Agraprofit - fair handeln (für die Verbraucher)

Gut gespiegelt.
Mal ganz intim gefragt. Wieviel Prozent von zum Beispiel der Schokolade die jeder von uns kauft ist korrekte Schokolade?
Ich schaffe es nicht mal auf 50 Prozent muß ich ehrlich zugeben.

Agraprofit,gute Film. Erschreckend ist, das die Leute sich alles anhören und keiner lacht.

Alle schauen, hören interessiert zu, kaufen tatsächlich.

Fair handel im Zusammenhang mit Agro, das haben die Leute nicht richtig mit bekommen. Für mich ein gutes Beispiel für Werbungstrategie überhaupt.

Gruß Amos

Gute Aktion, gefällt mir.

Zitat von D.D.

Wieviel Prozent von zum Beispiel der Schokolade die jeder von uns kauft ist korrekte Schokolade?

Oft, liebe D.D.,
kennt man die gute Schokolade auch nicht, weil nicht viel Werbung für die gemacht wird.
Deshalb extra hier:

WERBUNG FÜR DIE GUTE SCHOKOLADE

Eine tolle Aktion, die man in jeder Stadt unterstützen kann, denn einen der genannten Läden gibt's bestimmt in der Nähe.

Herzlichst

Wolf P.

Zu dem Thema gab es kurz vor Sylvester auch eine Reportage in der ARD ('Das schmutzige Geschäft mit der Schokolade').
Die Bilder schockieren, besonders, weil man Schokolade eigentlich mit Glück und unbeschwertem Genuss verbindet.

Mittlerweile wird das Thema auch in den Schulen diskutiert, z.B. habe ich mit meinem Deutschkurs vor ein paar Jahren den Fair Trade Laden besucht.
Leider liegt dieser Laden mitten in der Innenstadt und der Supermarkt in unserer Nähe hat keine Fair Trade Schokolade.
Immerhin fängt Rewe an, sein Sortiment aufzurüsten

Ich fürchte, in der Schokoladenbranche werden in der Tat sehr schmutzige Geschäfte gemacht - Kinderarbeit, Lügen und Betrügen und jüngst auch noch Preiskartelle sind sicherlich nur die bekanntesten davon. Abgesehen davon, dass man Fair Trade befürwortet, kann man als Verbraucher sicherlich noch mehr tun, allem voran: seinen eigenen Schokoladenkonsum kritisch reflektieren. Es ist längst wissenschaftlich bewiesen, dass Schokolade (und auch andere gewöhnliche Lebensmittel wie z. B. Salz) auf das Gehirn eine ähnliche Wirkung haben können wie illegale Drogen.

Und solange die Nachfrage stimmt, wird das mit der Kinderarbeit wohl kaum aufhören. Gerade darum sind Aufklärungsaktionen natürlich sehr, sehr wichtig, damit vieles überhaupt im Bewusstsein der Konsumenten ankommt. Aber es ist auch wichtig, nicht einfach nur auf die böse Industrie zu schimpfen, sondern sich zuallererst zu fragen, welchen Beitrag man als Konsument dazu leistet, dass diese Industrie ist, wie sie ist.

Abgesehen von moralischen Gründen: Ich hatte letztens Fair-Trade-Schokolade geschenkt bekommen und muss zugeben, dass sie viel besser schmeckte als das, was die großen Hersteller mir als Schokolade verkaufen. Der Zuckergehalt war geringer, es gab keine ominösen Zusätze und insgesamt blieb das Gefühl, davon unbedingt die ganze Tafel auf einmal essen zu wollen, aus. Demnächst kaufe ich kein Milka und Co. mehr. Diese Sachen schmecken mir einfach nicht.

Gerade was die Schokolade betrifft, sind Forscher seit vielen, vielen Jahren dran, deren Wirkung auf das menschliche Gehirn zu untersuchen. Die Neurologie macht es möglich. Dies ist nur ein Beispiel.

Abgesehen davon: Wozu brauchen wir diese wissenschaftlichen Beweise? Jeder, der einmal Schokolade gegessen hat, weiß das. Und greift wieder und wieder zu.

Übrigens: Der sogenannte "normale Deutsche" nimmt täglich mindestens doppelt so viel Salz zu sich, wie er bräuchte - behauptet zumindest die Forschung. Wenn ich diesen normalen Deutschen getroffen habe, frage ich ihn danach und leite seine Antwort sogleich an dich weiter.

Nun, ich habe in der Tat keine Beweise von Wissenschaftlern oder ähnliche Papiere, die etwas amtlich bezeugen. Ich habe nur eigene Beobachtungen, ein paar, wenn auch nicht viele, Erfahrungen damit, wie diese Welt und insbesondere diese Gesellschaft funktionieren, etwas Kenntnis vom Verhalten eines Menschen und, nicht zu vergessen, Beobachtungen meiner selbst. Ich fürchte, hiermit ist bewiesen, dass ich nie und nimmer ein Sachbuch, einen wissenschaftlichen Bericht, einen Schulaufsatz oder eine halbwegs annehmbare Reportage schreiben könnte.

Horst-Dieter, die Bedeutung der Wissenschaft und die Wahrheit oder Vertrauenswürdigkeit der Presse sind mir bekannt. Was mich hier lediglich störte, weswegen ich auch versuchte, auf die gegenwärtige Forschung hinzuweisen, war die Gefahr, in diesem Thread das Problem drastisch so sehr zu vereinfachen, dass es monokausal erscheint.

Hey Horst -Dieter, gut das Du wieder zu dem eigenem Thema zurückkommst, Fair Trade und zu Deinem Beitrag am Anfang mit dem Film.

Solche Aktionen sind wichtig. Immer.

Einige in dem Forum sind ja schon etwas älter, die Jüngeren kennen möglicherweise nicht die Geschichte von Fair Trade. Angefangen hat das mit GEPA. Wer kennt das nicht?
Später wurde das Fair Trade. Das ist insgesamt schon fast 50 Jahre her. Die ersten Naturkostläden, die Dritte- Welt- Läden, die Naturkosthändler, die biologische Landwirtschaft, weltweit, haben immer und stetig die Standarts für Faires Handeln, Fair Trade, gesetzt und in den produzierenden Menschen ein Forum und ein Einkommen gegeben. Als Entwicklungshelfer habe ich die ersten Schritte bei der biologischen Landwirtschaft mit begleitet, damals war der Begriff Fair Trade noch nicht geboren. Die Landwirte wollten nur gesundere Produkte produzieren,handeln. Oft und viel wurden wir verlacht oder auch beschimpft. Alles braucht so seine Zeit.
Und jetzt!
REWE, Lidl und andere große Ketten, vermarkten inzwischen Fair Trade Produkte. Nicht nur Schokolade. Das freut mich.
Wer etwas nachlesen möchte, hier

Gruß Amos

Neulich hat's auch Deutschlandradio aufgegriffen. Auch Transfair findet einen Platz im Programm.

Eine tolle, wenn auch wieder mal erschreckende, Aktion!

Ich finde es ebenfalls wichtig, dass hier weiterhin aufgeklärt wird. Gut, ich persönlich mag Schokolade nicht besonders gern und nur gaanz selten und dann nur die ganz herbe. Deswegen fällt es mir nicht schwer auf Fairtrade zurück zu greifen. Ein Vorrat reicht lange genug, dass ich nicht beim einkaufen noch eben schnell die Milka in den Korb schmeiße.

Aber ich bin auch immer wieder verunsichert, weil ich vermute, dass mit neuen Fairtrade-Siegeln ein ähnlicher Schmu getrieben werden kann, wie mit den Biosachen. Leider gibt es bei uns nur einen Laden ausserhalb, der zudem sehr klein ist, der echtes Biozeug verkauft. Sonst muss ich auf die Hofläden aus der Gegend zurückgreifen. Was ich zugegebenermaßen nicht so oft mache, weil es mir einfach zu aufwendig ist.
Aber die gängigen Biomarken in den Supermärkten mag ich auch schon nicht mehr unterstützen ...

Aber auf jeden Fall Daumenhoch für die Aktion!

Transfair Beitrag:

Insgesamt alles richtig. Auch hier wird wieder klar, das System muss sich ändern. Überall, nicht nur in den produzierenden Ländern, auch hier. Das ist eine Verteilungsfrage.
Glücklicherweise geht es weiter aufwärts. Es braucht einen langen, politischen Atmen.

Gruß Amos