Prozentangabe im Text

  • Hallo alle zusammen, :)


    ich hätte da mal mehr oder weniger spontan eine Frage zu folgendem Satz:

    Zitat

    Inzwischen hatten wir so oft Regelverstöße gemeldet, dass mich ihre Erscheinung, und die pulsierende Macht von jedem Einzelnen, nur noch zu sechzig Prozent einschüchterten.

    Ist die Prozentangabe zu verwirrend oder störend, oder ist das machbar? Die (zugegebenermaßen wenigen) Lesermeinungen halten sich bis jetzt die Waage ...


    lg
    Robyn

  • Wer sagt das?
    Jemand, der extrem in Zahlen denkt, könnte so erzählen. Als Macke. Dann würde ich es aber noch auf die Spitze treiben und 62,3% draus machen


    Bei jedem anderen würde es mich rauswerfen. Woher kommt die genau Prozentangabe, woran misst man "Einschüchterung". Schon allein die Frage, wo bei der Einschüchterung 100% sind (beim Erröten, Stottern oder Einnässen vor Angst?) verwirrt mich.

  • Huhu ihr zwei,


    danke für eure Einschätzung.


    Ich denke/dachte halt, dass das funktioniert, weil es eine Situation beschreibt, die sich verändert hat. Die häufigen Treffen haben die Angst weniger werden lassen. Von subjektiv empfundenen 90% auf subjektiv empfundene 60%. Vielleicht wird das auch noch nicht deutlich genug.
    Aber ein "nur noch halb so stark" wäre ja durchaus gängig. Die Prozentangabe soll schon auch ein bisschen ironisch/witzig sein. Der Text nimmt sich auch nicht bierernst.


    Ich habe beispielsweise absolut keinen Zahlentick, aber wenn ich über meine Spinnenphobie spreche, tue ich das inzwischen auch mit Prozentangaben. Von meinen subjektiv empfundenen 90% bin ich, dank Therapie und Hilfsmittel, inzwischen bei 40-50%.
    Ich könnte auch sagen meine Angst ist nur noch halb so stark, aber das triffts nicht und alles andere finde ich zu umständlich für einen Text.
    Und "auf einer Skala von ..." finde ich total ausgelutscht. :(

  • Offenbar hat hier jemand sehr oft Regelverstöße gemeldet und nicht zwischen ihrer Erscheinung und ihrem Erscheinen unterscheiden gekonnt. Die Prozentangaben sind da wohl eher nebensächlich.

  • Hey :)


    Ich würde mich anschließen, dass die 60% den Leser rausschmeißen.
    Dass du auf Grund deiner Spinnenphobie so denkst, erschließt sich ja daraus, dass du in der Therapie immer wieder dazu gedrängt wirst die Angst einzuschätzen, oder nicht? Du "misst" ja immer wieder deine Angst und zwar ganz bewusst. Tut das dein Protagonist auch? Wenn er sich immer wieder Gedanken darum macht, dann würde das schon passen. Wenn es aber "nur" verdeutlichen soll, dass er mit der Zeit etwas abgestumpft ist, dann würde ich die konkrete Zahl nicht nennen. :)

  • Hallo,


    ich würde auch sagen: Nur wenn es duchr die Vorgeschichte einen Grund für die Prozentangabe gibt, sonst wundere imch ich über die genaue Angabe und es wirft mich eher raus.


    Liebe Grüße
    Susanne

    Wintertee im kleinen Strickladen in den Highlands, HarperCollins

    Die Kaffeedynastie - Tage des Aufbruchs, Paula Stern, HarperCollins

  • Zitat

    Die Prozentangabe soll schon auch ein bisschen ironisch/witzig sein. Der Text nimmt sich auch nicht bierernst.


    Wenn dem so ist, fände ich diese Prozentangabe nicht störend, würde dann aber Mulles Vorschlag mit den 62,3 % umsetzen.

  • Halli, hallo,


    sorry, es hat mit dem Antworten etwas gedauert.


    Sabrina: Schön, dass ich doch nicht ganz alleine stehe.^^ Ich habe mich jetzt auch entschieden, dass erstmal so stehen zu lassen. Vielleicht fällt mir mit der Zeit noch eine überzeugende Alternative ein.


    @Volker: Das war leider nicht wirklich hilfreich.


    Benedikt:

    Zitat

    Dass du auf Grund deiner Spinnenphobie so denkst, erschließt sich ja
    daraus, dass du in der Therapie immer wieder dazu gedrängt wirst die
    Angst einzuschätzen, oder nicht? Du "misst" ja immer wieder deine Angst
    und zwar ganz bewusst.

    Ich habe eigentlich auch schon vor der Therapie die Entwicklung der Angst in Prozent ausgedrückt. Wie sonst hätte ich das verständlich machen sollen? Manchmal kam natürlich auch die altbekannte Skala zum Zuge, aber die wäre mir im Text eben zu lang für einen beiläufigen Gedanken.

    Zitat

    Tut das dein Protagonist auch? Wenn er sich immer
    wieder Gedanken darum macht, dann würde das schon passen. Wenn es aber
    "nur" verdeutlichen soll, dass er mit der Zeit etwas abgestumpft ist,
    dann würde ich die konkrete Zahl nicht nennen. :)

    Okay, ich sehe ein, dass ich in der Unterzahl bin. Aber da ich nicht ganz alleine stehe, bin ich so mutig und lasse es erstmal stehen. ;)



    Susanne und Calliope: Auch euch danke für eure Einschätzungen. Mulles Vorschlag passt aber irgendwie nicht so richtig. Dafür ist der Gedanke zu beiläufig.


    So inzwischen hab ich mich also entschieden! :high Danke für eure Hilfe :blume :blume :blume