatsächlich Taten vorweisen. Ich möchte einfach nur mal alle, die am lautesten schreien, bitten, wirklich in sich zu gehen und sich zu fragen, ob sie, wenn sich ihnen die Gelegenheit böte, in einem Bereich, für den sie wirklich qualifiziert sind, eine richtig hohe Führungsposition einnehmen wollen würden und könnten, die verlangt, dass man 80 Stunden pro Woche ohne Rücksicht auf Privatleben dem Arbeitgeber zur Verfügung stehen muss. Auch wenn man dafür mehrere Millionen Euro im Jahr bekommt.


    Ich, als Frau, ohne Gören, frei, quasi, würde das nicht wollen.


    Ihr???


    Und wer, glaubt Ihr, sollte die Quote dann noch wirklich richtig echt erfüllen?


    Ein paar wenige. Die machen das schon.

  • Wie bescheuert können die Menschen in diesem Land eigentlich noch werden.


    Sollte dieser Schwachsinn auf Stelzen von der Uni-Leitung wirklich ernst gemeint sein, dann wäre die Uni Leipzig als wissenschaftliche Einrichtung nicht mehr ernst zu nehmen, sondern nur noch als Kasperle-Theater.


    Ich muss in einem Autorenforum wohl nicht den grammatikalischen Plural erläutern. Der ganze ideologische Unsinn begann als man solch schlichte Formulierungen wie "die Autoren" unbedingt männlich verstehen wollte - gegen jede sprachliche Vernunft. Grammatik ist ein Spiel für sich und hat mit Geschlechtertrennung NICHTS zu tun. Aber man kann alles überall reininterpretieren. Sagen wird doch gleich "die Möndin" und "der Sonnerich".


    Offensichtlich haben jetzt auch einige Quotenmenschen die Schnauze voll von Autor/innen, AutorInnen oder Autor_innen. Ja, ich kenne das Gender-Gap und bin queertheoretisch auf der Tiefe der Zeit.


    Die korrekte Anrede wäre "Frau Professor". Ende der Probleme.


    Inwiefern Frauen karrieretechnisch durch solch geistlosen Dünnschiss geholfen wird, sehe ich auch nicht. Ich sehe nur voraus, dass Deutschland sich damit vor der zivilisierten Welt endgültig lächerlich machen wird.


    Dazu fällt mit noch die Berliner Farce mit dem Platz beim Jüdischen Museum ein. Der darf nicht Moses-Mendelssohn-Platz heißen, weil erst 50 % der Straßen_innen und Platz_innen mit weiblichen Namensspatronen und -patroninnen aufgefüllt werden müssen. Wenn man glaubt, dämlicher ginge es nicht mehr, dann wird man täglich eines besseren belehrt.


    Ich bin ein weißer Mann, und ist gut so.

  • wieso ihr frauen das so locker nehmen könnt mit der nicht existierenden weiblichen form, verstehe ich nicht. muss ich auch nicht und will ich auch nicht. wäre aber an der zeit, mal euren vereinsnamen zu überdenken. der staubt. sprache schafft wirklichkeit. männer sorgen dafür, dass es korrekt zugeht, aber natürlich nur für sich selbst. so gibt es z. b. offiziell den wunderbaren begriff hebamme nicht mehr, sondern geburtshelfer und geburtshelferin. mal gucken, wie lange das "in" überleben wird. anders beispiel:damals auch ins lächerliche gezogen, heute regt es niemanden mehr auf: berufsbezeichnung -kauffrau/kaufmann.

  • wieso ihr frauen das so locker nehmen könnt mit der nicht existierenden weiblichen form, verstehe ich nicht. muss ich auch nicht und will ich auch nicht. wäre aber an der zeit, mal euren vereinsnamen zu überdenken. der staubt. sprache schafft wirklichkeit. männer sorgen dafür, dass es korrekt zugeht, aber natürlich nur für sich selbst. so gibt es z. b. offiziell den wunderbaren begriff hebamme nicht mehr, sondern geburtshelfer und geburtshelferin. mal gucken, wie lange das "in" überleben wird. anders beispiel:damals auch ins lächerliche gezogen, heute regt es niemanden mehr auf: berufsbezeichnung -kauffrau/kaufmann.


    Der Begriff "…mann" fordert tatsächlich zum Gegenstück "…frau" auf. Deshalb hat es sich eingebürgert. Sonst schließe ich mich Siegfrieds Ausführungen an. Es ist nicht die Verunstaltung der Sprache hilfreich bei der Rücknahme der Benachteiligung der Frauen, sondern das Umdenken im Alltag und vor allem im Tun.

    BLOG: Welt der Fabeln


    Die schönsten Schlösser und Burgen in Oberbayern und Bayerisch-Schwaben

    ASIN/ISBN: 3831335559


    Verengung des freien geistigen Horizontes ist eine Gefahr in Zeiten des Massenkultes.
    Emanuel von Bodmann


  • Wow! Karen, was ein Wortschwall!
    Aber wer hat denn von Quote gesprochen? Ich bin eigentlich schlicht für einen unverkrampften Umgang mit dieser Situation...und eben auch für ein Spiel mit Sprache und Möglichkeiten.
    Ich würde übrigens in keiner Vorstandsetage arbeiten wollen. Aber einfach nur deshalb, weil es mich dort interessehalber nicht hinzieht. Nicht, dass ich nicht auch Machtansprüche und Lust auf geistige Arbeit hätte. Aber der "Vorstand" mit (manchmal eben auch) 80 Wochenstunden in einer Familie zu sein ist für mich nicht weniger anspruchsvoll...nur eben auf andere Art, mit anderen Ergebnissen. Ich bin sehr dafür, dass die Arbeit, die man an anderen Menschen tut genau so geschätzt wird, wie diejenige, die materielle Ergebnisse erzielt.
    Da muss noch ganz viel passieren.

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  • Mit deinem Posting kann ich nix anfangen, lieber Siegfried. Es geht ja nicht (nur) um die Anrede von Professorinnen, sondern darum, dass in allen Schreiben, Dokumenten und ja: auch Straßennamen, die maskuline Form bisher den unbedingten Vorrang hat.
    Was man verstehen muss ist ja, dass Geschichte/Historie geschrieben wird. Sieh dir die Geschichtsbücher doch mal darauf hin an...
    Ich finde gut, wenn meine Enkelinnen einmal mehr weibliche Namen und Bezeichnungen im öffentlichen Leben lesen...und den Männern wird doch nicht schaden, was uns so stark gemacht hat, oder?

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  • ob ihr männer auch so denken würdet, wenn ihr in der nicht gelebten geschlechter-sprache untergehen würdet? ich glaube es nicht, never! und wir frauen sind entsprechend sozialisiert: nett sein, bescheiden sein, verständnisvoll sein, ... und immer frisch geföhnt :suff

  • ob ihr männer auch so denken würdet, wenn ihr in der nicht gelebten geschlechter-sprache untergehen würdet? ich glaube es nicht, never! und wir frauen sind entsprechend sozialisiert: nett sein, bescheiden sein, verständnisvoll sein, ... und immer frisch geföhnt :suff


    Alexandra, Sprache lebt vom Inhalt und nicht von zusätzlich hinzugefügten Buchstaben. Und ob ihr euch föhnt oder nicht, das ist für dieses Thema so etwas von unerheblich … ;)

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  • sag ich doch h-d, bei frauen kommt es nicht auf den inhalt an, sondern aufs aussehen, und deswegen ist die weibliche bezeichnung sowas wie der appendix, braucht kein mensch, sagen die männer und die frauen stimmen brav zu.

  • sag ich doch h-d, bei frauen kommt es nicht auf den inhalt an, sondern aufs aussehen, und deswegen ist die weibliche bezeichnung sowas wie der appendix, braucht kein mensch, sagen die männer und die frauen stimmen brav zu.


    Da gibt es eine ganz einfache Lösung: Setzt nicht mehr aufs Aussehen. Vermeidet Schuh- und Handtaschenläden, verzichtet auf Lippenstift, Nagellack und andere Kosmetika, schneidet eure Haare kurz oder flechtet euch Rastazöpfe - das ist alles einfacher als das ganze Aufputzen. Dann seid ihr auf gleicher Höhe und müsst nicht auf ein "-in" an allen möglichen und unmöglichen Wörtern kämpfen. Dann kommen vielleicht mehr Frauen auf die Idee, sich für eine vernünftige Einbindung der Frauen in die Rentenversicherung einzusetzen, akzeptieren nicht mehr so viele durch Stillhalten geringere Löhne für gleiche Arbeit. Schert euch nicht um Quoten sondern drängt die Männer durch Kompetenz aus ihren gehobenen Positionen. Ein derartiges Umschwenken führt dann möglicherweise auch dazu, das immer weniger auf den Mann "Typ Bademeister" hereinfallen und nicht mehr so viele Gewalt in der Beziehung durch "Aushalten" beantworten. Oder unterschätze ich da die erotische Komponente zu sehr? ;)

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