Bei der Auswahl eines Kleinverlages hilft es, etwas genauer hinzuschauen. Kleinverlag ist nämlich nicht Kleinverlag. Der Blumenbar-Verlag, den Tom genannt hat oder Voland & Quist sind Kleinverlage mit ausgesprochen trendigem Programm. Wer was hat, was da reinpasst, kann durchaus besser damit fahren als in letzter Reihe bei einem Publikumsverlag zu stehen, der nichts in den neuen Autor investiert. Kleinverlage mit regionalem Bezug (nicht nur Regionalkrimis) - Leda/Ostfriesland oder Gmeiner/BaWü veröffentlich weitaus mehr und sind zwar vor allem in der jeweiligen Region bekannt, vertreiben aber inzwischen durchaus bemerkbar auch überregional. Kleinverlage mit ganz spezieller Zielgruppe wie z.B. Wurdak oder Atlantis für SF/Phantastik-Publikum erreichen dieses Zielpublikum inzwischen recht gut. Aus der großen Masse der vielen Kleinverlage gezielt diejenigen herauszufiltern, die zum eigenen Repertoire passen kann keine schlechte Strategie sein. Bei dieser Selektion fallen - da bin ich mir fast sicher - alle diejenigen Kleinverlage schon mal raus, die nicht wirklich effektiv am Markt (und sei es in einem Segment) vertreten sind. Und hat man so sein Buch untergebracht, dann ist es, selbst wenn man mit diesem Erstling nur 600 Stück verkauft, nicht schädlich für die eigene schriftstellerische Biografie. Da hat Tom völlig recht
Das der Ertrag aus den Verkäufen alles andere als Bemerkenswert ist, darf nicht so im Vordergrund stehen. Erstens ist es ein Ertrag und man hat nicht für lau oder sogar für horrende eigene Zuschüsse veröffentlicht und Zweitens ist es eine Veröffentlichung, die von einer anderen Instanz als nur vom Freundeskreis abgenickt wurde.
Horst-Dieter