Amy Winehouse gestorben

  • Wie ich soeben erfahren habe, ist heute Amy Winehouse gestorben. Sie wurde leblos in ihrer Londoner Wohnung aufgefunden, die Todesursache ist noch unbekannt. Sie war ein tragisches, musikalisches Ausnahmetalent, mit einer Gänsehaut-Soulstimme, das mit 5 Grammys ausgezeichnet wurde. Die meisten ihrer Songs schrieb sie selbst. Gerade mal zwei Alben begründeten ihren Weltruhm. "Frank", erschienen 2003, und "Back to black", aus dem Jahr 2006. Danach kamen fast nur noch drogen- und alkoholbedingte Skandale. Morgen hätte sie im österreichischen Wiesen ein Konzert geben sollen. Allerdings war es nach ihrem volltrunkenen Auftritt, vor einem Monat in Belgrad, abgesagt worden.
    Was mit ihr verloren ging, könnt ihr HIER hören.


    Manuela :)


    Edit: Details

  • Ich brauche mal gerade ein ehrliches Feedback von euch.


    Amy Winehouse ist tot - schreibt die Mediothek Krefeld auf ihrer Facebookseite und dann: wir haben aber alle ihre CDs und DvDs, könnt ihr ausleihen.


    Ich finde das sowas von pietätlose Werbung, dass ich Kotzen könnte. Reg ich mich da zu Unrecht auf?


    Fragt sich gerade


    Ulli

  • Liebe Ulli, du regst dich umsonst auf. Reine Kraftverschwendung. Weil du solche Schweinereien nicht verhindern kannst. Jetzt ist die Arme der Musikindustrie und allen, die an dem Geschäft teilhaben, sehr viel mehr wert als vorher, wo aufgrund ihrer Erkrankung die Auftritte geplatzt und die Verkaufszahlen mit Sicherheit gesunken sind.
    Ein Trost bleibt: Sie bekommt das nicht mehr mit. Für den Teil der Familie und Freunde, denen ernsthaft an ihr gelegen war, wird es allerdings sehr schwer sein.


    Liebe Grüße


    Skyllalinda

  • Es ist zwar schade um Amy Winehouse, aber so rücksichtslos, wie sie mit ihrem Leben umging, war die Nachricht über ihren Tod keine wirkliche Überraschung.


    Natürlich wird es jetzt auch einige pietätlose Bemerkungen und Aktionen geben. Das ist der natürliche Lauf der Dinge. Vermutlich werden ihre Alben jetzt noch mal neu aufgelegt. Und etwa zu Weihnachten oder so wird es dann eine neue Platte von ihr geben, mit all den kurz vor ihrem Tod noch aufgenommenen Songs. So läuft es doch immer. Der Tod ist jedes Mal die beste Verkaufsmasche. Beispiele dafür gibt es genug...

  • Möge Amy ihren Frieden finden.



    "Es gibt wohl keinen größeren Akt der Barmherzigkeit, als einem Menschen dabei zu helfen, auf gute Art zu sterben" Das Tibetische Buch vom Leben und vom Sterben


    ...wenn alle Versuche gescheitert sind, auf gute Art zu leben...?

  • Dass die Menschen hier trauern, weil sie ihre Musik gehört haben, zeigt, welchen Einfluss Kunst selbst heute haben kann. Danke, Amy, für deine schönen Platten, die dich mir zumindest etwas nahe gebracht haben, Platten, die selbst dann funktionierten, wenn alle anderen Menschen um einen herum wie festgewachsen waren und vielleicht nicht die Stärke hatten, immer zu helfen. Du warst immer da, wie ein Licht inmitten von Irlichtern in der Dunkelheit.


    Du hast in deinem kurzen Leben mehr Menschen berührt als viele andere in 100 Jahren. Du bist deiner Zeit voraus und ein Vorbild gewesen. Unfair, sich dann über deinen Drogenkosum aufzuregen. Wären alle so wie du gewesen, unterstützend, zuverlässig, helfend, hättest du vielleicht nie welche nehmen müssen. Du hast die welt einfach nicht ertragen, weil du gesehen hast, wie sie wirklich ist, ohne deine Augen zu verschließen. Hätte das jeder vermocht, wären wahrscheinlich alle immer besoffen gewesen.

  • Dass die Menschen hier trauern, weil sie ihre Musik gehört haben, zeigt, welchen Einfluss Kunst selbst heute haben kann. Danke, Amy, für deine schönen Platten, die dich mir zumindest etwas nahe gebracht haben, Platten, die selbst dann funktionierten, wenn alle anderen Menschen um einen herum wie festgewachsen waren und vielleicht nicht die Stärke hatten, immer zu helfen. Du warst immer da, wie ein Licht inmitten von Irlichtern in der Dunkelheit.


    Du hast in deinem kurzen Leben mehr Menschen berührt als viele andere in 100 Jahren. Du bist deiner Zeit voraus und ein Vorbild gewesen. Unfair, sich dann über deinen Drogenkosum aufzuregen. Wären alle so wie du gewesen, unterstützend, zuverlässig, helfend, hättest du vielleicht nie welche nehmen müssen. Du hast die welt einfach nicht ertragen, weil du gesehen hast, wie sie wirklich ist, ohne deine Augen zu verschließen. Hätte das jeder vermocht, wären wahrscheinlich alle immer besoffen gewesen.


    Sorry, liebe Saskia, da ist aber irgendwie das ganz ganz große Pathos mit dir durchgegangen ...


    Licht inmitten von Irrlichtern?
    Zeit voraus?
    Vorbild?
    Wären alle so gewesen wie du...?


    Kanntest du die Dame SO gut?!?


    Nix für ungut: Gerald (der bei solchen hehren Sätzen immer ein wenig die hohe Stirne runzeln muss)

  • Mir hingegen ist erst durch ihr tragisches Ableben klargeworden, dass Amy Whinehouse nicht nur eine weitere Prominente mit Sockenschuss, sondern wohl auch eine irgendwie wichtige Musikerin gewesen sein muss.


    Ja, ganz bestimmt. Als unsere Tochter vor kaum drei Jahren mit ihrem zweiten Album kam und mich nötigte, das zu hören, war ich wirklich angetan. Dies Kombination aus Soul und Jazz und was weiß ich nicht noch alles und dazu die passende Ausnahmestimme - das hat mich schon positiv bewegt. Dass sich die reale Person (so wie sie wahrnehmbar war über die Medien) für mich nicht dazu in Einklang bringen ließ, irritierte (mich) dann aber wieder.

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    Die schönsten Schlösser und Burgen in Oberbayern und Bayerisch-Schwaben

    ASIN/ISBN: 3831335559


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    Emanuel von Bodmann


  • Ich würde mal sagen, eine Art Janis Joplin des frühen 21. Jahrhunderts. Aber muss man denn bei jedem Talent, das früh von uns geht, immer gleich so ne Art Bewerbungsbrief an den Vatikan zwecks baldiger Heilig- oder wenigstens Seligsprechung verfassen? Jacksons Michel fällt für mich auch in diese Kategorie ...

  • Gerald, sei kein Spielverderber, Popstars sind einfach etwas Besonderes. ;)


    Wobei, ihr Tod berührt mich auch. Ich meine, ich weiß - nüchtern betrachtet ist Amy einfach ein Mensch von unendlich vielen, die früh gestorben sind. Aber ich liebe ihre Musik, und in den vergangenen Jahren bin ich immer, wenn ich mal irgendwo diese Wrack-Fotos von ihr gesehen habe, innerlich zusammengezuckt und habe mir Sorgen um sie gemacht. Und jetzt das. Mir tut so jemand (und die, die zurückbleiben) einfach furchtbar Leid. :bye

    Frau: "Warum müssen Frauen immer still sein?"
    Mann: "Weil sie dann länger schön bleiben."
    (Der Hexer, 1964)

  • Liebe Berit, als ich am Samstag (war es doch?) im TV-Teletext die Nachricht sah, bekam ich auch eine Gänsehaut. Als ich vor Jahren, während ich gerade mit dem Auto unterwegs war, die Nachricht hörte, dass John Denver abgestürzt sei, musste ich rechts ranfahren, weil ich geheult hab (mit dessen Musil hat mich halt einfach viel zu viel verbunden). Nicht einmal der Tod von Rex Gildo ließ mich kalt (ehrlich!). Und die Musik von Amy Winehouse finde ich gut. Die Selbstzerstörung, von einer hemmungslosen Presse gnadenlos ausgeschlachtet, fand ich furchtbar, das Ende vorhersehbar. Doch deswegen war sie doch kein Mensch, der über andere menschlich herausragte, finde ich. So ne Stilisierung stört mich halt ein bisserl. Aber mag sein, ich hab halt grundsätzlich ein Problem mit Idealisierung. Schade finde ich, dass hier eine Stimme verstummt ist, von der man noch viel hätte erwarten mögen. Aber das war auch - zum Beispiel - bei Willy deVille der Fall. Oder bei Buddy Holly. Bei Janis Joplin, bei John Lennon, bei ... du weißt sicher, was ich meine. Wann auch immer jemand geht, bleibt ein Loch. Für den einen ist's größer, für den anderen kleiner. Mein bester Freund, der vor zwei Jahren ging, hätte heute seinen 55. Geburtstag gehabt. Darum bin ich gerade sehr traurig...

  • Zitat

    Wann auch immer jemand geht, bleibt ein Loch.


    Ja, so ist es. Genau genommen gibt es keinen Tod, der mich kalt lässt. Den Hammer fand ich, als die Ermordung von Bin Laden gefeiert wurde wie ein besonderes Ereignis, das die Welt zu einem besseren Ort macht. :kotz2


    Und die Sache mit der Kunst und dem Tod, naja. In Popstars kann man eine Menge hineinprojizieren, in tote Popstars noch viel mehr. Und der Tod bügelt ja oftmals einige Falten glatt und erscheint dann als die letzte, dauerhafte Schminke auf den Gesichtern der Menschen. Ich habe kaum eine Ahnung von Amy Whinehouse, aber mal ehrlich: exzessiver Drogenkonsum ist nicht unbedingt das, was ich mir unter dem Wahrnehmen einer Vorbildfunktion vorstelle. :brille

    Frau: "Warum müssen Frauen immer still sein?"
    Mann: "Weil sie dann länger schön bleiben."
    (Der Hexer, 1964)

  • Mir tut der Tod dieser jungen Frau sehr leid. Ich fühle mit den Eltern, denn sie waren es, die immer wieder versucht haben Amy auf die "richtige Spur" zurückzuführen. Erfolglos. Die Todesursache ist bisher ungeklärt.
    So traurig wie es ist, mir geht dieses ganze Getue irgendwie auf die Nerven. Ausnahmekünstlerin, Jahrhunderttalent.
    Ich kenne eine junge Engländerin, Tanja..., sie ist unweit des Hauses von Amy in London aufgewachsen und hat die gleiche/selbe? wunderbare Stimme wie Amy. Sie arbeitet weltweit als Double der Künstlerin, ohne Auffälligkeiten, ohne Tattoos, eine sympathische junge Frau, die sich für wenige Stunden in eine Amy Winehouse verwandelt und keiner der Fans kann den geringsten Unterschied hören. Die Worte eines seriösen Musik-Agenten aus Deutschland: "Weshalb lassen die Manager Tanja nicht auftreten, wenn Amy wieder einmal unpässlich ist?"
    Auch eine Jahrhundertstimme?

  • Die Frage ist doch: Was macht den Menschen zu etwas Besonderem, dass er mit seinem Tod solche Trauer verursacht? Natürlich ist da ein Talent gestorben. Ein wunderbares Talent. In jungen Jahren. Das ist schrecklich, verschwenderisch und für die, die Amy Winehouse geliebt haben, ihr also wirklioch nahe standen, ganz furchtbar.


    Täglich sterben Menschen um uns herum. Und manchmal auch die, die uns besonders nahe stehen. Jeder Mensch hat das Recht, dass um ihn getrauert wird. Vielleicht ist solch ein prominenter Mensch einfach nur ein Stellvertreter für diese Trauer, die wir alle schon erlebt haben. Da wir ihn nicht lieben, da wir ihn nicht kennen, können wir uns plötzlich, irgendwie, mit dem Tod auseinandersetzen. Mit seiner Unfassbarkeit. Wir können uns damit beschäftigen, ohne, dass es uns ein Loch in das Herz reißt. Stellvertretend.
    Es ist vielleicht ein Symbol.

  • Mir tut der Tod dieser jungen Frau sehr leid. Ich fühle mit den Eltern, denn sie waren es, die immer wieder versucht haben Amy auf die "richtige Spur" zurückzuführen. Erfolglos. Die Todesursache ist bisher ungeklärt.
    So traurig wie es ist, mir geht dieses ganze Getue irgendwie auf die Nerven. Ausnahmekünstlerin, Jahrhunderttalent.
    Ich kenne eine junge Engländerin, Tanja..., sie ist unweit des Hauses von Amy in London aufgewachsen und hat die gleiche/selbe? wunderbare Stimme wie Amy. Sie arbeitet weltweit als Double der Künstlerin, ohne Auffälligkeiten, ohne Tattoos, eine sympathische junge Frau, die sich für wenige Stunden in eine Amy Winehouse verwandelt und keiner der Fans kann den geringsten Unterschied hören. Die Worte eines seriösen Musik-Agenten aus Deutschland: "Weshalb lassen die Manager Tanja nicht auftreten, wenn Amy wieder einmal unpässlich ist?"
    Auch eine Jahrhundertstimme?


    Das die Kopie niemals das Original ist, wird immer wieder übersehen. Selbst wenn die gute Tanja eine ebenso hervorragende Stimme hat - warum macht sie dann nicht etwas eigenes damit? Es war ja nicht nur die Stimme, mit der Amy Winehouse gepunktet hat. Die ganze Art ihrer Musik, bis hin zu manchen Kompositionen, stammen von ihr.

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