Ein Roman in einem Monat

  • Zitat

    Original von Maren Lern das 10-Finger-System, dann kannst Du das auch.


    Das beherrsche ich schon seit mehr als 20 Jahren. 8-) Ich bin bei weitem schneller im Schreiben, als mein Chef im Diktieren, und auch der ist schon recht flott im Reden.



    Zitat

    Und wie ich meinen Tag verbringe, geht Dich nicht das Geringste an.


    Diese Frage war rhetorisch gemeint. Es interessiert mich nicht im Mindesten, wie du deinen Tag verbringst. Nur mit einem Brotjob wird es wohl nicht sein.


    @lametta
    Auch bei mir werden es nicht mehr als 1-2 Seiten pro Stunde, wenn alles geplottet ist und das gute Stück im Kopf steht - das sind auch die Angaben, die ich von anderen kenne.


    Maren ist eben ein Wunderkind was das Lesen und Schreiben anbelangt. Ich kann ihre Angaben jedoch nicht ernst nehmen :rofl


    Liebe Grüße
    zorrita

  • Kein Wunder, dass Du keine Veröffentlichungen hast.
    Wenn ich so wenig ehrgeizig wäre wie Du, wären Anthologieveröffentlichungen in Kleinverlagen sicherlich auch meine einzigen Veröffentlichungen.

  • Zitat

    Original von Maren
    Kein Wunder, dass Du keine Veröffentlichungen hast.
    Wenn ich so wenig ehrgeizig wäre wie Du, wären Anthologieveröffentlichungen in Kleinverlagen sicherlich auch meine einzigen Veröffentlichungen.


    Maren, gehts noch? :evil


    Ich finde die Idee hier ganz interessant, aber - bei so viel schreiberischer Quantität ( :P) kann ich Langsamschreiberin einfach nicht mithalten.

    Frau: "Warum müssen Frauen immer still sein?"
    Mann: "Weil sie dann länger schön bleiben."
    (Der Hexer, 1964)

  • Quantität vs Qualität? Eh, Mädels! Das heißt doch Birnen mit Äpfeln vergleichen!
    Ich schätze mal, so ziemlich jeder von uns schafft es, zehn Seiten am Tag zu füllen. Einfach nur von oben bis unten vollzuschreiben. No problem.


    Wenn es aber um die Frage der - nennen wir es mal - Verwertbarkeit geht, dürfte der Seitenoutput stark sinken.


    Dann gibt es zwei Methoden: Die eine schreibt erstmal, ohne sich allzusehr darum zu kümmern, ob das, was rauskommt, zum größten Teil "verwertbar" ist - auf die Tour schafft man acht, neun, zehn - vielleicht auch zwanzig Seiten, wenn man nicht viel anderes am Tag macht. DANN kommt das große Überarbeiten.


    Die andere Methode: Man produziert "Abgabefertiges" (oder sagen wir mal: zu neunzig Prozent Abgabefertiges.) Überarbeitungszeit entsprechend runtergedimmt. Das ist meine Methode, und damit komme ich an SEHR guten und vollkommen ungestörten Tagen auf acht Normseiten, manchmal 10. (Das sind ca. 2000 - 2500 Worte).
    An normal produktiven Tagen liege ich zwischen drei und fünf Seiten.


    Es geht so oder so. Aber im Rahmen von so einem WriMo ist wahrscheinlich eher die erste Methode im Spiel.

  • Zitat

    Original von Maren
    Wieso so wenig? Liegt es am Schreibtempo oder an mangelnder Zeit?


    An beidem. Ich schreibe immer abends, ca. 1-2 Stunden, und ich schreibe eben ziemlich langsam. Und endlich revediere ich jedesmal, bevor ich anfange, den alten Text wieder oder zumindest die letzten 5-10 Seiten. An Sätzen wie dem folgenden (aus meinem letzten BT) arbeite ich schon etwas länger:


    Zitat

    Das rote Dach, das weiß gekieste Auffahrtsrondell und natürlich die Säulen, in meiner Fantasie sind es manchmal dorische, manchmal ionische, meist aber korinthische, die das Tympanon und das den Giebel bekrönende Fries tragen – das alles ist von kirchturmhohen, breitkronigen und dickstämmigen Sykomoren beschattet.


    Noch ein Beispiel:


    Zitat

    Kastenhuber redete zuerst über das Wetter, dann über die Lawinentoten in Tirol (die mir egal waren), erzählte endlich von der Hüttenwanderung mit seiner neuen Freundin (Kastenhuber ist nun auch im Internet), hustete ein bißchen, gab pfundweise „ähhs“ und „ahhs“ und die für ihn typischen kastenhuberischen „ehrrms“ von sich, kam dann aber doch irgendwann zur Sache: Ich könne mir sicher denken, warum wir uns hier und heute versammelt hätten (ich hatte keinen Schimmer), so könne es jedenfalls nicht weitergehen, das müsse mir klar sein, ihm jedenfalls wäre das schon lange klar, was zu viel sei, sei zu viel, ich sei schwer alkoholkrank, bräuchte entsprechende Behandlung, mehrere Entziehungskuren seien erfolglos verlaufen, man habe Geduld mit mir gezeigt, viel Geduld, die nun aber zu Ende sei, der Dr. Soundso vom ärztlichen Dienst (hier nickte der linke Anzug) stimme ihm da völlig zu, der Dr. Sowieso vom Innenministerium sei ebenfalls dieser Meinung, mit einem Wort und warum die Sache noch lange beschönigen, auch mir müsse es klar sein: Sofortige Ruhestandsversetzung, das sei das Beste, auch juristisch einzig mögliche, und hier nickte nun der andere Anzug.


    Das ist ein Satz, an dem ich, glaube ich, einige Stunden (über mehrere Tage verteilt) gedrechselt habe.


    Und mit zehn Fingern tippen kann ich natürlich auch nicht. Ich muß während des Schreibens ständig auf die Tastatur blicken und immer aufpassen wie ein Haftelmacher.

  • Zitat

    Original von Th. Walker Jefferson
    … und immer aufpassen wie ein Haftelmacher.


    ich hab nicht gewusst, was ein Haftelmacher ist und kannte auch den Spruch nicht. Dank Wikipedia weiß ich jetzt, was ein Haftelmacher ist und kann auch den Spruch deuten, ohne TWJ zu fragen und mich bei ihm lächerlich zu machen :D


    Da sollen mir doch alle den Buckel runterrutschen (kann man auch bei Wikipedia recherchieren), die behaupten, dass bei Wikipedia nur was über Michael Jackson und nichts über Sokrates zu finden ist ;)

    BLOG: Welt der Fabeln


    Die schönsten Schlösser und Burgen in Oberbayern und Bayerisch-Schwaben

    ASIN/ISBN: 3831335559


    Verengung des freien geistigen Horizontes ist eine Gefahr in Zeiten des Massenkultes.
    Emanuel von Bodmann


  • Hallo TWJ,


    ich kenne das. Ich habe bei meinem Roman an manchen Sätzen fünf Stunden gefeilt, bis ich sie da hatte, wo ich sie haben wollte. Ich glaube, das ist Typensache. Allerdings war das erst in der Überarbeitung. Und ICH kann Zehn-Finger-Tippen. Ist ganz einfach, wenn Du Klavier spielst, lernst Du das innerhalb von zwei Wochen.


    Liebe Grüße
    Anja

  • Zitat

    Original von Anja
    Hallo TWJ,


    ich kenne das. Ich habe bei meinem Roman an manchen Sätzen fünf Stunden gefeilt, bis ich sie da hatte, wo ich sie haben wollte. Ich glaube, das ist Typensache. Allerdings war das erst in der Überarbeitung. Und ICH kann Zehn-Finger-Tippen. Ist ganz einfach, wenn Du Klavier spielst, lernst Du das innerhalb von zwei Wochen.


    Liebe Grüße
    Anja


    Liebe Anja,


    das, worauf du Zehn-Finger-Tippen gelernt hast, heißt nicht »Klavier« sondern »Schreibmaschine« =)

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  • ABER: Da ich mal Klavier gelernt hatte, ging das mit dem Tippen sehr schnell. Die Koordination war ja schon da.


    Und ich habe nicht auf der Schreibmaschine gelernt, sondern auf dem PC. Mit so einem Selbstlernprogramm, das mir die Übungen immer zurückgegeben hat, wenn ich sie falsch gemacht hatte.


    Liebe Grüße
    Anja

  • Mir kommen da gerade ganz üble Erinnerungen hoch an den Textverarbeitungs-Unterricht währen meiner Arzthelferinnen-Ausbildung.
    Mittels eines eingeklemmten DinA4-Blattes waren unsere Hände verdeckt und so lernten wir jeden Finger blind zu gebrauchen...
    Meine Note im Abschlusszeugnis (mangels weiterer Übungsmöglichkeiten als dieser Doppelstunde pro Woche): mangelhaft...
    Jetzt sollte sie mich mal über die Tasten flitzen sehen, die "Treiberin" von damals...
    Geblieben ist mir, dass ich fehlerhaft schreibe, sobald mir jemand beim Tippen über die Schulter sieht... X(



    edti: übrigens auf einer mechanischen Schreibmaschine...die elektrische gab´s in der Praxis, aber an die durfte ich nicht ran...

    [buch]3866855109[/buch]


    "Sinn mag die äußerste menschliche Verführung sein." - Siri Hustvedt

    Einmal editiert, zuletzt von lametta ()

  • also ich hasse es, etwas zu überarbeiten, also sehe ich zu, dass ich etwas einigermassen verwertbares produziere, von dem ich dann nicht die Hälfte sowieso wieder streichen muß. natürlich muß ich das dann trotzdem noch überarbeiten, aber doch nicht in dem Masse, als würde ich es nur der Menge wegen in die Tasten hauen. ich schreibe in einer Stunde vielleicht 400 Wörter, mal mehr mal weniger. ich mach mir jetzt auch vorher eine ganz kurze Skizze für die jeweilige Szene, so dass ich nicht erst während dem Schreiben nachdenken muss, was als nächstes passiert. für mich funktioniert das gut, aber das ist doch individuell ganz unterschiedlich, wie man das hält. ich hab mal in einem Schreibratgeber gelesen, man soll blind drauf los schreiben, ohne das Geschriebene überhaupt zu lesen, bis man den Roman fertig hat, damit würde ich überhaupt nicht klar kommen, aber bei anderen scheint es zu funktionieren. also eine richtige Art zu Schreiben gibts wohl nicht, das muß jeder für sich selber rausfinden.

  • Zitat

    Original von Sim
    also ich hasse es, etwas zu überarbeiten, also sehe ich zu, dass ich etwas einigermassen verwertbares produziere, von dem ich dann nicht die Hälfte sowieso wieder streichen muß. natürlich muß ich das dann trotzdem noch überarbeiten, aber doch nicht in dem Masse, als würde ich es nur der Menge wegen in die Tasten hauen. ich schreibe in einer Stunde vielleicht 400 Wörter, mal mehr mal weniger. ich mach mir jetzt auch vorher eine ganz kurze Skizze für die jeweilige Szene, so dass ich nicht erst während dem Schreiben nachdenken muss, was als nächstes passiert. für mich funktioniert das gut, aber das ist doch individuell ganz unterschiedlich, wie man das hält. ich hab mal in einem Schreibratgeber gelesen, man soll blind drauf los schreiben, ohne das Geschriebene überhaupt zu lesen, bis man den Roman fertig hat, damit würde ich überhaupt nicht klar kommen, aber bei anderen scheint es zu funktionieren. also eine richtige Art zu Schreiben gibts wohl nicht, das muß jeder für sich selber rausfinden.


    Ich habe mal gelesen, dass man in Schreibforen wenigsten Absätze setzen und die Groß- und Kleinschreibung beherrschen sollte. Echtjetzt. Alleine wegen der Lesbarkeit. :rofl :rofl :rofl


    Mir stellt sich hier eine Frage, die mir auch mein Agent stellt: wer viel schreibt, schreibt viel Mist?
    Ist das so?
    Ich hadere daran gerade.

  • Zitat

    Original von Ulli
    Ich habe mal gelesen, dass man in Schreibforen wenigsten Absätze setzen und die Groß- und Kleinschreibung beherrschen sollte. Echtjetzt. Alleine wegen der Lesbarkeit.

    Echtjetzt? wo stand das denn? ... hätte ich das überarbeiten sollen?


    also rein logisch betrachtet, müßte man schon meinen, dass wer viel schreibt auch mehr Mist schreibt. *g ... aber ich denke, das sind einfach unterschiedliche Arbeitsweisen. und Routine spielt wohl auch eine Rolle. wenn man Erfahrung mitbringt schreibt man weniger Ausschuß, auch wenn man recht viel schreibt. wobei das auch wieder relativ ist.... ich glaube nicht, dass man das verallgemeinern kann.