• Stelle ich mich mal vor. Ich bin 1974 in Gelsenkirchen im Ruhrgebiet geboren. Habe Abitur und Zivildienst gemacht und anschließend eine Ausbildung zum Reprohersteller angefangen, die ich jedoch nie beendet habe. Seit dieser Zeit schreibe ich auch. Und pendle fortwährend zwischen meinem Lebenslauf und meiner Biografie. Denn vom Lebenslauf her - ich habe dann Germanistik und Philosophie studiert - war Studienrat vorgesehen. Mit Haus und Grund und ein- bis zwei Autos, Flachbrettfernseher. Tatsächlich jedoch bin ich ein Schriftsteller geworden. Jedenfalls tue ich nichts anderes mehr als ein Leben unter der Perspektive des Schreibens zu führen. Für meine Miete und den Einkauf im Bio-Markt arbeite ich als freiberuflicher Dozent in der Erwachsenenbildung. Im August 2008 ist im Conte-Verlag mein Debütroman "Pavels Idiot" erschienen. Und gegenwärtig schreibe ich meinen zweiten.


    ASIN/ISBN: 3936950695

  • Moin, André,
    da wir Dortmunder ein tolerantes Völkchen sind, heiße ich Dich ganz herzlich willkommen im Club, obwohl Du aus der "bösen" Stadt stammst. ;)
    Ich hoffe, daß Du Dich hier häufig zu Wort melden und in diesem erlauchten Kreise wohlfühlen wirst. :)

    41jWqsh7W2L._SY264_BO1,204,203,200_QL40_ML2_.jpg

    kaelo.de

    2 % aller Menschen besitzen einen IQ >130, die restlichen 98 % nicht. Das erklärt meine Skepsis gegenüber Mehrheitsmeinungen. (Kaelo)

  • Hi Andre,


    ich bin auch neu, ich komme auch aus dem Pott, wohne aber inzwischen rechts vom linken Niederrhein.


    Dein Buch wurde ja schon empfohlen und gelobt, ich werde es lesen.


    Auf Austausch freut sich


    Ulli

  • Zitat

    Original von Kaelo
    da wir Dortmunder ein tolerantes Völkchen sind, heiße ich Dich ganz herzlich willkommen im Club, obwohl Du aus der "bösen" Stadt stammst. ;)


    was bin ich froh, dass ihr euch nicht grün seid von düssburch bis dochtmund, von wanne-eikel bis castrop an der rauksel (oder am behälter).


    herzlich willkommen, andre, in unserem exklusiven club! du hast meinen traum zum leben fürs und vom schreiben schon mehr verwirklicht als ich.


    daher neidische grüße,
    michael

  • Von mir auch noch ein herzliches Willkommen!
    Kluger Entschluss...vom Schreiben leben und dann auch noch hier her zu kommen, damit du uns hoffentlich zeigst, wie das geht! Will auch!!! :baby
    Insofern hoffe ich auf regen Austausch und wünsche dir hier viel Freude


    Stefanie

    [buch]3866855109[/buch]


    "Sinn mag die äußerste menschliche Verführung sein." - Siri Hustvedt

  • ähm, das von lametta muss ich richtig stellen, wir sind ja unter uns. Ich kann n i c h t vom Schreiben leben. Deshalb muss ich ja einer Erwerbstätigkeit nachgehen (s.o.) - aber ich würde es natürlich gerne...


    André


    ASIN/ISBN: 3936950695

  • Willkommen auch von mir, André.
    Ob ich wirklich nichts anderes außer schreiben machen will, selbst wenn ich von leben könnte - hm ... dessen bin ich mir nicht sicher.


    Grüße ...


    Jo

  • Hallo, André.


    Auch von mir ein herzliches Willkommen! :)


    Zitat

    aber ich würde es natürlich gerne


    Vom belletristischen Schreiben kann in Deutschland vielleicht eine Handvoll Autoren leben. Wenn man 10.000 Exemplare eines Buches verkauft und zehn Prozent vom Ladenpreis als Tantiemen einstreichen darf, verdient man an einem Buch in dieser Zeit Fensterkreuz mal Pi zwischen 7.000 (TB) und 12.000 Euro (HC). Zehntausend Bücher, das ist schon fast eine Art Bestseller (davon spricht man allerdings tatsächlich erst ab 40.000 Exemplaren innerhalb eines kurzen Vergleichszeitraums). Viele Debütanten verkaufen langfristig weit weniger Bücher, nur SEHR wenige kratzen mit den ersten zwei, drei Titeln an der Fünf- oder Zehntausend-Exemplare-Marke. Wer dranbleibt und wirklich pro Jahr ein Buch raushaut, schafft es vielleicht nach zehn Jahren, ausschließlich davon zu leben, vorausgesetzt, die älteren Titel bleiben auf der Backlist - was meistens nicht der Fall ist. Aber man bekommt ja nicht nur Tantiemen, sondern auch noch Lesehonorare (vorausgesetzt, man wird gebucht, dann sind es zwischen 300 und 500 Euro, je nach Nase, zuweilen aber weniger, selten mehr), für Verwertungsrechte (vielleicht ein, zwei Riesen für das Hörbuch), für Filmoptionen (gerne auch mal niedrig vierstellig - aus zwanzig Optionen werden zehn Rechteeinkäufe, aus den zehn werden fünf Drehbücher, davon gehen 3 in die Produktion und ein Film landet in Kino oder Fernsehen). Mit etwas Glück werden Auslandslizenzen verkauft, in die Tschechei oder nach Frankreich, nur ausnahmsweise in englischsprachige Länder. Da sind dann auch nochmal ein paar Pipperlinge fällig, aber auch nur für Autoren, die in Deutschland wirklich auf sich aufmerksam gemacht haben. In diese Kategorie fallen regelmäßig nur Leute wie Charlotte Roche, Andreas Eschbach oder Iny Lorentz (fünf Millionen verkaufte Bücher). Das Gros der Autoren schöpft vielleicht zehn-, fünfzehntausend Euro pro Jahr ab, wenn sie gut sind und lange dabei und bei einem nennenswerten Verlag. Vor Steuern. Die meisten verdienen nicht einmal ein ganzes Monatsgehalt pro Jahr.


    Viel Glück.

  • Horst-Dieter:


    Den kriegen ja nur Leute, die in Berlin-Friedenau leben. 8-)


    Aber der Hinweis auf Literaturpreise ist so unangebracht nicht. Auch auf diesem Weg kann man ja auch Geld verdienen, etwa die 10.000 Euro, die im Rahmen des Mara-Cassens-Preises (Literaturhaus Hamburg) für das beste deutschsprachige Debüt ausgelobt werden (das ist ein Bewerbungspreis - der Verlag muss das Buch in siebzehnfacher Ausfertigung einreichen, aber Taschenbuch-Erstveröffentlichungen sind so gut wie chancenlos). In Klagenfurt (nur auf Einladung) gibt's auch Schütte. Und natürlich in Oslo. Es gibt inzwischen mehrere hundert Literaturpreise, die mit Beträgen zwischen ein-, zweihundert Euro und mehreren tausend dotiert sind. Für die meisten kann man sich einfach bewerben, bei einigen aber nominiert eine Jury. Viele Literaturpreise sind im Autorenkalender aufgelistet. Aber es gibt - wie überall - weit mehr Bewerber als Gewinner.


    Ein anderes Zubrot bietet sich über Stipendien oder Stadtschreiberplätze, die meistens kostenfreie Logis und Verpflegung und nicht selten noch ein "Taschengeld" beinhalten. Das mag eine gute Gelegenheit sein, um mal ein paar Wochen oder sogar Monate ausschließlich an einem Manuskript zu arbeiten. Das grandiose Edel-Welnesshotel "Zur Bleiche" schreibt für jedes Jahr vier Residenzstipendien aus, im Rahmen derer ein Autor vier Wochen lang alle Angebote des Hotels nutzen kann - Gegenwert ca. 9.000 Euro. Aber auch hier gibt es nur vier Plätze pro Jahr, die unter mehreren hundert Bewerbern verteilt werden. Undsoweiter.


    Häufig hört man bei allen Preisen und Stipendien immer die selben Namen. John von Düffel ist so einer, der sich für alles bewirbt und auch das meiste kriegt. Auf diese Art kann man sich also auch als Autor finanzieren. Andere, zum Beispiel Selim Özdogan, geben zweihundert Lesungen im Jahr und dozieren zwischendrin bei Workshops. Nur vom belletristischen Schreiben leben können die offenbar alle nicht.

  • Zitat

    Original von Tom


    Häufig hört man bei allen Preisen und Stipendien immer die selben Namen. John von Düffel ist so einer, der sich für alles bewirbt und auch das meiste kriegt. …


    Ja, eigenartig. Und das, was ich bisher von ihm gelesen habe gehört in die Kategorie »extrem langweilig« …


    VG Wort sollte noch erwähnt werden. Fleißige Autoren werden auch aus dieser Richtung bedient.


    Wer sich nicht zu schade ist, auch das Feulliton der Zeitungen zu bedienen, kann ebenfalls seine Einnahmen »durch Schreiben« aufbessern, auch wenn die (Zeilen)honorare eher mager ausfallen. Der Nebeneffekt, für den eigenen Autorennamen noch etwas zu tun und damit die Buchumsätze zu fördern kommt aber noch hinzu.


    Aber alles in allem: In der Regel braucht der Autor oder die Autorin einen halbwegs passablen Arbeitsplatz, eine Erbschaft, eine Gefängniszelle, einen arbeitenden oder vermögenden Ehegatten oder eine große Genügsamkeit um mit den Erträgnissen des belletristischen Schreibens über die Runden zu kommen.


    Horst-Dieter (der leise und verhalten auf seinen Beitrag »Vom Schreiben Leben« im Autorenkalender 2008 verweist)

    BLOG: Welt der Fabeln


    Die schönsten Schlösser und Burgen in Oberbayern und Bayerisch-Schwaben

    ASIN/ISBN: 3831335559


    Verengung des freien geistigen Horizontes ist eine Gefahr in Zeiten des Massenkultes.
    Emanuel von Bodmann