Wie viel ist ein E-Book wert?

  • WAS? 1000 mal verschenkt? Unglaublich!


    Dann schreib ich lieber nicht wie viele Gratis-Downloads ich für meinen Titel habe. ")" (Tut schon irgendwie weh, das zu sehen, aber egal, ich muss nicht vom Schreiben leben)


    Aber grundsätzlich kann ich für mich konstatieren, es hatte ein wenig nachhaltigen "Erfolg". Zumindest die Querverweise "Kunden die X kauften, kauften auch U", scheinen da mitgeholfen zu haben. Enttäuschend ist auf jeden Fall das Feedback, angesichts der doch unerwartet hohen Downloadzahlen, stehen doch trotzdem nur 4 Rezensionen auf der "Habenseite". (Diese dafür aber 100% Echt).
    Horst hat schon ganz recht mit dem was er schrieb:

    Zitat

    Die Mentalität, alles runterzuladen was nichts kostet und bei drei nicht auf den Bäumen ist, ist groß. Dass es gelesen wird, ist damit noch nicht garantiert. Ich würde mal sagen: Eher nicht!


    Das trifft es ganz gut! Leider.


    Ansonsten kann ich aber auch sagen, dass ich mich in dem Müllhaufen wohl Goldrichtig befinde. ich schreibe halt Pulp und wenn mein Talent für mehr reichen würde, hätte es schon längst jemand erkannt. :rofl";)"

    »Was starrst du mich an, o Ungeheuer? Zuckt schon der Mörderdolch in deiner Hand?« (Donald Duck)


  • Die Amazon-"Müllhalde" beschert mir bei E-Bookpreisen zwischen 2,99 und 5,99 ein stabiles Monatseinkommen im unteren vierstelligen Bereich. So viel dazu.


    Glückwunsch, Susanne. :blume Das soll mal erst einer erreichen.
    Mir ging es mit meinem Kurz-Büchlein von 20 Seiten ähnlich wie Manuela. Fast 2.000 Gratis-Leser, dann nach der Fünftagefrist lief es schleppend, aber immerhin hatte ich seit kurz vor Weihnachten bis jetzt fast vierzig Verkäufe für je 89 Cent. Das ist mehr, als die Print-Anthologie abgeworfen hat, in der die KG erschienen ist. Da verschwand das gedruckte Buch samt Verlag eher auf der Müllhalde als das E-book.

  • KDP war für mich eine Möglichkeit auszuprobieren, wie meine Geschichten für Kinder ankommen, da ich keinen Verlag dafür finden konnte. Und es ist schon schön, mal etwas veröffentlichen zu können. Ich bin bei einigen E-Books sehr positiv überrascht, da ich davon jeden Monat um die 40 Stück verkaufen kann und keine schlechten Bewertungen bisher kassieren musste.
    Trotzdem, bei meinen nächsten Projekten wird wieder nach einem passenden Verlag gesucht.



    Create Space habe ich dann natürlich auch noch gleich getestet. Davon bin ich sehr enttäuscht. Das läuft mehr schlecht als recht, wenn ich mal was verkaufe, dann in den USA. Denke, dass durch die Bilder der Preis, den ich mindestens einhalten musste, zu hoch ist. Vielleicht ist es ohne Illustrationen ok, das weiß ich nicht.


    Ach, das Eigentliche hatte ich jetzt ganz vergessen, vor lauter schwelgen über meine E-Books =)
    Ich bin auch der Meinung, dass ein E-Book sein Preis wert ist und man seine Arbeit nicht billig verschleudern sollte. Ab einer gewissen Seitenzahl, sollte der Preis eindeutig höher als 99,-Cent sein.


    Liebe Grüße Birgit

  • Die Amazon-"Müllhalde" beschert mir bei E-Bookpreisen zwischen 2,99 und 5,99 ein stabiles Monatseinkommen im unteren vierstelligen Bereich. So viel dazu.


    :dhoch Toll! Das sagt aber "nur" (passt eigentlich nicht so ganz, der Ausdruck, aber sei's drum), dass Du es richtig machst und eben nicht 1000 Stück für lau hergibst.


    Von Plattformen oder wie auch immer sich sowas nennt, habe ich keine Ahnung. Aber:


    Als Autor verstehe ich nicht, wie man so verzweifelt sein kann, seine Werke für nix herzugeben. Okay, ist besser, als sie bei DKZV teuer zu bezahlen und dann für nix an drei Verwandte herzugeben. Aber...


    ... auch wenn man nicht davon leben muss, es kostet Zeit, sowas zu schreiben, es kostet Blut, Schweiß und so, wobei die Zeit das einzige ist, was sich berechnen lässt, und der Rest ja auch letztendlich eher Spaß als was anderes macht. Meine Texte jedenfalls sind mir zu viel wert, als dass ich sie für lau hergeben würde.


    Als Leser verstehe ich auch nicht, dass Autoren ihre Werke für lau hergeben. Da habe ich mal grundsätzlich den Verdacht, dass sie von ihren Texten nicht überzeugt oder sehr verzweifelt sind oder noch Schlimmeres. Jedenfalls ist das für mich kein Hinweis auf Qualität. Klar, nicht alles Billige ist schlecht, aber bei kostenloser Kunst werde ich gleich mal skeptisch. Will ich ein Auto kaufen, halte ich mic hvon den überteuerten Angeboten fern, aber bei den ganz billigen ebenso.


    Und wenn ich etwas lesen will, dann bin ich auch bereit, dafür etwas zu zahlen. Das ist zwar heutzutage ein konservativer Ansatz, aber ich stehe dazu. Ich kaufe auch alle Filme, die ich als DVD gucken will. Wenn ich was gut finde oder mich was interessiert, bin ich mehr als bereit, dafür Geld zu zahlen. Da man das nicht vorher weiß, erwischt man halt nicht immer Gutes. Aber wenn alle raubkopieren, dann gibt's gar kein Geld mehr für die vielen Leute, die so davon leben. Und ich möchte auch noch in Zukunft neue Bücher und Filme konsumieren, auch wenn die, die ich hier stehen habe, locker für ein Leben im Knast mit Einzelhaft reichen würden (jedenfalls für die dreißig Jahre, die ich noch abreißen muss :D ). Außerdem habe ich genug Geld, um mir für 12 Euro ein Buch oder eine DVD zu kaufen. Was den meisten Menschen in Deutschand durchaus auch so geht. Das sind zwei Schachteln Zigaretten, Geld für zwei Tage. Beim Buch langt das meist für mehr Tage. Und man hat es da, es ist nicht in Rauch aufgegangen.


    Wie auch immer, wenn ich als Leser für möglichst wenig Geld viel haben will, ist das wie der, der für möglichst wenig Geld viel und gutes Rindfleisch haben will und dann was anderes bekommt. Wenn man Glück hat, ist das Pferdefleisch (selten, in Zukunft seltener :evil ). Wenn man Pech hat - das will ich mir jetzt nicht vorstellen. Bin zum Glück Vegetarier =) .

  • Zitat von »SusanneG«
    Die Amazon-"Müllhalde" beschert mir bei E-Bookpreisen zwischen 2,99 und 5,99 ein stabiles Monatseinkommen im unteren vierstelligen Bereich. So viel dazu.


    Toll! Das sagt aber "nur" (passt eigentlich nicht so ganz, der Ausdruck, aber sei's drum), dass Du es richtig machst und eben nicht 1000 Stück für lau hergibst.

    Ja. Ich schätze mal, Susanne hat über 10.000 Stück für lau hergegeben. :D


    Die Kostenlosaktionen waren eine gute Möglichkeit, für potentielle Leser überhaupt sichtbar zu werden. Und das Verschenken war eine Investition, die sich lohnte, weil diese Aktionen immer Verkäufe nach sich zogen. Mittlerweile hat Amazon aber einiges umgestellt (wurde hier schon gesagt), deswegen lohnt es sich mittlerweile nicht mehr.

  • Ja, die Gratis-Exemplare liegen im oberen vierstelligen Bereich. Oder drüber?
    Das war bis zum letzten Jahr die einzige Möglichkeit, bei Amazon in die Sichtbarkeit zu kommen und danach auch gut zu verkaufen. Das hat sich so oder so gerechnet.
    Seit Dezember funktioniert das nicht mehr und deshalb bin ich jetzt auch von der Amazon-Monokultur weggegangen und haben ein paar andere Plattformen dazugenommen, das funzt ganz gut.
    Aber jedes neue Buch werde ich dennoch erstmal verschenken ... die Aufmerksamkeit ist wichtig, wenn man keinen Werbeetat hat.


  • Aber jedes neue Buch werde ich dennoch erstmal verschenken ... die Aufmerksamkeit ist wichtig, wenn man keinen Werbeetat hat.


    Ich bezweifle aber, dass 5 Tage Kostenlos sinnvoll sind. Bei solch einem langen Zeitraum greift man fast alle ab, die sich für das E-Book interessieren. Besser ist es, nur 1-2 Tage zu machen und das dann lieber noch einmal später zu wiederholen.

    BLOG: Welt der Fabeln


    Die schönsten Schlösser und Burgen in Oberbayern und Bayerisch-Schwaben

    ASIN/ISBN: 3831335559


    Verengung des freien geistigen Horizontes ist eine Gefahr in Zeiten des Massenkultes.
    Emanuel von Bodmann


  • Ich mache nie fünf Tage an einem Stück. Maximal zwei und das auch nur am Wochenende, in der Woche bringt es wenig.


    Interessant. Ich habe genau die gegenteilige Erfahrung gemacht: am WE ist fast gar nix gegangen, während ich an einem Dienstag bis auf Platz 3 der Kostenlosen gekommen bin.

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  • Es macht einen Riesenunterschied, ob du bei Amazon KDP Sachbücher oder Belletrisitik anbietest.


    Wenn du Romane oder Kurzgeschichten verkaufen willst, dann hast du einfach das Grundproblem, dass die keiner sucht. Du musst bildlich gesprochen so laut wie möglich HIER!! rufen. Aber das tun ein paar Tausend andere Leute auch. Aus dieser Loch kommst du nicht raus, außer du macht was Spektaluläres, z.B. dir auf der Buchmesse die Stirn aufschneiden, einen Kritiker aus dem Fenster eines Hochhauses werfen oder ähnliches. Das gleiche Problem hast du allerdings auch, wenn dein Buch in einem Klein- oder Kleinstverlag erscheint. Egal wie gut dein Roman ist, es weiß kein Schwein davon. Gelingt es dir bei einem großen Verlag unterzukommen, dann macht der dein Buch bekannt, indem er es in die Buchläden bringt.


    Bei Amazon KDP werden jetzt all diese Romane, die kein Verlag und kein Agent haben wollte, nebeneinander angeboten. Und da ist viel Müll dabei. Man muss nur manche Leseproben anschauen. Da ist Rico Beutlich ein Günter Grass im Vergleich. Wie soll ein Leser die wirklich guten Texte finden? Wie soll er denn überhaupt suchen? Selbst wenn dein Roman kurzfrisitg gefunden wird, weil es auch Leser gibt, die nach Neuheiten suchen, verschwindet er bald wieder aus dem Blickfeld, weil ständig Neues neu hereinschwappt.


    Hast du schon einen Namen als Autor, dann ist es etwas anderes. Deshalb finden die Leser auch Susannes Bücher.


    Bei Sachbüchern ist das völlig anders. Da sucht ein Leser in der Regel nach einem Thema und nicht nach einem Autor. Wobei sich das ja nicht ausschließt. Schreibst du also über ein Thema und kannst glaubhaft den Anschein von Kompetenz erzeugen, dann werden Leser, die nach diesem Thema suchen, auf Dauer immer wieder deine Angebote finden, und einige kaufen das dann auch. Wenn du bei Amazon z.B. ganz allgemein im Kindel-Shop nach "Kant", "Wittgenstein", "Heidegger", "Geschichte Philosophie" oder ähnlichem suchst, wirst du auf der ersten oder zweiten Seite immer auch meine Titel finden. Und die Titel verkaufen sich einigermaßen gleichbleibend, denn ich habe seit drei Monaten nichts Neues eingestellt, da ich mit Projekten für einen Verlag ausgelastet war. Auf diese Weise habe ich inzwischen bei Amazon monatliche Einnahmen zwischen 800 und 900 Euro.


    Das Schöne ist ja auch, dass man im E-Book-Bereich eine viel größere Freiheit bei der Seitenzahl hat. Die überwiegende Mehzahl meiner E-Books hat um die 40 Seiten. Als gedrucktes Buch würde das nicht gehen. Da müsste ich mehrere zu einem Titel zusammenfassen und es würde wieder teurer werden.


    Deshalb kann ich jedem, der zu einem Gebiet was zu sagen hat, nur raten: Schreibt Sachbücher. Solange die gegenwärtigen Umstände bestehen.

  • Du nicht, andere aber schon.


    Ich hab das so gemacht, das war bisher mein erster und einziger Versuch mit KDP. Der Zeitpunkt, kurz vor Weihnachten, schien mir günstig für die 5 Tage am Stück. Es wurde dann auch wie toll runtergeladen. Falls ich noch mal einen Versuch starte, werde ich die Gratistage sparsamer dosieren. Gelohnt hat es sich trotzdem, denn danach haben die Leute auch gekauft. Irgendwie muss man sich ja bekannt machen.

  • Siegfried, du hast natürlich recht. Wer von seinem Schreiben sicher leben will, sollte Sachbuch schreiben - Print oder E.
    Du hast nicht ganz recht: Meine "Bestseller" laufen nicht unter meinem eigenen Namen, sondern unter Pseudonym. Das scheint zu funktionieren, wenn man bei Amazon zum richtigen Zeitpunkt eine gut dosierte Gratisaktion lanciert. Deshalb muss man sich die fünf Tage gut einteilen, denn es kann passieren, dass eine Aktion halbwegs ungesehen versandet.

  • Ja, Siegfried hat das sehr schön zusammengefasst. Ich sollte mich auch mal an ein Sachbuch wagen ... ")"


    Susanne: ein paar Deiner eBooks sind aber schon unter Deinem Namen zu finden und Du machst aus deinen Pseudonymen ja kein großes Geheimnis. Wie zufrieden bist Du eigentlich mit NeoBooks?

    »Was starrst du mich an, o Ungeheuer? Zuckt schon der Mörderdolch in deiner Hand?« (Donald Duck)


  • Neo ist okay. Ich habe die E-Books dort und bei Beam, die bei Amazon schon länger stehen und etwas schleppender laufen. Das rechnet sich auf jeden Fall. Ich hab die Bücher in diesem Monat eingestellt und bin jetzt gespannt auf die erste Abrechnung.

  • Amazon ist ein besonderer Fall - sie versuchen sehr aggressiv, den eBook-Markt zu beherrschen, und binden ihre Selbstveröffentlichungsautoren auf besondere Weise, indem sie denen ihre eigenen Texte (und nebenbei Reader und alles mögliche andere) verkaufen.


    Verstehe ich jetzt nicht ganz. Wo versucht amazon denn, einem Autor seinen eigenen Kram zu verkaufen? Und wer ist so bekloppt, das zu tun? Als Selbstveröffentlicher hat man doch alles. Das einzige, was einem bei einem eBuch fehlt, ist das DRM. Und das braucht der Autor und Verleger wohl kaum bei sich.


    Zitat

    Diese Frage nach dem Wert eines Textes ist absurd.


    Wie bei jedem Kunstwerk, ob man es jetzt für Kunst hält oder nicht, was ja auch Einfluß auf den Wert hat. Der monetäre Wert wird durch den ästhetischen und/oder intellektuellen Wert beim Betrachter ermittelt, nicht aus einer Kosten- und Profitkalkulation des Herstellers, jedenfalls bei Einzelstücken. Texte sind ja seit Gutenberg Einzelstücke in großen Auflagen, das macht es etwas komplizierter mit dem Rechnen.


    Kurz: Ein Buch ist das wert, was einer bereit ist, dafür zu zahlen. Das hat mit dem Wert des Papiers und dem bißchen Farbe darauf nichts zu tun. Gilt ebenso für Filme, Bilder und Musikstücke.

    Περὶ θεῶν λέγε, ὡς εἰσἰν. Von den Göttern sage: sie sind. (Bias von Priene)
    [buch]3939459801[/buch]

  • … Das einzige, was einem bei einem eBuch fehlt, ist das DRM.…


    Das fehlt nicht! Amazon stellt es dem Veröffentlicher frei, ob mit oder ohne DRM veröffentlicht wird.


    Letztendlich braucht man es auch nicht. Das sehen so langsam auch die Verlage ein. Einige gehen davon schon ab, zum Beispiel Bastei-Lübbe, einige kleinere aber schon früher. Ich prophezeie mal: In zwei Jahren ist das kein Thema mehr.


    DRM ist Gängelung der Leser und kaum ein Schutz für Autoren und Verlage.

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    Die schönsten Schlösser und Burgen in Oberbayern und Bayerisch-Schwaben

    ASIN/ISBN: 3831335559


    Verengung des freien geistigen Horizontes ist eine Gefahr in Zeiten des Massenkultes.
    Emanuel von Bodmann


  • Das fehlt nicht! Amazon stellt es dem Veröffentlicher frei, ob mit oder ohne DRM veröffentlicht wird.


    Das meinte ich nicht. Sein eBuch reicht man beim Hochladen ja nicht mit DRM ein, die Kopie, die man selbst hat, ist exakt das, was amazon verkauft, ohne DRM, wenn man es denn anwählt. Wozu dann sein eigenes Werk dort kaufen?

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