Soeben mein fünftes Buch veröffentlicht:
ASIN/ISBN: 3839187605 |
Eine "Art Reisebuch", der Bericht einer äußeren Reise durch Indien, und inneren spirituellen Reise zu sich selbst.
Klappentext:
ZitatAlles anzeigenEnde der 90er-Jahre entscheidet sich ein erfolgreicher Programmierer radikal für seine spirituelle und tantrische Suche. Schmeißt alles hin, verkauft und verschenkt sein Hab und Gut, und begibt sich auf eine sein ganzes Leben auf den Kopf stellende Reise durch Indien.
Dort trifft er auf Meister, Scharlatane, Gurus, wird Sannyasin und Yogi, erfährt tantrische Abenteuer, spirituelle Höhenflüge und psychische Abstürze, begräbt Illusionen und Hoffnungen und findet langsam jenes Tantra, das „nirgendwo und überall“ ist.
Dieses Buch berichtet über eine tiefe Wandlung, über radikale Suche und ebenso radikales Hingeben. Über ein Rasen und über ein Anhalten und letztlich über ein überraschendes Finden. Erst im Sich-Ergeben stirbt der Autor in sich selbst hinein, findet Gott und Göttin ewig vereint, sich selbst als Alles und Nichts und das Sein als lebendige Stille im ewigen Moment.
Ein Buch über eine Reise, die (k)ein jähes Ende fand.
Leseprobe:
ZitatAlles anzeigenDoch plötzlich war ich: einverstanden. Es fühlte sich an wie: „Okay, ich weiß nicht, was danach kommt. Ich weiß es nicht. Vieles habe ich geglaubt, an Himmel, an Reinkarna-tionen, andere Dimensionen. Aber letztlich: weiß ich es nicht. Aber was auch immer nachher kommt, irgendwie fühlt es sich so an, als wäre es BESSER als das, was davor ist. Als wäre es besser als dieses Leben hier. Egal was da-nach ist“. Auch der Blick dieses Mannes schien mir dies zu sagen. Sein Lächeln schenkte mir Vertrauen. So, als ob er sagen würde „Vertraue. Was danach kommt, ist besser als das, was du kennst“.
Und ich ließ los. Die Energie war nicht zu bremsen, war nicht zu kontrollieren – bestenfalls hätte ich vielleicht noch weglaufen können, und selbst das hat sich so angefühlt, als wäre es chancenlos. Und die Energie fühlte sich gar nicht so schlecht an. Intensiv im Rücken, in der Wirbelsäule, die richtig vibrierte und zitterte, intensiv an der Brust, im Her-zen. Aber in dieser Höhe steckte sie irgendwie fest, so wie bei der Übung, wo sie von selbst gerade mal ein bisschen bis zum Herzen hochkam … und dann ausvibrierte.
Dieses Mal hatte ich den Eindruck, dass es nicht mehr von selbst aufhört. Dass sie „durch“ möchte. Und dass auch ich dazu was „tun“ musste. Das „Richtige“. Nur was ???? Das Einzige was sich richtig anfühlte, war: zur Seite gehen. Es geschehen lassen. Absolut und total zur Seite gehen. Innerlich. Es zulassen. Und irgendwie merkte ich, dass ich den Atem anhielt. Und irgendwie ließ ich den Atem los. Und zwar so, dass ich den Körper atmen ließ, wie „er“ atmen wollte. So, wie in all den Tagen zuvor, habe ich auf den Körper gehört. Ihn „machen“ lassen. Und ob-wohl mir das wohl peinlich gewesen wäre, und deshalb wohl auch unterdrückt war, ließ ich nun den Atem zu, wie „es“ atmen wollte. Und das war: Laut. Stöhnend. Wie bei einem Orgasmus. In der Öffentlichkeit, in einem Lokal. Im Westen hätte man wohl die Psychiatrie gerufen. In Indien wurde ich bestenfalls später von anderen gefragt, „was ich genommen hatte“ und „wo man das bekommt“.
Fast schrie ich. Stöhnte. Haahhh. Hahhh. Und noch ein „Hahhh“. Und es fühlte sich sooo ekstatisch an, so orgas-tisch… im Herzen. Der ganze Brustraum wurde geflutet von elektrischer Energie… wie ein Orgasmus im Herzen. Oder noch viel stärker, als man es von einem Orgasmus kennt. Intensiver. Länger. Und ohne Ende.
Gleichzeitig stieg nun auch die Energie in der Wirbel-säule weiter. Fast augenblicklich nach der „Herz-Öffnung“ schoss die Energie durch die Wirbelsäule bis in den Kopf-raum und füllte ihn aus. Den ganzen Kopf. Den Scheitel. Überall nur Licht. Überall nur Energie. Endlose Energie. Unendlich starke Energie. Weiß. Vibrierend. Und: unendli-che Glückseligkeit erfüllte mich. Nicht verbal „unendlich“ gemeint, so, wie man das halt so sagt. Sondern tatsächlich „unendlich“. All die Glückseligkeit, die in diesem Univer-sum möglich ist, jemals existierte und jemals existieren wird. Gleichzeitig.
Und da war nun plötzlich auch nicht nur der Denker weg, das Denken ausgeschaltet, sondern auch das ICH an sich. „ICH“ wurde ausgeschaltet. „Ich“ als „die Person Edgar“, mit all dem Glauben und Wissen über mich. Wie eine Traumfigur, die endet, die stirbt. Ein Film, der endet. Egal ob mit oder ohne „Happy End“: einfach aus, mitten drin. Und Bewusstsein bleibt übrig.