Heute morgen berichtet die Süddeutsche Zeitung (Nr. 157 vom 11. Juli 2011) auf der Literaturseite (S.14) in einem kleinen Beitrag darüber, wo Bücher noch verkauft werden. Das der Buchverkauf im Internet an Bedeutung gewinnt, resümiert die dpa-Meldung, obwohl der Umsatz im vergangenen Jahr von 1,35 Milliarden Euro nur 13,8 Prozent des gesamten Buchumsatzes betrage. Umsatz und Marktanteil beim traditionellen Buchhandel bröckle jedoch und betrage nur noch 50,6 Prozent des Gesamtumsatzes. 30 Prozent fallen auf die Marktführer Thalia und DBH. Das Ebook sei im traditionellen Handel noch nicht richtig angekommen. Der Marktanteil liege lediglich bei 0,5 Prozent, (gesamte Buchbranche bei 9,73 Milliarden Euro). Für 2011 wird eine Stabilisierung erwartet, was übersetzt bedeutet: kein oder kaum Wachstum. Der Buchhandel jammert über den Umsatzrückgang und fordert eine Erhöhung der Buchpreise, um dem entgegenzuwirken.
Was sagt uns das?
Mir zumindest, das nach wie vor Bücher gekauft werden. Viele Bücher. Es sagt mir auch, dass nach wie vor Meldungen jenes amerikanischen Mischwarenkonzerns, dass eBook-Umsätze die der richtigen Bücher übersteigen, nicht als absolute Meldungen genommen werden dürfen. Jene Konzert stellt ja nur einen Teil des Gesamtumsatzes dar (für print + eBook). Dieser Teil ist noch nicht einmal der größte Teil und von diesem kleineren Teil hat jener Konzern ja auch nur einen Anteil - muss sich den zudem mit anderen Anbietern teilen. Unbesehene Übernahme der Aussagen dieses Konzerns zum eBook ist also genau so falsch wie die Annahme, dass die Ranking-Zahlen etwas über die tatsächlichen Umsätze eines Buches aussagen.
Die Erwartung, dass das Ebook stagniert, sagt mir auch, dass sich zumindest bei uns an der Vermarktungsstrategie nicht viel ändern wird. Man wird weiterhin auf DRM und auf Preise setzen, die sich kaum von den Preisen gedruckter Bücher unterscheiden und damit eine Entwicklung weiterhin blockieren.