Hallo an alle - deren Namen ich schon so häufig gelesen habe... denn seit Wochen besuche ich diese Seiten mit Neugier und Begeisterung, und heute, endlich, erlaubt auch mir die Technik, mich vorzustellen – Danke, Iris!
Hier also einige Zeilen über meine (Schreib-)geschichte:
Vor allem habe ich in den letzten Jahren hauptberuflich NICHT geschrieben. Der Grund dafür waren die desaströs peinlichen Texte meiner Pubertätsjahre, von denen ich hoffe, dass ich sie wirklich alle unwiederbringlich vernichtet habe. Damals wie heute habe ich nichts so gern und viel getan wie Lesen - der Wunsch, selber zu schreiben, war für mich eine völlig logische Konsequenz.
Die Umsetzung dieses Wunsches war nicht ganz so leicht. Was immer ich schrieb, es landete vor Ablauf eines Monats im Müll. Sentimentaler, selbstbezogener, jugendlich-überheblicher Mist. Immerhin hatte ich Abstand genug, um das zu erkennen.
Damals habe ich beschlossen, ich müsste erst etwas über die Welt lernen, bevor ich darüber schreiben könne. Um diesem Ziel näher zu kommen, habe ich angefangen, Physik und Philosophie zu studieren - anstatt in einer Kneipe in New York zu jobben, was im Rückblick vielleicht logischer gewesen wäre. Aber Physik und Philosophie, das schien mir das Grundlegendste überhaupt. Alles andere, dachte ich, ist ableitbar.
Nu ja.
Nach einem kurzen Abstecher in Richtung Wissenschaftsjournalismus habe ich schließlich in Quantenphysik promoviert. Was die Welt zusammenhält, im Innersten, weiß ich allerdings immer noch nicht. Aber inzwischen weiß ich, dass ich das auch hätte vorher wissen können...
Und: Dass ich wohl schreiben muss, wenn ich schreiben lernen will – und nicht studieren.
Ich habe mir also endlich ein Jahr Zeit für das „full time“– Schreiben genommen. In diesem Jahr sollte ein Roman entstehen, dessen Idee und Plot ich schon über zwei Jahre im Kopf hatte. Das Jahr ist nun beinahe zu Ende, und das mit dem „fertig“ ist so eine Sache - Dieser Roman ist mein erstes längeres Projekt, und ich musste lernen, dass Einmal-am-Ende-angekommen-sein nicht heißt, dass der Roman jetzt „fertig“ ist.
So hatte ich mir das nämlich eigentlich gedacht.
Inzwischen bin ich bei der dritten Version. Die ersten beiden wurden gutmütig von Freunden gelesen, die Schreib- und Lektoratserfahrung haben. Es ist erstaunlich, wie viel ich schon bei diesen drei Versionen gelernt habe – wie ungenau mein anfänglicher Plot war, wie unscharf meine Perspektive, was „Show, don’t tell“ tatsächlich bedeutet.
Warum man sagt, der erste Roman ist zum Üben da, erst der zweite, vielleicht, zum Veröffentlichen.
Außerdem habe ich gelernt, dass es da draußen eine Menge Leute gibt, die kluge Sachen über das Schreiben zu sagen haben. Irgendwann habe ich mich dann sogar getraut, mich im 42er-Forum registrieren zu lassen. Aus unbekannten technischen Gründen durfte ich dann trotzdem noch nichts verfassen, sondern weiterhin nur Beiträge lesen. Bis gestern (Danke, Iris!). Und da bin ich jetzt...
Sabine
PS: Würde vielleicht (eventuell, freundlicherweise,...) jemand ein kurzes Exposé lesen wollen??? (Kürzer als diese Vorstellung)