Gelungene Coverversionen - gibt´s das?

  • Naja, wenn ich das richtig verstehe, handelt es sich bei basstard pop um eine DJ-Spezialität., bei der es um das Mixen zweier verschiedener Aufnahmen geht. Two Nice Girls haben aus den beiden Songs einen gemacht, ohne DJane. Aber das waren ja auch die 80-er.


    Edit(h): Typo

  • Ich ärgere mich immer über schlechte Coverversionen.
    Oder wenn man das Original überhaupt nicht mehr erkennt. Mein schlimmstes Erlebnis war mal ein Marius Müller-Westernhagen Konzert in Kiel, wo er mit einer drittklassigen Schülerband aufgetreten ist. Bei einem Lied erkannte man erst nach 15 Minuten das es 'Satisfaction' von den Stones sein sollte. Danach bin ich gegangen und kann bis heute kein Lied von ihm hören ohne dezent zu erbrechen.


    Aber es geht ja auch anders. Zum Beispiel finde ich das hier sehr gut.


    Oder auch dieses hier. Die 4 sind in Norwegen sehr bekannt und haben sich zusammengetan und spielen fast nur Coververionen eigener Lieder oder ihrer Lieblingslieder.

  • Zitat

    Original von Majka


    Oder auch dieses hier. Die 4 sind in Norwegen sehr bekannt und haben sich zusammengetan und spielen fast nur Coververionen eigener Lieder oder ihrer Lieblingslieder.


    Gut! Besonders der mit der Zahnlücke, sehr ausdrucksstark.


    Erinnert mich daran, dass Deep Purple auch mal eine Coverband waren und noch vor ihrem ersten Album (mit Titeln der Beatles, Jimi Hendrix etc.) eine Single mit einem anderen Halleluja gemacht haben.

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    Emanuel von Bodmann


  • morgen horst-dieter,


    zum ersten beispiel fällt mir die originelle cover-band apocalyptica ein.


    und von deep purple finde ich die anfänge ganz gut, die single "hush" und v.a. das album mit dem royal philharmonic orchestra, einen ausschnitt gibt's hier.


    genial und großartige unterhaltung: senor coconuts latino-versionen von kraftwerk-klassikern.


    viele grüße,
    michael

  • Zitat

    Original von Michael Höfler


    und von deep purple finde ich die anfänge ganz gut, die single "hush" und v.a. das album mit dem royal philharmonic orchestra, einen ausschnitt gibt's hier.


    …michael


    Das Deep Purple Orchesterprojekt hat mich schon damals enttäuscht. Nach Anthem (The Book of Taliesyn) und April (vom dritten Album), in denen Streicher gekonnt eingesetzt wurden, hatten ich ganz etwas anderes erwartet. Nach meiner damaligen und noch mehr heutigen Ansicht fällt dieses großkotzige Projekt aber so was von ab. Naja und dann kam Deep Purple in Rock und nach dem Erlebnis in der Halle Münsterland 1970 oder 71 war eine für mich große Hoffnung absolut im Kommerz versackt. Da finde ich auch heute noch die anfänglichen Coverversionen wie Hush oder River Deep Mountain high noch besser.

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  • Zitat

    Original von Horst Dieter
    Das Deep Purple Orchesterprojekt hat mich schon damals enttäuscht. Nach Anthem (The Book of Taliesyn) und April (vom dritten Album), in denen Streicher gekonnt eingesetzt wurden, hatten ich ganz etwas anderes erwartet. Nach meiner damaligen und noch mehr heutigen Ansicht fällt dieses großkotzige Projekt aber so was von ab.


    also für mein ohr, das klassik selten absichtlich hört, hört sich das album mit dem orchester ziemlich gut an.

  • Zitat

    Original von Michael Höfler
    morgen horst-dieter,


    zum ersten beispiel fällt mir die originelle cover-band apocalyptica ein.


    Covern die denn wirklich nur? Ich dachte immer den Song http://www.youtube.com/watch?v=zdnD8660_W0 hätten die z.B. selbst geschrieben.


    Ich kenne viele die die Cover-Version von "All Summer long" von Kid Rock gut fanden. Habs mir dann mal angehört und mir gefällts auch:
    http://www.youtube.com/watch?v=yUZYoA8bO9s

  • Zitat

    Original von Michael Höfler

    also für mein ohr, das klassik selten absichtlich hört, hört sich das album mit dem orchester ziemlich gut an.


    Es ist ja auch ein Spitzenorchester. Und es ist eine wirklich gute Rockgruppe (damals jedenfalls war das noch so). Aber das Projekt ist nicht spitze. Es ist überkandidelt, wenig ausgereift, mehr ausgedacht als auskomponiert. Und keinesfalls ist es das einzige Projekt dieser Zeit. Da gab es ein paar Jahre voher schon die Moody Blues mit Days of future passed (1967), das zwar etwas wie im Disney-Film klang - aber immerhin Orchester und Popsongs in einen guten Zusammenhang brachten. Nights in white satin und Tuesday Afternoon stammen daraus.


    The Nice (Keith Emerson) brachten bereits auf ihrem zweiten Album Ars Longa Vita Brevis (1968) ein gut 20-minütiges Symphony for group and orchestra, auf dem vierten Album (1970) gab es die Five Bridges Suite die konzeptionell das Deep Purple Werk deutlich überragte. Procol Harum brachten ein Versuch, Rockgruppe mit klassischem Orchester zu kombinieren und selbst Uriah Heep hatten auf ihrem zweiten Album Salisbury ein solches Opus. Das einzige, was Deep Purple allen Versuchen (auch den hier genannten) voraus hatte war die Dramatik.


    Wirklich überragend war keiner dieser Versuche. Manches war interessant, aber zu einer Befruchtung beider Richtungen kam es dabei nicht. Auch Versuche, Avantgarde mit Rockmusik zu mischen blieb in Ansätzen stecken, etwa Ceremony, das der französische Elektronik-Komponist Pierre Henry mit der britischen Rockband Spooky Tooth realisierte. Und da sind wir auch wieder beim eigentlichen Thema dieses Freds angekommen :D coverversionen. Von Spooky Tooth stammt nämlich eines der besten Covers des Beatles-Titel I am the walrus

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  • Natürlich gibt es gelungene Coverversion.
    Wenn du "gelungen" als Synonym für "besser" verwendet (und so habe ich dich verstanden), fallen mir spontan keine berühmten Beispiele ein.


    Berühmte Bands identifizieren sich ja damit, ihr eigenes Ding zu machen. Covern gilt bei ihnen eher als "Unding" und blamiert die ganze Innung.


    Allerdings gibt es auch bekannte Bands, die sich das Covern zum Ziel gemacht haben, und die tun das selbstverständlich so gut, dass man das Lied sofort hören will. Ich habe mal eine Gruppe aus dem Ruhrgebiet "Bohemian Rhapsody" von Queen nachspielen hören. Mann, affengeil, der Song ist so schwer, aber die haben's gepackt. Wunderbar.


    Ma reinhören - is leider nurn Anfang :( Aber in Abetracht dessen, wie schwer der Song live zu performen ist -- erste Sane!

  • Zitat

    Original von Saskia


    Berühmte Bands identifizieren sich ja damit, ihr eigenes Ding zu machen. Covern gilt bei ihnen eher als "Unding" und blamiert die ganze Innung.



    Das ist einfach Quatsch! Es gibt kaum eine berühmte Band, die sich zu schade war gute Songs zu covern. Sogar Frank Zappa, der das nun wirklich nicht nötig hatte, hat das gemacht. Hier zum Beispiel Stairways to heaven

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  • Zitat Saskia:

    Zitat

    Wenn du "gelungen" als Synonym für "besser" verwendest (und so habe ich dich verstanden), fallen mir spontan keine berühmten Beispiele ein.


    Hi Saskia,
    wie könnte "gelungen" ein Synonym für "besser" sein? Die beiden Wörter haben doch völlig unterschiedliche Bedeutung.
    Ich verstehe unter einer gelungenen Coverversion eine hörenswerte, künstlerisch ansprechende Variation des Originals. Und davon gibt es mMn jede Menge.


    Lieben Gruß,
    Manuela :)

  • @ Horst-Dieter: klar, sie sind sich nicht zu schade. Aber ich höre es lieber, wenn eine Band selber Songs rausgibt. Warum? Weil ich die Erfahrung gemacht habe, das eigene Songs viel mehr Spaß machen als das, was man schon zigmal im guten alten Radio gehört hat.


    @ Manuela K.: Du entscheidest als Konsument. Ich als aktive Musikerin mag jede Coverversion, da es mir nicht zusteht, andere Musiker zu kritisieren. Jeder macht sein eigenes Ding, und wenn es ihm Spaß macht, einen Song zu covern, why not. Eigtl. habe ich nichts dagegen, nur, wie gesagt, ich stehe mehr auf Songwriting. ;)


    Gruß,
    Sabrina Saskia

  • Zitat

    Original von Kaelo
    Extrem putzig - allein schon wegen der sehr merkwürdigen Konstellation - finde ich dieses hier: Stayin' alive, den alten Bee Gees-Hit, gecovered von keinem Geringeren als Ozzy Osbourne


    :wow :anbet Cool ... Das hier ist derzeit einer meiner Lieblingsthreads =)

    Frau: "Warum müssen Frauen immer still sein?"
    Mann: "Weil sie dann länger schön bleiben."
    (Der Hexer, 1964)

  • 1970 brachte Bob Dylan den Titel »It hurts me too« und wies sich selbst als Komponist aus. Später hieß es »trad./Dylan«. Eric Clapton verwies auf »from the cradle« dagegen korrekt auf Elmor James :) Wie nennt man doch diese Art Coverversion, die Dylan da gebracht hat? Irgend etwas mit »P« war das glaube ich …


    Hier noch die Fassung der finnische Blueslady Erja Lyytinen

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