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What about Sex!
Eine uralte Geschichte findet ihre Fortsetzung. Sie ist kurz darzustellen:
Paul, ein frisch pensionierter Polizist aus Frankfurt/Main, erinnerte sich einer alten Jugendliebe, von der er wußte, daß sie bereits vor Jahrzehnten in die Vereinigten Staaten von Amerika ausgewandert war. Er nahm Kontakt zu ihr auf und verwirklichte seinen Wunsch, sie zu besuchen. Schließlich war Paul pensioniert und hatte sehr viel Zeit, sein Leben neu zu planen und zu gestalten. - Miriam lud ihn zu sich ein.
Sascha entfloh aus einem Gefängnis. Er war Paul bereits im Flugzeug aufgefallen. Sie flogen zufällig gemeinsam über den Teich. In Key-West trafen sie sich wieder, denn sie befanden sich anscheinend auf einem üblichen touristischen Pfad. Sie kamen miteinander ins Gespräch. Pauls Toleranz gegenüber der freien Sexualität bewahrte ihn bisher in der Erblebniswelt offener, promiskuitiver Liebesbeziehungen. Er umwarb Sascha für ein Kurz-Erlebnis und sie ließen sich miteinander ein noch bevor sie ihre Weiterreise zu ihren eigentlichen Reisezielen antraten. Sascha war von einem einflußreichen Hotelbesitzer zu sich in fragwürdige Dienstverhältnisse geschleust worden. Der Mann hieß Gio, den Sascha nicht kannte, zu dem er sich begab und dem er sich bereitwillig vorstellte. Er liebte Paul und war sehr beflügelt. Im Angesicht Gio´s erkannte er sich endlich mehr als befreit; er sah sich in Freiheit.
Paul suchte Miriam auf. Er hatte von seinem Motel via eines Vidio-Chats in sehr fragwürdiger, freizügiger Weise Miriam auf sich aufmerksam machen wollen. Miriam hatte der so unverschämt freizügige Sexismus, den Paul ihr mittels eines Videos präsentierte, empört. Sie empfing ihn im Zorn.
Paul erkannte zunehmend seine aufrichtige Liebe zu dieser Frau. Sie kämpften bald für einander und hatten sich nach kurzen Wochen seines Aufenthaltes längst vereint, planten Abenteuer und gönnten sich Erlebnisse. Bald schmiedeten sie Heiratspläne.
Saschas Traum entwickelte sich zum Alptraum. Gio entpuppte sich als ein gleichgeschlechtlich orientierter Sexist, der Sascha hauptsächlich für Filmaufnahmen mißbrauchte, die illegal in der pornographischen Industrie verbreitet werden sollten. Sascha erkannte sich bald als ein vielfach mißbrauchter Stricher, der, zum Sklaven dressiert, in eine gefährliche Abhängigkeit zu Gio geraten war, die ihm allmählich zu denken gab. Er suchte im inneren Konflikt mit sich geraten nach einem Ausweg. - Er erinnerte sich Paul und er erhoffte sich von ihm Hilfe. Er nahm telefonisch Kontakt zu Paul auf und verabredete sich mit ihm zu einem Treffen.
Paul lehnte eine Pflege dieses Kontaktes ab. Er besprach sich mit Miriam, die er Sascha als seine Frau vorstellte und er traf sich mit dem Einverständnis Miriam´s noch einmal mit Sascha. Er wirkte energisch auf ihn ein, sich aus dem Leben Pauls zurückzuziehen. - Sascha fühlte sich unendlich alleingelassen. Seine Illegalität aufgrund seines Gefängnisausbruches trieb ihn außerdem zur Verzweifelung. Er suchte nach einer Lösung und entschloß sich für eine gewaltsame Befreiung aus den Händen Gios.
Er startete durch. - Miriam kämpfte um Paul und um seine Treue in ihrer Beziehung, die Paul ihr längst bewiesen hatte, doch Saschas Eifersucht zwängte sich zwischen sie und nahm mit ihnen einen fatalen Verlauf.
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Der Roman "Paul" ist hinsichtlich seiner Dramatik ein starker Tobak. Er ist ausdrücklich als Erotik-Thriller vom Autoren klassifiziert und als solcher für Kinder und Jugendliche sicherlich nicht geeignet. Das hauptsächliche Leitthema des Romans lautet übrigens: Die freie Entfaltung der Libido ist wesentlich verschieden von der Freisetzung repressiver Sexualität. Für den Roman „Paul“ las ich Aufsätze in dem Werk „Der Eindimensionale Mensch“ von Dr. Herbert Marcuse. Thesen aus diesem Werk wurden zu Leitthemen in dem hier vorgestellten Roman und fließen dialektisch in die Geschichte mit ein. Dadurch mausert sich ein ursprünglich und vorsätzlich pornographisch konzipierter Roman zu einer Tragödie, die gerade wegen der retrospektiven Bezugnahme zur modernen deutschen Philosophie in ihrer Darstellung und erzählerischen Absicht wie Abhandlung vielleicht neue Aktzente in der literarischen Darbietung von Dramen überhaupt setzen kann.
joasch