Ein gemachter Bestseller?

  • Zitat

    Ja, da waren wir auch den Tränen ein bisschen nahe, und das muss ich auch ganz offen zugeben, auch wenn man bei mir das jetzt nicht oft gesehen hat, aber wenn es diese Momente gibt, in denen man den Tränen nahe ist, dann war das da schon einer davon, also da waren wir alle echt den Tränen nahe


    :rofl :rofl :rofl :rofl

  • Das wirkt auf mich, wie "Vera am Mittag" für Intellektuelle.
    Muss ich mich an den offensichtlichen (wenn auch künstlerisch verarbeiteten) Verletzungen eines Kindes weiden?
    Und muss man als Erwachsener Kindern gefallen, um selbst jung zu bleiben?
    Danke für den Link. Füllt mich mit spannenden Fragen.


    Mist...obwohl mein Vater mir den Mädchennamen "König" vermacht hat, werde ich den Buchmarkt-Thron wohl noch lange nicht besteigen...



    Einen aufgeweckten Tag wünsch ich
    Stefanie

    [buch]3866855109[/buch]


    "Sinn mag die äußerste menschliche Verführung sein." - Siri Hustvedt

  • Hallo,


    ich hab auch mal in die Leseprobe reingeschaut. Der Sprachstil wäre nicht mein Ding und das wirkt auf mich, wie eine permanente Nabeleigenbeschau. Ich dachte, diesen Kram hätten wir mit dem Ende der 70er Jahre allmählich überwunden???
    Leseproben sind was feines, da weiß man wenigstens, welche Bücher man sich nicht holt.


    Liebe Grüße
    Achim

  • Zitat

    Bis "der zweijährige Scheißblag" (inklusive dem Schreibfehler)


    Möglich, dass ich mal meine Brille reinigen müsste, aber ich finde da keinen Schreibfehler. Es gibt "Blagen" und "Bälger". ;)

  • Hallo ihr Lieben,


    nein, schaut mal hier


    Über den Rest lege ich den Mantel des Schweigens und hole lieber Naked Lunch noch mal aus dem Regal.


    Liebe Grüße
    Judith

    Nay, thy lordship, me ain't no thief, not even a smart one - Piper Quickfingers



    Der Tokee in Die rote Kammer [buch]393991407X[/buch]

  • Hallo Petra,


    so einfach ist das nicht, es geht darum, dass grammatisches Geschlecht (und auch z.B. Plural/Singular-Kombinationen u.a.) manchmal der Wahrnehmung im Wege steht, das war schon den alten Römern klar. (-:


    Liebe Grüße
    Judith

    Nay, thy lordship, me ain't no thief, not even a smart one - Piper Quickfingers



    Der Tokee in Die rote Kammer [buch]393991407X[/buch]

  • Zitat

    Original von Petra
    Aha ... Wenn also etwas "eher als stilistisches Mittel denn als Fehler betrachtet wird" (Wikipedia), kann also eigentlich niemand wissen, ob's ein Fehler oder ein stilistisches Mittel ist ...?! Wäre ja praktisch ... :)


    Erleichtert uns Lektoren dann ganz erheblich die Arbeit: Wir verkaufen dann allen geistigen Dünnschiss als Kunst und scho hat sich die Grammatik erledigt...


    Sachen gibbet...die gibbet gar nicht.


    lg
    kopfschüttelndes scribblerein

  • Hallo Scribbler,


    tut es das? Die Arbeit erleichtern, meine ich? Ich habe eher das Gefühl, dass es immer nötiger wird, die CAS zu verteidigen.


    Ich gebe zu, der Artikel bei Wikipedia ist in der Conlusio etwas unglücklich formuliert. Ein grammatisches Stilmittel, das sich durch die gesamte - nicht nur europäische - Sprachgeschichte verfolgen lässt, ist IMHO kein Fehler, der zugelassen ist, sondern tatsächlich ein ebenso altes wie valides Stilmittel, das aber scheinbar in Vergessenheit zu geraten droht. :evil


    Liebe Grüße
    Judith

    Nay, thy lordship, me ain't no thief, not even a smart one - Piper Quickfingers



    Der Tokee in Die rote Kammer [buch]393991407X[/buch]

  • Zitat

    Original von Judith
    Hallo Scribbler,


    tut es das? Die Arbeit erleichtern, meine ich? Ich habe eher das Gefühl, dass es immer nötiger wird, die CAS zu verteidigen.


    Ich hätte vielleicht den Ironieknopf einschalten sollen.


    Sicherlich erleichtert es einem die Arbeit, wenn man von vornherein weiß: Der Kunde will "Mist" verzapfen. Und das, was von der jungen Dame da hoch gejubelt wird, ist für mein persönliches Empfinden Müll. Stilistisch, thematisch, literarisch, textlich. Darfst Dir was aussuchen. Ich habe Aufsätze von Schülern gelesen, die hatten mehr sprachliche, geistige Reife, als jenes Dingen, was uns da als Allheilmittel gegen das "Jugenddesinteresse" am Schreiben und Lesen präsentiert wird.
    Gut, ich gebe zu, dass auch die älteren Semester nicht vor ihrer "geistigen Verblödung" halt machen und das, was sie zu Papier bringen als die Neuerfindung des Rades propagieren. Als Lektor muss man schon manchmal sehr masochistisch veranlagt sein, um nicht die Zähne in die Tischkante zu schlagen. Momentan "schlage" ich mich mit einem Kunden herum, der meint, seine eigene und ganz persönliche Rechtschreibreform aus den bereits bestehenden basteln zu müssen.


    Der Wiki - Artikel hätte beinahe dem "Roman oder was auch immer das sein sollte" (absichtlich ohne Bindestrich) einen Ritterschlag verpasst. Und so weit wollen wir doch nicht gehen... gell:-)


    lg
    scribbler

  • Hallo Scibbler,


    ach je, nichta läge mir ferner, als den gelesenen "Abschreckungs-Abschnitt" zu verteidigen, mehr muss für mich wirklich nicht sein; und für einmal bereue ich sogar, die Zeit an eine Zeit-Rezension verschwendet zu haben, aber für all das kann ja die CAS nix. =)


    :blume und viel Geduld und starke Nerven bei deinem Kunden


    Liebe grüße
    Judith

    Nay, thy lordship, me ain't no thief, not even a smart one - Piper Quickfingers



    Der Tokee in Die rote Kammer [buch]393991407X[/buch]

  • Ich würd das Buch auch nicht lesen, aber es ist schon spannend mit anzusehen, dass dem positiven Hype auf der einen Seite eine Art negativer Hype auf der anderen folgt, von denen, die sich drüber empören, dass einem so schlechten Buch überhaupt viel Beachtung geschenkt wird. Aber wisst ihr - es gibt keine "Gerechtigkeit" beim Thema öffentliche Beachtung. Echt nicht. :zwinker


    Ich habe mehr Sympathie mit der Autorin als mit den Rezensenten. Helene Hegemann ist auf schwierige Art schwierige siebzehn Jahre alt, und die Schreibe erscheint mir ihren derzeitigen Lebensthemen und ihrem Entwicklungsstand angemessen. Und es gibt eben Leute, die stürzen sich begeistert auf so etwas, gerade weil es eine nicht besonders gut geschriebene Nabelschau einer 17-jährigen ist. So ein pubertierender Mädchennabel auf Papier weckt eben, ähm, viele Assoziationen. :evil

    Frau: "Warum müssen Frauen immer still sein?"
    Mann: "Weil sie dann länger schön bleiben."
    (Der Hexer, 1964)