welches buch lest ihr öfter?

  • Zitat

    Original von fictionmaster
    …Mein mir selbst verhängter Bücher-Kauf-Stopp funktioniert auch nicht immer, so dass der SUB wächst und wächst.


    ja, nicht wahr? Diese Krankheit habe ich auch. Aber die wird auch durch äußere Verhältnisse beeinflusst:


    Da kommen wir kürzlich mitten auf Rügen (in Gartz) an einem großen Schild vorbei, das an der Straße stand und auf dem geschrieben war: »Heute großer Bücherverkauf«. Keine Ahnung, wer das Auto gebremst und geparkt hat :achsel Ich war's nicht! Meine Frau meint: Doch! Aber kann man Frauen trauen?


    Interessant war dann, dass auch an den anderen Tagen dieses Schild an der Straße stand. Der Antiquar danach befragt sagte, dass dies Schild den ganzen Sommer über für immer wieder neue Besucher sorgen würde.

    BLOG: Welt der Fabeln


    Die schönsten Schlösser und Burgen in Oberbayern und Bayerisch-Schwaben

    ASIN/ISBN: 3831335559


    Verengung des freien geistigen Horizontes ist eine Gefahr in Zeiten des Massenkultes.
    Emanuel von Bodmann


  • Zitat

    Original von Horst Dieter
    Aber die wird auch durch äußere Verhältnisse beeinflusst


    Genau das ist das Problem. Da geht man einfach so mal in die Innenstadt und schon locken einen die Buchläden mit Ausverkaufsschildern - oder noch schlimmer: Gleich mit kistenweise reduzierter Bücher.
    Fies war es letztes Wochenende, als dann auch noch Flohmarkt mitten in der Innenstadt war... ;(

  • Hallo, Topi.


    Das ist bei mir umgekehrt. Beim ersten Lesen achte ich (inzwischen, seit sieben, acht Jahren) relativ genau auf Methodik, Stilmittel und ähnliches. Trotzdem habe ich (gutes Buch vorausgesetzt) Spaß beim Lesen. Und wenn es mich wirklich gepackt hat, gibt es die Chance, dass ich das Buch abermals lese - dann zum reinen Vergnügen. ;)

  • Zitat

    Original von Topi
    Charles Dickens habe ich vergessen. Seine Figurenbeschreibungen sind immer wieder ein Genuß. - Ehrlich, davon kann ich nicht genug bekommen.


    Obwohl ich als Atheistin kein richtiges Weihnachten feiere, gehört für mich sein A christmas Carol in diese Zeit dazu, das lese ich immer wieder gerne und besitze es in mehreren Ausführungen, deutsch, englisch, illustriert, gekürzt und auch als Disney-Fassung mit Onkel Dagobert als Scrooge (das gab es mal als Hardcover und ist auch in einem der Lustigen Taschenbücher-Sonderbände mit drin).
    Das ist einfach eine tolle Geschichte, vor allem im Original, Dickens schafft es, Erzähler zu sein und doch die Figuren so nahe zu bringen.


    Die anderen Lieblingsbücher lese ich öfter, weil sie alle etwas Besonderes für mich haben. Sei es die Atmosphäre, so dass ich gerne in diese Welt eintauche (wie eben bei Die Nebel von Avalon), besonders viel Romantik, tolle Formulierungen, Figuren, die ich gerne habe und die mich faszinieren ...

  • Servus Tom ...


    ... ich hab mir neulich das neue Beckett-Buch "Leichenblässe" gekauft, dann vor nen paar Tagen angelesen. Und mir hat es das Ding gerade wegen der ständigen Beachtung von Satzbau, Erzählmechanik, etc. komplett verhagelt. Entweder das Buch ist bereits am Anfang grottenschlecht, oder die ganzen BT-Wochen habens geschafft, mir endlich das Lesen zu verderben :down
    Ich tippe natühürlich auf ersteres.


    Gruß ...


    Jo

  • Zitat

    Original von Tom
    Hallo, Topi.


    Das ist bei mir umgekehrt. Beim ersten Lesen achte ich (inzwischen, seit sieben, acht Jahren) relativ genau auf Methodik, Stilmittel und ähnliches. Trotzdem habe ich (gutes Buch vorausgesetzt) Spaß beim Lesen. Und wenn es mich wirklich gepackt hat, gibt es die Chance, dass ich das Buch abermals lese - dann zum reinen Vergnügen. ;)



    Das ist ja seltsam....wäre wirklich nie darauf gekommen, dass es auch umgekehrt geht...


    Ich hatte jahrelang beruflich mit Filmen zu tun. In der Zeit habe ich mir das "Versinken" abgewöhnt. Auch wenn mich ein Film total fasziniert, gucke ich, ob der Weißabgleich stimmt, frage ich mich, wie wohl bestimme Effekte gemacht worden sind, gucke ich auf das Spiel der Schauspieler, fallen mir manchmal Anschlußfehler auf. Ich achte automatisch auf den Aufbau der Story.
    Das passiert alles im Hintergrund und ich genieße den Film trotzdem.


    Wenn beim Lesen das Kopfkino einsetzt, vergesse ich, dass ich lese, vergesse ich umzusteigen.
    Bin sogar schon mal mit einem ICE zu weit gefahren...


    Grüße
    Topi

    Es ist idiotisch, sieben oder acht Monate an einem Roman zu schreiben,
    wenn man in jedem Buchladen für zwei Dollar einen kaufen kann.


    Mark Twain

  • Ganz oben steht bei mir "Die Deutschstunde" von Lenz - die habe ich bestimmt schon zehnmal gelesen.


    Dann natürlich die Ringe Trilogie - ich entdecke immer wieder Neues und finde es wunderschön.


    "To kill a Mockingbird" ...


    "Nils Holgerson" gehört auch zu meinen Lieblingen. Die Bücher von Lidgren habe ich allen meinen Kindern vorgelesen.
    Der Jüngste liebt Walter Moers - er kann "Kapitän Blaubär" mitsprechen.


    Einige Bücher lese ich nochmal an - oder lese bestimmte Stellen nochmal. Da will ich dann wissen wie hat es der Autor gemacht, mich berührt und verzaubert ... oder verärgert.


    Die Liste ist sicher noch länger, müsste ich mal drüber nachdenken.

  • Zitat

    Original von Ulli
    Ganz oben steht bei mir "Die Deutschstunde" von Lenz - die habe ich bestimmt schon zehnmal gelesen.


    Zu den wenigen Büchern, die ich mehr als ein mal gelesen habe zählt bei mir auch die Deutschstunde. Streckenweise ist das absolute Referenzprosa. Das Hörbuch ist im übrigen auch sehr zu empfehlen - ungekürzt und -- ein wahrer Genuß. Dann natürlich die Blechtrommel, mehrmals gelesen und auch gehört, lesen kann er einfach der Günter, wenngleich nicht immer gut schreiben.


    Ansonsten lese und analysiere ich immer wieder Bücher, die ich "wahllos" aus dem Regal greife bzgl. Stil, Dramaturgie, Dialogen, Plot & Co., je nachdem welche Probleme und/oder Interessen ich gerade mit den eigenen Projekten habe.


    Davon abgesehen bin ich der Überzeugung, dass man durch intensives, analysierendes Lesen (das ich immer bewußt machen muss) sehr viel lernen kann. Da lese ich lieber ein gutes Buch zehn mal, als mich von den zahllosen Büchern auf meiner amazon-Wunschliste kirre machen zu lassen (auch wenns manchmal sehr sehr schwerfällt) ;)


    Jochen.

  • Zitat

    Original von Joachim Off


    ... ich hab mir neulich das neue Beckett-Buch "Leichenblässe" gekauft, dann vor nen paar Tagen angelesen. Und mir hat es das Ding gerade wegen der ständigen Beachtung von Satzbau, Erzählmechanik, etc. komplett verhagelt. Entweder das Buch ist bereits am Anfang grottenschlecht


    grot-ten-schlecht, jo, wie alle seine bücher mit ausnahme "die chemie des todes". das geht, ist aber stellenweise übertrieben brutal und ekelig *find* solche szenen würde ich nur andeuten und die leserInnen mit ihrer grauenvollen fantasie dann alleine lassen. *fiesbin* =)


    zu beckett - alles marketing und nix dahinter. oder - der geschmack unserer bekloppten zeit?

  • Und natürlich... Eros und Asche von Bodo Kirchhoff - mindestens drei Mal gelesen - wahrscheinlich auch deshalb weil da immer Bodensee-Heimatgefühle aufkommen...

  • Rosendorfer, "Das Messingherz". Ab der 11. Klasse hat's mich jahrelang begleitet. Herrliche Blödeleien, Pullach wird kräftig durch den Kakao gezogen, 70er Jahre-Freizügigkeiten - und darunter eine tragische Liebesgeschichte. Zehnmal gelesen ganz sicher.
    Tad Williams' "Schwertsaga", die mir aber beim zweiten Mal deutlich weniger zusagte. "Otherland", 2x.


    Und x-mal den Herrn der Ringe, für die Stimmung.

  • Ich lese zur Zeit alles von Clive Cussler. Wenn ich mal durch sein sollte, kann ich mir gut vorstellen wieder von vorne anzufangen.
    Ich mag seine Art zu Schreiben, wie er Orte und Personen beschreibt.
    Spannende Lektüre, bei der man immer was über Meeresbiologie, Militär und was weiß ich nicht alles lernt.
    Ach, wenn ich mal so schreiben könnt. :write
    Einer seiner Titel wurde auch verfilmt. Sahara


    Liebe Grüße Birgit

  • Hallo! Aus dem Urlaub zurück, hab ich diesen Thread durchstöbert und stelle fest: Auch ich leseheute kaum noch was mehrmals (die verdammte Restlebenszeit. Mit Mitte fuffzich überlegt man zweimal, was man noch tun will/muss). Tom Sawyer habe ich bestimmt dreimal gelesen, und weil ich im Urlaub Twains "Bummel durch Europa" dabei hatte, dachte ich, ich könnte mal wieder. Auch Erich Kästner - vor allem "Emil" und das "Klassenzimmer" - mindestens dreimal. Na ja, und als Augschburger natürlich Jim Knopf. Mindestens dreimal selbst und dann je einmal komplett laut meinen Söhnen vor dem Schlafengehen vorgelesen. Meine Güte - auch schon wieder 15 Jahre her...

  • Kästners "Das fliegende Klassenzimmer" habe ich mehrere Dutzend Male gelesen; ich finde, dass es eine der schönsten Weihnachtsgeschichten überhaupt ist. Umso mehr gruselt es mich, wenn eine der Neuverfilmungen im Fernsehen läuft, vor allem die Siebziger-Verfilmung finde ich widerwärtig - nicht nur, weil die Handlung plötzlich im Sommer spielt. Gut ist nur die aus dem Jahr 1954, für die Kästner auch das Drehbuch geschrieben hat. Absolut unterirdisch ist das Remake von 2003 - mit dem "Klassenzimmer-Rap". Zum Kotzen. :kotz1

  • Zitat

    Original von Tom
    Kästners "Das fliegende Klassenzimmer" habe ich mehrere Dutzend Male gelesen; ich finde, dass es eine der schönsten Weihnachtsgeschichten überhaupt ist. Umso mehr gruselt es mich, wenn eine der Neuverfilmungen im Fernsehen läuft, vor allem die Siebziger-Verfilmung finde ich widerwärtig - nicht nur, weil die Handlung plötzlich im Sommer spielt. Gut ist nur die aus dem Jahr 1954, für die Kästner auch das Drehbuch geschrieben hat. Absolut unterirdisch ist das Remake von 2003 - mit dem "Klassenzimmer-Rap". Zum Kotzen. :kotz1


    Wie auch die alten Emil-und-die-Detektive-Filme (z.B. die Fassung von 1931 mit dem Drehbuch von Billy Wilders) die besseren und den neuen unbedingt vorzuziehen sind. Das trifft nicht unbedingt auf alle Filme zu, aber auf die Kästner-Filme unbedingt. Leider ist mein Lieblingsfilm "Drei Männer im Schnee" noch nicht auf DVD erschienen. Das Video ist kaputt und früher habe ich mir das einmal im Jahr angesehen

    BLOG: Welt der Fabeln


    Die schönsten Schlösser und Burgen in Oberbayern und Bayerisch-Schwaben

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    Verengung des freien geistigen Horizontes ist eine Gefahr in Zeiten des Massenkultes.
    Emanuel von Bodmann


  • Die Brüder Löwenherz habe ich zig mal mit meinem Sohn gelesen und muss immer noch an der gleichen Stelle heulen. :D Alle paar Jahre mal wieder: Das Parfum und Lolita, beide Romane haben mit die besten Anfänge und Enden überhaupt – wie ich finde – und natürlich auch Mittelteile. *g Der Vorleser, sehr prägnant, kein Wort zu viel und trotzdem alles drin, toll!

  • Hallo Tom,


    das geht mir mit Preußlers Kinderbüchern so, wenn sie fürs Theater "modernisiert" werden, angeblich, weil Kinder mit dem Original heute nichts mehr anfangen können. Unnötig!
    Entweder ist das Original gut genug, um auch vierzig Jahre nach seinem Erscheinen Kindern etwas zu sagen, oder es war eben ein Produkt seiner Zeit, das vergessen wird, wenn "seine Zeit" vorbei ist.


    Liebe Grüße
    Anja

  • Ich lese nur ganz selten Bücher ein zweites Mal. Aber zwei gibt es, die hab' ich tatsächlich mehrfach gelesen. "Einer flog über's Kuckucksnest", von Ken Kesey, und "Ansichten eines Clowns", von Heinrich Böll.
    Eines, in dem ich immer wieder lese, und das ich wohl auf die berühmte einsame Insel mitnehmen würde, so mir nur eines erlaubt wäre, ist: "Sämtliche Gedichte", von Ingeborg Bachmann. Mein erklärtes Lieblingsbuch, obwohl ich gar kein Lieblingsbuch habe. 8-)


    Manuela :)

  • Zitat

    Original von Manuela K.
    Eines, in dem ich immer wieder lese, und das ich wohl auf die berühmte einsame Insel mitnehmen würde, so mir nur eines erlaubt wäre, ist: "Sämtliche Gedichte", von Ingeborg Bachmann. Mein erklärtes Lieblingsbuch, obwohl ich gar kein Lieblingsbuch habe. 8-)


    Manuela :)


    Darin lese ich auch immer wieder. Ingeborg Bachmann ist großartig. Und das Buch ist besser als jede Biographie, man kann da direkt ihre Entwicklung verfolgen, von den Jugendgedichten bis hin zu den ganz späten, die einen unheimlich resignierten Unterton haben, finde ich, und danach hat sie auch glaube ich gar nichts mehr geschrieben, bis zu ihrem Tod.