Hallo, ich bin Alexander und grüße alle, die schon länger auf den 42er-Foren unterwegs sind!
Ich bin 1960 geboren und unterrichte Latein und Deutsch an einem Gymnasium in Franken.
Wasführt mich hierher? Zum einen lese ich gerne und viel, auch wenn ich oft nur wenig Zeit dazu habe.
Zum anderen aber, und vor allem seit ich meinen Beruf ausübe, spüre ich ein immer größeres Bedürfnis, gelungene, gut formulierte Sätze zu lesen. Zum ersten Mal war mir die Bedeutung von Sprache und Stil für die Faszination durch Literatur so richtig beim Lesen von Stifter aufgegangen; ähnlich erging es mir dann auch mit Bergengruen, Kleist, Hölderlin, Rosei, Schnurre, Arno Schmidt, Schirmbeck, E.T.A. Hoffmann, E. Jünger, Hauff, Huchel. Diese Erfahrung wird auch durch einen bestimmten Teil meiner täglichen Arbeit - an bislang vier verschiedenen Schulen - genährt, das Korrigieren von Aufsätzen. Ich muss es leider sagen: Seit den achtziger Jahren scheinen mir Kinder und Jugendliche immer unbeholfener und ungeschickter zu werden, wenn sie sich schriftlich äußern sollen. Es fällt ihnen offensichtlich immer schwerer, ein Thema sprachlich angemessen und gedanklich präzise zu bearbeiten.
Seltsam ist nur, dass dies in einer Zeit geschieht, in der der Kinder- und Jugendbuchmarkt floriert wie nie zuvor. Vielleicht schätzen ja die ewig nörgelnden und schwarzmalenden Lehrer auch wieder einmal die Lage völlig falsch ein ...
Schon seit vielen Jahren schreibe ich auch und habe kleinere, aber noch kein größeres literarisches Manuskript fertiggestellt (einzige Ausnahme: ein selbstverlegtes deutsch-lateinisches Haikubändchen, mit Illustrationen eines Freundes). Dazu kommen Beiträge in literarischen Zeitschriften, ein Gedicht in einer dtv-Anthologie und zahlreiche Besprechungen von Fachliteratur sowie von Kinder- und Jugendbüchern.
Eine ganz neue Erfahrung ist für mich das Betreten eines Internet-Forums. Ich bin gespannt auf viele neue Anregungen und Informationen über das Schreiben, das Lesen, den Literaturbetrieb, den Kontakt mit anderen Besuchern und Mitgliedern und und und ! :]
Hier ist abschließend ein kleines poetologisches Haiku aus dem eben erwähnten Bändchen:
das haiku
ein kleines gedicht
seine zeichen bedecken
die ganze seite
Und lateinisch:
de haicu
parvulum carmen
cuius signa paginam
plane contegunt
Wie findet ihr es? - Viele Grüße an alle!
Alexander