Eigenen Verlag gründen

  • Da hab ich mal eine Frage. Der Verlag Engelsdorfer verlegt ja meine Bücher und eigentlich macht der das nur, weil er eine Digitaldruckerei im Keller oder als Kumpanen hat.
    Ist es clever nun eine eigene Digitaldruckerei zu suchen?
    Komm ich da billiger bei weg?


    Liebe Grüße
    Robert

  • Hallo Robert


    Das kommt darauf an, was der Verlag Dir für Preise bietet. Wenn Du für 500 Bücher mehr als 2000 Euronen zahlen musst, wäre es sicher den Versuch wert, mal zu schauen, was Druckereien in Deiner Umgebung so nehmen.


    Grüße,
    Karen

  • Nee, nee der Verlag ist der preiswerteste Anbieter überhaupt, aber eigener Verlag ist ja auch klassikowski.
    Na ja, hab gestern schon mal eine Druckerei gefunden die sagt, dass sie gut und billig ist ;)
    Was kostet es eigentlich ISBN-NUmmern zu beantragen und wie und wo macht man das?
    Wie meldetv man sich bei libri.de an ?

  • Hallo, Robert


    Ich kann's Dir jetzt nicht genau sagen, habe die Unterlagen zu Hause.


    Ich fürchte auch, ich schaffe es kaum, die Unterlagen bis morgen abend herauszusuchen, heute bin ich beim Fußball (WM-Spiel in Hamburg) und morgen ist mein letzter Tag vor einer Dienstreise nach St. Petersburg, da kann man davon ausgehen, dass ich so gut wie keine Zeit habe. Ich werd's aber mal versuchen.


    Grüße,
    Karen

  • Hallo, Robert.


    ISB-Nummern gibt's im Zehnerpack zum Beispiel hier:


    http://www.german-isbn.de/


    Kostet bei einmaligen Produktionen oder sehr absehbarem Verlagssortiment um die 60 Euro je ISBN, bei beweisbarer umfassenderer Produktion kommt man auf sehr viel niedrigere Preise.


    Im ersten Autorenkalender (2004) der 42er findet sich ein relativ umfassender Artikel über die Gründung von Selbst- und Kleinverlagen - vielleicht hat Horst-Dieter noch ein Exemplar auf Halde? Schreib ihm doch mal 'ne PN.


    Davon abgesehen: Verlag heißt nicht: Buch setzen und drucken. Verlag ist viel mehr. Marketing, Presse, Vertrieb - vor allem letzteres, also Klinkenputzen bei Buchhandlungen usw. Gerade daran scheiter(te)n viele der etwa sechs Milliarden Kleinverlage, die in den letzten zwei Jahren gegründet wurden. Das Wort "Verlag" kommt übrigens von "vorlegen" und weist darauf hin, daß der Verlag die Kohle vorlegt, die nötig ist, um ein Buch zu erzeugen und zu vertreiben, weshalb viele Klein- und vor allem Druckkostenzuschußverlage eigentlich keine im Wortsinn sind.


    Bei einmaligen Sachen mit absehbar sehr kleiner Auflage würde ich zu BoD raten.

  • Zitat

    [i]Original von Tom[/i


    Im ersten Autorenkalender (2004) der 42er findet sich ein relativ umfassender Artikel über die Gründung von Selbst- und Kleinverlagen - vielleicht hat Horst-Dieter noch ein Exemplar auf Halde? Schreib ihm doch mal 'ne PN.


    Hat er! Wartet sehnsüchtig auf PN


    Zitat


    ... Gerade daran scheiter(te)n viele der etwa sechs Milliarden Kleinverlage, die in den letzten zwei Jahren gegründet wurden.


    Wow! Das ist eine interessante Zahl. Da könnte man doch eine Online-Datenbank draus machen und unter dem Motto "Während du noch suchst, schon wieder verschwunden" kostenpflichtig anpreisen :rofl


    Zitat


    Bei einmaligen Sachen mit absehbar sehr kleiner Auflage würde ich zu BoD raten.


    Ein bedingt guter Rat. 500 Euronen müssen immer noch locker gemacht werden für die Realisierung. Und wenn man dann den Vorlauf noch mitberücksichtigt (Lektorat - Korrektorat - Layout/Satz) und nicht alles qualifiziert selber machen kann, dann wird es deutlich teurer.


    Bei absehbar kleiner Auflage wäre da vielleicht der Fotokopierer und das Heftgerät vielleicht der bessere Rat.


    Horst-Dieter

    BLOG: Welt der Fabeln


    Die schönsten Schlösser und Burgen in Oberbayern und Bayerisch-Schwaben

    ASIN/ISBN: 3831335559


    Verengung des freien geistigen Horizontes ist eine Gefahr in Zeiten des Massenkultes.
    Emanuel von Bodmann


  • Nee, nee das wird schon ein BoD-Verlag. Das ist schon klar und ein geeigneter Digitaldruckermeister wetzt auch schon seine äh... Hoden...äh ich meine imaginären Buchstabenplatten...


    Weißt Du Tom, was ich gedacht habe? Man bekommt 1000 ISBN-Nummern für 60 Euro. Ich kleiner Hirni.


    Meine PN an Horst Dieter is raus.


    Bevor man sich diese ISBN-Nummern krallt muss man seinen Verlag anmelden, aber hallo...wo?


    Ja, der Markt ist überüberschwemmt, aber wenn ich etwas kann, dann habe ich ein großes Talent der Organisation. Das wird mir schon helfen und mal schauen. Ich werde wohl durch meinen Preis verblüffen.


    ;)

  • Du mußt lediglich eine Gewerbeanmeldung (örtliches Gewerbeamt) abgeben. Da Du sehr wahrscheinlich als Einzelunternehmung antrittst, heißt der Verlag dann "Verlag Robert Zobel" oder "SuperVerlag Robert Zobel", aber immer mit "Robert Zobel", weil Einzelunternehmung/Personengesellschaft nach BGB. Du kannst anschließend versuchen, Dich als Kaufmann registrieren zu lassen (das ist etwas komplizierter und auch folgenreich - bis hin zu IHK-Gebühren), und erst dann dürftest Du den Laden "SuperVerlag" nennen, ohne Robert Zobel. Ansonsten ist das relativ unspektakulär - Du mußt ordnungsgemäß Bücher führen und eine Einnahmen-Überschuß-Rechnung erstellen. Bei allen Meldungen (das Finanzamt wird Dich um entsprechendes bitten) empfiehlt es sich, die zu erwartenden Einnahmen optimistisch gering einzuschätzen, um nicht in die Verlegenheit zu kommen, vierteljährliche Umsatzsteuererklärungen abgeben zu müssen. Und nicht Umsatz mit Einkommen verwechseln.


    Bei sehr kleinen Unternehmungen und sehr geringen Umsätzen fällt man ggf. unter die "Kleinstunternehmerklausel". Was das ist und ob das zutrifft, solltest Du mit Deinem Steuerberater klären. Ansonsten gibt es einen im Autorenhaus-Verlag erschienen Ratgeber für Selbst- und Kleinverlage, der nicht schlecht sein soll:


    ASIN/ISBN: 3932909275

  • Ernstgemeinte Frage:


    Robert, warum tust du dir das an???


    Feile lieber an deinen Texten, such dir einen Agenten und der dann einen ordentlichen Verlag -- oder von mir aus such dir einen Verlag selbst und ohne den Agenten. Aber laß die Pfoten von der Verlegerei! Kein Mensch ist eine eierlegende Wollmilchsau! :(

  • Schließe mich Iris an. Kleinverlage (derer es wirklich viele gibt inzwischen) haben nicht die allergeringsten Chancen, ihre Produkte flächendeckend (oder überhaupt) unterzubringen, und es ist trotzdem eine irre Menge Arbeit. Manch einer nimmt an, die Arbeit eines Verlages wäre mit der technischen Herstellung von Büchern getan (die meisten Verlage machen das überhaupt nicht selbst), aber damit fängt sie eigentlich erst an.

  • Es geht gar nicht so um das Geld Iris. Also ich denke nicht, dass mich das reich macht ;)
    Ich denke mir nur, dass es mir viel Spaß macht und ich möchte den Sperling auch noch weiter führen.


    Meine eigenen Texte möchte ich auch in einem "ordentlichen" Verlag herausbringen und da bin ich ja auch am Ball. Das mit dem Agenten merke ich mir aber.


    Wobei dann bin ich der VW-Fahrer der ein Opel-Autohaus führt ;)


    Es ist Spaß an der Freude...mal schauen wie lange es anhält..

  • Zitat

    Original von Feldulme
    Es geht gar nicht so um das Geld Iris. Also ich denke nicht, dass mich das reich macht ;)


    Es geht mir gar nicht um 's "Reichmachen", sondern eher um 's "Pleitenvermeiden". Sicher, es gibt ein Leben nach der Pleite -- aufhängen lohnt nicht! Aber es ist erst mal eine ganze Weile sehr hart. Und ihr habt Finn, für den ihr sorgen müßt.


    Ich habe schon einige dieser Geschichten miterlebt, Helmut hat vor Jahren sogar ein Buch darüber geschrieben (das 1996 zur Buchmesse als erstes Buch in Deutschland zeitgleich in Normaldruck und in Braille herauskam).


    Selbständigkeit ist nichts zum Experimentieren, weil es Spaß macht. Man muß es um der Sache willen wollen und mit ganzem Herzen konsequent durchziehen. "Hobbyunternehmer" gibt es nicht. Bestenfalls als stinkreiche Erben, die Vaters Vermögen verlustieren. ;)


    Den Sperling solltet ihr wirklich als Herausgeber führen, nicht als Verlag.


    Anders gesagt: Du wirst dich wundern, was für ein Rattenschwanz an Arbeit, Behördenkram etc. auf dich zukommt, wenn du wirklich ein Kleinunternehmen gründest.


    Informiere dich vorher gründlich -- das Wasser ist in der Tat kalt!

  • noch mal danke
    für all die hilfe
    und ich sehe jetzt auch nur
    eine klitzekleine schwierigkeit
    die druckerei will ja alles per pdf haben


    weiß einer ob es etwas ähnliches wie
    Vollversion von Adobe Acobat
    als Freeware gibt?


    Liebe Grüße
    Robert

  • Hallo, Robert.


    Es gibt frei verfügbare Druckertreiber, die PDF erzeugen, einfach mal ein bißchen googeln (z.B. nach FreePDF). Zudem erlauben fast alle DTP-Programme wie PageMaker, InDesign, Quark und selbst WORD den direkten Export nach PDF. Womit arbeitest Du? Notepad? 8)

  • Ergänzung: Viele Druckereien liefern auf Anfrage einen vorkonfigurierten PostScript-Druckertreiber (z.B. OneVision), der die optimalen PostScript-Einstellungen für die PDF-Erzeugung beinhaltet. Tools wie der Acrobat Distiller oder FreePDF konvertieren dann im Anschluß die PostScript-Dateien nach PDF (tatsächlich basiert PDF auf PostScript). Einfach mal bei der Druckerei anfragen, ansonsten gibt's derlei technische Infos auch auf der Site von BoD.

  • Zitat

    Original von Feldulme
    Ich arbeite mit Word....


    Au backe. Wenn du Buchsatz mit Word machen willst, dann schraub besser deine Ansprüche nicht zu hoch. Vieles ist bei Word nicht "vorhersehbar" und du wirst noch merken, das nach der Umwandlung in PDF manches anders aussieht, als vorher mit Word.


    Nimm lieber Toms Tipp ernst, und such dir ein vernünftiges Satzprogramm (für Buchsatz ist InDesign sowieso die beste Wahl) oder noch besser, jemanden, der mit solchen (nicht gerade billigen Programmen) sowieso arbeitet und das für dich macht.


    Gruß


    Horst-Dieter

    BLOG: Welt der Fabeln


    Die schönsten Schlösser und Burgen in Oberbayern und Bayerisch-Schwaben

    ASIN/ISBN: 3831335559


    Verengung des freien geistigen Horizontes ist eine Gefahr in Zeiten des Massenkultes.
    Emanuel von Bodmann