Hallo alle, Leidensgenossen, oder auch nicht, wer weiß, vielleicht geht es Euch ja besser.
„Wochenlange Schreibblockaden gibt es nicht“, hat hier neulich mal jemand geschrieben.
Hatte ich auch noch nicht.
Was ich habe, und zwar gewaltig, sind Korrekturblockaden.
Aber wie.
Der Text liegt auf dem Schreibtisch, und mir wird körperlich übel, wenn ich näher als zwei Meter ran komme.
Jedes Mal, wenn ich mich dann doch davor setze, sehe ich SOFORT einen Satz, der gar nicht geht.
Meinen Erzähler kannte ich irgendwann in und auswendig. Das war gut.
Jetzt kenne ich ihn gar nicht mehr. Er interessiert mich auch nicht. Er besteht aus völlig zusammenhanglosen Sätzen, die alle mehr oder weniger Scheiße sind.
IST DAS NOCH NORMAL?
Es sind ca. 150 Seiten, ich lese sie jetzt das gefühlte zweitausendste Mal.
Es ist die dritte Version, bei den ersten beiden bekam ich Kommentare von der Größenordnung, wie Lyrx gerade für seinen BT. Das heißt: Immer alles von vorne neu durcharbeiten – Perspektive, Zeitabfolge, Spannungsbogen.
Inzwischen weiß ich nicht mal mehr, ob es noch irgendeinen Spannungsbogen gibt.
Vielleicht sollte ich mal richtig ein paar Wochen was anderes machen. Aber ob ich dann wieder rein komme? Das ist meine Frage an Euch... wie geht Ihr mit den längeren Projekten um... bin ich noch zu retten?
Verzweifelt, Sabine