"Ich bin ein 89er"

  • Habe gerade die Nachricht bekommen, dass meine Geschichte "Klassenfeind" (BT551) zwar nicht unter den ersten 3 gekommen ist, jedoch in die Endrunde und damit in eine Anthologie des BVJA.


    Wieder eine mehr...


    Danke nochmal für eure Kritiken, ohne die ich sicher nicht so gut abgeschnitten hätte.


    LG Habibi


    (So könnte jeder Tag anfangen, zumal der gestrige auch schon nicht schlecht geendet hat, da eine Agentin ein regelrechtes Loblieb auf meinen Stil gesungen hat. :D)

  • Meinen Glückwunsch, Habibi!
    Wie es aussieht, läuft ja momentan alles einigermaßen nach Wunsch. ;)

  • Habe grade noch einmal die Kommentare bei den BTs gelesen.... :D


    Ich denke, das Abschneiden dürfte für einige hier ziemlich überraschend kommen...


    LG Habibi

  • Hallo, Habibi.


    Zitat

    Ich denke, das Abschneiden dürfte für einige hier ziemlich überraschend kommen...


    Was genau willst Du damit sagen? Dass die Kritiker unrecht hatten? :wow


    Jeder Text hat Schwächen, auch einer, der mit einem Preis versehen wurde und/oder es in eine Anthologie geschafft hat. Beides bedeutet letztlich "nur", dass der Text besser war als die anderen, die eines von beidem oder beides nicht geschafft haben. Damit will ich Deinen Erfolg - Congrats! :blume - nicht kleinreden. Sich gegen 100? 500? 1000? Mitbewerber durchzusetzen, ist eine großartige Leistung, auf die man stolz sein kann (ich bin heute noch stolz auf den "Gratwanderpreis" von 1990). Was es aber wirklich bedeutet, das könnte man nur abschätzen, wenn man all die anderen Beiträge auch kennen würde. Wer jemals in einer Jury für einen solchen Bewerb gesessen hat, weiß, wie hoch der Schrottanteil unter den Einsendungen ist - zuweilen liegt er bei weit mehr als achtzig Prozent. Nicht selten werden nicht alle Preise vergeben oder Anthologien erscheinen nicht, weil es trotz 2000 Einsendern keine zwanzig Geschichten gab, die man guten Gewissens hätte veröffentlichen können. Bei einigen Putlitzer-Preisen konnten wir aus den mehreren hundert Beiträgen keine zwölf ermitteln, die man im Autorenkalender präsentieren konnte. Wie gesagt - es geht nicht ums Kleinreden. Sondern darum, dass man wissen sollte, was so ein Erfolg - und es ist einer! - letztlich bedeutet.


    Nach meiner Erinnerung hat hier niemand jemals gesagt: Habibi kann nicht schreiben. Du hast ja einige Besprechungstexte eingereicht. "Klassenfeind" habe ich (noch) nicht gelesen, aber Dein letzter Text zeigt m.E., dass Du erkannt hast, was Du vorher noch nicht so gut gemacht hast. Eine bemerkenswerte und großartige Entwicklung! Schön, dass sie auch noch auf diese Art belohnt wird. Aber das ist meiner Meinung nach kein Grund, im nachhinein zu versuchen, diejenigen, die Dir bei dieser Entwicklung helfen wollten, in eine Ecke zu schieben, in die sie nicht gehören.


    Nichts für ungut. Und angenehmes Warten auf die Belegexemplare! :)

  • Zitat

    Original von Tom
    Was genau willst Du damit sagen? Dass die Kritiker unrecht hatten? :wow


    Ganz sicher nicht. Und ich habe mich ja in meinem ersten posting in dem Thread auch bei allen, die mir geholfen haben, den Text besser zu machen, bedankt. Doch es sind eben leider immer auch Meinungen dabei, die das Ganze irgendwie als indiskutabel schlecht in die Ecke stellen, ohne konkrete, nachvollziehbare Dinge zu bemängeln, einfach mal so ein Faustschlag ins Gesicht (von mir so empfunden - vielleicht bin ich ja auch besonders sensibel) und das verletzt mich erstens und freut mich zweitens, wenn ich sehe, dass andere anderer Meinung sind. Und das ist, denke ich, legitim. Außerdem, lieber Tom, glaube ich nicht, dass du noch nicht ähnliche Gefühle in deiner langen Laufbahn erlebt hast.


    Im Übrigen habe ich gerade Gelegenheit, einen völlig konträren Standpunkt bei Mitarbeitern EINER Agentur zu erleben. Und DAS ist wirklich interessant!


    LG Habibi

  • Hallo, Habibi.


    Was man als Faustschlag ins Gesicht empfindet und was so gemeint war, das sind oft zwei sehr unterschiedliche Dinge. Wer etwas als verletzend wahrnimmt, geht häufig davon aus, dass es auch verletzend gemeint ist. Das ist meiner "langjährigen Erfahrung" nach nur selten wirklich der Fall. Ich bin vielleicht einer Handvoll Kritikern begegnet, die tatsächlich diese Absicht hatten, und meistens erkennt man das rasch. Auf einen von diesen bin ich auch heute noch sauer, weil er die Leute abgeurteilt hat, die den entsprechenden Text mochten, und zugleich ist er ziemlich persönlich geworden. Beides ist meiner Erinnerung nach bei keinem Deiner Besprechungstexte geschehen.


    Je mehr und intensiver man an die Öffentlichkeit geht, umso härter und auch bösartiger werden die Reaktionen ausfallen - die Besprechungstexte sind eine gute Schule wenigstens für die Härte, mit der man zu rechnen hat (und meiner Meinung nach keineswegs für die Bösartigkeit). Einige Künstler müssen sich rund um die Uhr nur Häme anhören, obwohl oder gerade weil sie sehr erfolgreich sind. Kritik ist subjektiv und gleichzeitig vielschichtig. Sie ist häufig sehr viel mehr als nur eine Stellungnahme zu einem Text. Ein Kritiker schreibt ja schließlich auch, wenigstens diese Kritik. Dadurch entsteht zuweilen das Missverständnis, die Kritik würde auf Augenhöhe geäußert.


    Bei den Besprechungstexten vermischen sich Leserwahrnehmung und handwerkliche Kritik zuweilen, weil es auch schwer zu trennen ist. Außerdem vermischt sich beides, weil man möglicherweise mehr Fehler findet oder intensiver nach Fehlern sucht, wenn ein Text dramaturgisch/inhaltlich/thematisch nicht gefällt. Das muss man wissen, wenn man Texte besprechen lässt - und man weiß es, weil/wenn man selbst Texte bespricht. Die Absicht, zu verletzen, steht selten dahinter, eigentlich fast nie. Dass man trotzdem verletzt ist, weil etwas auf Ablehnung stößt, das man selbst sehr mag (weil man es geschaffen hat), sich daran zu gewöhnen ist eine gute Übung. Denn das wird in Zukunft, wenn die ersten Schritte gemacht sind, noch sehr viel häufiger geschehen. Und es wird auch nicht leichter, damit umzugehen, Verkaufszahlen hin oder her.

  • Zitat

    Original von habibi
    Habe grade noch einmal die Kommentare bei den BTs gelesen.... :D


    Ich denke, das Abschneiden dürfte für einige hier ziemlich überraschend kommen...


    Hättest du die Erstfassung eingereicht, gewiss!
    Aber immerhin hast du 7 konstruktive Kommentare erhalten, die du zum Großteil in deine Letzversion eingearbeitet hast. (Siehe Ende des Threads)
    Ich nehme nicht an, dass deine Geschichte davon schlechter geworden ist. ;)


    Nette Grüße,
    Manuela :)

  • Zitat

    Original von Manuela K.
    Aber immerhin hast du 7 konstruktive Kommentare erhalten, die du zum Großteil in deine Letzversion eingearbeitet hast. (Siehe Ende des Threads)
    Ich nehme nicht an, dass deine Geschichte davon schlechter geworden ist. ;)


    Sicher, Manuela, aber es waren auch Meinungen dabei, die das Thema der Geschichte und anderes, was nicht verändert wurde, in Grund und Boden gestampft haben und das meine ich. :D


    LG Habibi