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  • Hi Brenda,
    sei herzlich willkommen, und viel Spaß hier. :blume
    Bestimmt wirst du in dieser (unserer) Runde auch einiges Wertvolle über das Schreiben lernen, vor allem, wenn du dich für die BT-Runden freischalten lässt. ;)


    @Geniediskussion


    Ich bin der Auffassung, dass jeder Mensch mit einer gewissen Portion Begabung für irgendwas geboren wird. Der eine hat mehr davon, der andere weniger. Um dieses Talent freizulegen, zu entwickeln, bedarf es harter Arbeit, täglicher Übung. Keine Frage.
    Aber auch mit härtester Arbeit wird das Ergebnis niemals über dem genetisch vorgegebenen Talentrahmen liegen.
    Diese These finde ich bestätigt, wenn ich in diversen Schreibforen Texte von Leuten lese, die seit vielen Jahren schreiben (und zwar fleißig) meterweise Schreibratgeber besitzen, ständig neue Schreibkurse absolvieren, und dennoch kaum weiterkommen.


    Lieben Gruß,
    Manuela :)

  • Hi und willkommen,


    das konditionale Problem bei der Wertlosigkeit von Schreibkursen ist leider, dass sie sich als Zwangsmechanismus auf die gesamte Branche legen können. Ich meine, die Kursleiter (Schaut euch mal das Literaturinstitut in Leipzig an.) haben so viele Kontakte sowie Einfluss, dass ihr eigener geklonter Stil, der mit den Schülern in die Welt entlassen wird, dadurch zum Standard wird und sich somit gleichzeitig selbst eine Existenzberechtigung verschafft.


    Beispiel in Klagenfurt


    In meinen Augen zeigt dies aber nicht, dass Kurse einem irgendwie irgendwas beibringen können. Es zeigt, und das ganz deutlich, wie krank die Branche in ihrer Mitte funktioniert. Im politischen Journalismus nennen wir sowas manchmal "verfilzt", um nicht ordinäre Wörter zu verwenden.


    solong
    Matthias

  • Hallo Tom,


    eine interessante Diskussion hast du da in Gang gebracht! :)


    Ich denke nicht, dass ich nur weil ich ein bisschen Handwerk (hoffentlich) in einer Schule lerne, gleich Bestseller schreiben werde. Aber, wie du schon gesagt hast: Die Basics braucht man auch. Und die bieten auch ein Lektorat an, wo man Manuskripte einsenden kann. Natürlich werden die mir nicht sagen, dass meine Geschichte Sch.... ist, doch immerhin gibt es feedback. Das gibt es ja vielleicht auch hier...


    Jedenfalls glaube ich, dass weder die Gene noch die Sozialisation alleine den "Erfolg" eines Menschen bestimmen - dazu gehören andere Faktoren, wie z.B. Beziehungen.


    Ich kenne mich ein wenig in der Kunstszene aus. Nur 1% der Absolventen eines Vollzeit-Kunststudiums kann später davon leben - und für ein Kunststudium wird man ausgewählt, d.h. man muss schon Talent haben (in den Augen der "Auswähler"). Ob diejenigen, die dann erfolgreich sind auch immer diejenigen sind, die die beste Kunst machen, glaube ich nicht.


    Ich weiß nicht wie das bei Autoren oder Journalisten ist, doch die "BILD" wird sehr viel gelesen und ist ein kommerzieller Erfolg!
    :P


    Natürlich möchte ich veröffentlichungsfähige Manuskripte schreiben.


    Ich habe in der Schule mit einer Mitschülerin einen Jugendroman geschrieben. Dies haben wir in gemeinsamer Diskussion geschafft und mir bringt das viel mehr Spaß als alleine stundenlang vor dem Computer zu sitzen. Um fragen nach dem Roman vorzubeugen: Er ist so furchtbar klischeehaft, dass unsere linke Deutschlehrerin völlig entsetzt war! Es ist ein interessantes Psychogramm, doch würde ich ihn auf keinen Fall veröffentlichen wollen.

  • Zitat

    Original von Brenda


    Ich kenne mich ein wenig in der Kunstszene aus. Nur 1% der Absolventen eines Vollzeit-Kunststudiums kann später davon leben - und für ein Kunststudium wird man ausgewählt, d.h. man muss schon Talent haben (in den Augen der "Auswähler"). Ob diejenigen, die dann erfolgreich sind auch immer diejenigen sind, die die beste Kunst machen, glaube ich nicht.


    Das Davon-Leben-Können hängt aber in der Regel weniger davon ab, ob man "beste" Kunst macht, sondern ob man das, was man fabriziert, auch vermarkten kann.
    Wie sagte ein befreundeter Bildhauer/Maler: "Ich hab mich in den Ferien um Jobs in Galerien gekümmert und zugesehen, dass ich Kontakte zur verkaufenden Seite der Kunst bekomme. Das haben die meisten Kollegen versäumt - und deswegen klappt das auch nicht mit dem Davon-Leben-Können."


    Ich schätze, wir von der schreibenden Zunft haben es da etwas leichter ...


    LG


    Susanne

  • Herzlich willkommen Brenda,


    einfach mal die Literaturbüros der Gegend anrufen. Eine kommerzielle Info-Quelle wäre z.B. hier: http://www.wissensboerse-hamburg.de/musik.php


    Tom:
    ei verdammt, woher stammt das Zitat denn nun. Ich werde langsam hibbelig, ob der gute Jack hier nicht verbogen wird. Als Mythos ist der Satz aber längst - meist eben als solche gekennzeichnet - in die englische Sprache übergegangen.


    Ansonsten stelle ich die böse Frage, warum Aristoteles wohl eine Poetika verfasst haben könnte und die es bis in unsere Zeit geschafft hat. :evil, von japanischen und chinesischen Traditionen mal ganz ab.
    Was die Ausbildung angeht, na ja alle, die ein humanistischen Gymnasium besucht haben, als da noch Rhetorik und Stil unterrichtet wurde. Deneben ohne jede Recherche zu brauchen, all die Journalisten im Land, Julie Zeh und z.B. John Updike, denn CW wurde in den US schon Ende des 19. JH. angeboten. Ob das wohl was mit der Dynamik des amerikanischen Romans im 20, Jh. zu tun haben könnte?


    http://de.wikipedia.org/wiki/Kreatives_Schreiben


    Liebe Grüße
    Judith

    Nay, thy lordship, me ain't no thief, not even a smart one - Piper Quickfingers



    Der Tokee in Die rote Kammer [buch]393991407X[/buch]

  • Moin Brenda,


    ich rate ab so viel Geld für ein Fernstudium hinzulegen. Es sei denn es kommt dir auf die paar Euro nicht an, dann ist es eh egal.
    Meiner Ansicht nach lernst du billiger, wenn du zum Beispiel Sol Steins "Über das Schreiben" besorgst (wenn du dich hier einliest wirst du mehr darüber erfahren, hier wurde über dieses Buch ausführlich gesprochen), dich in einem Forum mit Monatsaufgaben anmeldest und ::schreibst:: und deinen Text in Foren wie diesem hier (es gibt aber auch noch andere) besprechen lässt.

  • Hallo Brenda,


    dann oute ich mich auch mal. Ich habe vor ein paar Jahren die Schule des Schreibens absolviert.
    Das Lektorat, damals auch für mich ein wichtiges Argument, kannst du getrost vergessen. Ein bisschen Korrektorat und ein paar nett gemeinte Zeilen. Mehr kam nicht rüber.
    Die Basics kann man sicher anderswo auch erwerben und noch dazu günstiger. Die Schule des Schreibens serviert sie halt in bequemen Häppchen.
    Der Kurs hat mich zum regelmäßigen Schreiben gebracht und ich habe drei wunderbare Freunde gefunden, mit denen ich seit Jahren eng verbunden bin.
    Als Anfängerin habe ich mich dort im Forum wohl gefühlt, aber nach ein paar Monaten war die Luft draußen. Es ist ein Kuschelforum, eben für absolute Anfänger. Das bringt dich nicht wirklich weiter. Heute bin ich dort nur noch manchmal um alte Bekannte zu treffen oder meine neuen Bücher vorzustellen. Fachlich ist es uninteressant.


    Liebe Grüße
    Susanne

    Wintertee im kleinen Strickladen in den Highlands, HarperCollins

    Die Kaffeedynastie - Tage des Aufbruchs, Paula Stern, HarperCollins

  • Hallo Brenda,
    ich bin nicht sicher, ob ich dich allen Ernstes willkommen heißen soll (bin zwar rein rechnerisch schon länger im Forum, aber vorgestellt hab ich mich nach dir). Schüchternes Hallo also.


    @ Judith

    Zitat

    Original von Judith
    ... CW wurde in den US schon Ende des 19. JH. angeboten. Ob das wohl was mit der Dynamik des amerikanischen Romans im 20, Jh. zu tun haben könnte?


    Das frage ich mich auch. Anders gesagt: Hat deutsches Hinterherhinken vielleicht was mit unserem Geniekult zu tun?


    Wobei ich das Hinken nicht pauschal negativ sehen würde. :evil


    Nächtliche Grüße,
    Enno

  • Ich denke, es hat was mit den unterschiedlichen Arten Wissen zu vermitteln zu tun. In Amerika werden manche Dinge einfach anders vermittelt (so war das jedenfalls zu meiner Studienzeit).


    Da war es ja schon in der Highschool so, dass man seine "Freizeit" zum größten Teil Nachmittags in der Schule gestaltete. Ganztagsschule dort war immer ganz anders als ich es hier erlebe.


    Es gibt gute "Creative writing" Kurse an mancher VHS oder bei Schreibgruppen.


    Die "Schule des Schreibens" ist aber darauf ausgerichtet Geld zu machen.