Buchrezensionen bei Amazon

  • Bernd Rütlingshofer hat in seinem Blog interessante Anmerkungen zu den Rezensionen (bzw. der Praxis, die dort mit Rezensionen geübt wird) geschrieben:


    Buchrezensionen bei Amazon


    Ich kann die dort genannten Praktiken bestätigen.


    Horst-Dieter

    BLOG: Welt der Fabeln


    Die schönsten Schlösser und Burgen in Oberbayern und Bayerisch-Schwaben

    ASIN/ISBN: 3831335559


    Verengung des freien geistigen Horizontes ist eine Gefahr in Zeiten des Massenkultes.
    Emanuel von Bodmann


  • Zitat

    Original von Horst Dieter
    Ich kann die dort genannten Praktiken bestätigen.


    Ich auch! :(


    Fast unmöglich, Amazon dazu zu bewegen, offensichtlich gezielt eingestellte Schmähverrisse von Konkurenten wieder zu entfernen ...

  • Ich hab es hinbekommen, aber es hat ziemlich lange gedauert.
    Ansonsten denke ich nicht, dass die Rezensionen irgendwas groß bringen würden.


    Liebe Grüße
    Robert

  • Zitat

    Original von christianf


    Fast unmöglich, Amazon dazu zu bewegen, offensichtlich gezielt eingestellte Schmähverrisse von Konkurenten wieder zu entfernen ...


    Was es bräuchte, wäre eine Plattform, auf der man Personen, die solche Praktiken pflegen, outen kann. X(


    Horst-Dieter

    BLOG: Welt der Fabeln


    Die schönsten Schlösser und Burgen in Oberbayern und Bayerisch-Schwaben

    ASIN/ISBN: 3831335559


    Verengung des freien geistigen Horizontes ist eine Gefahr in Zeiten des Massenkultes.
    Emanuel von Bodmann


  • Zitat

    Original von Feldulme
    Ansonsten denke ich nicht, dass die Rezensionen irgendwas groß bringen würden.


    Nach so einem getürkten Verriss, kann man deutlich beobachten, wie der Verkaufsrang in den Keller geht :(. Bei Sachbüchern mit Auflagen von einigen Tausend kann das ziemlich schmerzhaft sein X(

  • Oh, ich kenne das! Und offenbar bringen auch die neuen Richtlinien und "Features" (man kann Rezensionen als "nicht akzeptabel" melden und die Anonymität wird nur noch eingeschränkt gewährleistet) bislang nichts.


    Einige Verrisse erschienen kurz nach eigentlich sachfremden Diskussionen in Bücherforen, allesamt anonym.
    Als der Nachfolger gleich nach Erscheinen ziemlich hoch einstieg, setzte mir irgendeine gehässige Person zwei sehr ähnliche kurze und knackige Totalverrisse rein, worauf innerhalb weniger Tage nach deren Freischaltung das Ranking bemerkenswert abstürzte (interessanterweise entsteht dabei ja auch dem online-Buchhändler Schaden ...). Beschwerden meinerseits landeten offenbar im E-Mail-Nirvana.
    Bei Kollegen konnte ich ähnliche Bewegungen im Ranking beobachten. Daran kann man gut sehen, wie effektiv solche Verrisse sind. :(


    Die einzige Möglichkeit, diesem bunten Treiben von Gefälligkeitslobhudeleien und -verrissen oder auch unlauterem Konkurenzkampf unter Kollegen durch Eigenlob und Konkurrenzverriß Einhalt zu gebieten wäre die vollständige Aufhebung der Anonymität.

  • Zitat

    Original von Iris Kammerer


    Die einzige Möglichkeit, diesem bunten Treiben von Gefälligkeitslobhudeleien und -verrissen oder auch unlauterem Konkurenzkampf unter Kollegen durch Eigenlob und Konkurrenzverriß Einhalt zu gebieten wäre die vollständige Aufhebung der Anonymität.


    Ja, das würde es ziemlich eingrenzen. Es blieben dann nur noch die "Gefälligkeitsrezension", die vom eigentlichen Urheber etwas ablenken.


    Horst-Dieter

    BLOG: Welt der Fabeln


    Die schönsten Schlösser und Burgen in Oberbayern und Bayerisch-Schwaben

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    Verengung des freien geistigen Horizontes ist eine Gefahr in Zeiten des Massenkultes.
    Emanuel von Bodmann


  • Zitat

    Original von Horst Dieter
    Was es bräuchte, wäre eine Plattform, auf der man Personen, die solche Praktiken pflegen, outen kann.


    Dazu müsste man aber einigermaßen gesicherte Beweise haben. Aber aufgrund der Anonymität hat man meist ja nur einen starken Verdacht, das da manipuliert wurde.


    Bei einer öffentlichen Plattform müssten die Vorwürfe hieb und stichfest belegbar sein, da die betroffenen Schlammschmeißer sicher Rechtsanwälte einschalten würden. Außerdem würden sie sich wahrscheinlich mit weiteren Verrissen rächen. Nein Iris hat schon recht: das Einzige, was helfen würde, wäre ein völliger Verzicht auf die Anonymität der Rezensenten.

  • Hat denn dann das Ranking auch mit der Qualität der Rezensionen zu tun, will heissen: spielt ein Verriß beim Berechnen des Verkaufsrangs eine Rolle (abgesehen davon, dass eben eventuell weniger Bücher gekauft werden)? Oder ist das tatsächlich reine Verkaufszahl?
    Eine Mailanfrage an Amazon starten ist ein mittleres Abenteuer. Mit allerdinsg ziemlich sicherem Ausgang - nämlich dem, dass nullkommagarnichts passiert.
    Grüßlein!
    Silke

  • »Ein anonymer Rezensent ist ein Kerl, der das, was er über Andere und ihre Arbeit der Welt berichtet und respektive verschweigt, nicht vertreten will und daher sich nicht nennt. Einen anonymen Rezensenten hat man von vornherein anzusehen als einen Gauner, der darauf ausgeht, uns zu betrügen...« (A. Schopenhauer)


    Ich habe zugegebenermaßen auch mal zwei anonyme ("private") Rezensionen bei Amazon reingestellt, weil es Rezensionen "unter Kollegen" waren, allerdings keine reinen Gefälligkeitsrezis!
    Mittlerweile bin ich selbstverständlich bereit, das zu ändern, d.h. die Rezis entweder zu "benamsen" oder zu löschen.

  • Zitat

    Original von Iris Kammerer
    »Ein anonymer Rezensent ist ein Kerl, der das, was er über Andere und ihre Arbeit der Welt berichtet und respektive verschweigt, nicht vertreten will und daher sich nicht nennt. Einen anonymen Rezensenten hat man von vornherein anzusehen als einen Gauner, der darauf ausgeht, uns zu betrügen...« (A. Schopenhauer)


    Sieh mal einer an - da hat der gute alte Schopenhauer außer zu den Frauen auch noch zu Rezensenten ganz praktische Ideen gehabt.
    :evil
    Horst-Dieter

    BLOG: Welt der Fabeln


    Die schönsten Schlösser und Burgen in Oberbayern und Bayerisch-Schwaben

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    Verengung des freien geistigen Horizontes ist eine Gefahr in Zeiten des Massenkultes.
    Emanuel von Bodmann


  • Ich finde es ehrlich gesagt Quatsch, was Schopenhauer da ausdrückt, obwohl ich Euch Recht damit gebe, dass diese anonymen Rezensionen ein Problem sind, wenn sie dazu missbraucht werden, die Bücher von Konkurrenten schlecht zu bewerten.
    Ich z.B. möchte aber nicht mit Vor- und Nachnamen als Rezensent irgendwo stehen - warum nicht? Ich bin ganz gerne anonym, auch wenn mir klar ist, dass man im Internet nicht so anonym ist, wie man gerne annimmt. ;) Ich fühle mich aber geschützter im Netz, wenn ich nicht gleich jedem meine Identität auf die Nase binde.
    Wenn ich mit Vor- und Nachnamen als Rezensent angegeben werde, kriegt man ja gleich alles über einen raus wie Adresse, Telefonnummer usw. (okay, bei mir nicht, denn ich stehe nicht im Telefonbuch - aber die meisten Leute schon).
    Da traut sich dann hinterher kein Mensch mehr, irgendwas Negatives über ein Buch zu schreiben - weß weiß, wer sich da nicht alles auf die Füße getreten fühlt (denn nicht nur dem Autoren wird das nicht gefallen, auch den Fans nicht).

  • Zitat

    Original von Iris Kammerer
    Horst Dieter, das mit der Peitsche war der Friederich "der Friederich, das ist ein arger Wüterich" Nietzsche! :rofl


    Liebe Iris,


    ich habe nichts von einer Peitsche gesagt. Wenn du nicht weißt, was Schopenhauer von den Frauen gehalten hat, dann ist das auch besser so :evil


    Horst-Dieter

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    Emanuel von Bodmann


  • Hallo Kathy-Lee,


    wie handhaben das denn dann die Zeitungsrezensenten? Die zeichnen immer mit ihrem Namen. Das ist das Wesen einer Kritik: Sie drückt die persönliche Meinung eines einzelnen aus, deshalb schreibt dieser einzelne auch seinen Namen dazu.


    Ich denke, via Internet kann man über Dich so viel oder so wenig herausbekommen, wie über einen Zeitungsautor, der seinen Vor- und Zunamen unter den Text setzt.


    Liebe Grüße
    Anna

  • Neider und Arschlöcher gibt es immer und überall, und ein schlauer Kopf hat mal gemutmaßt, sie würden sogar 80% der Gesamtbevölkerung ausmachen. Jedes System, das sich mißbrauchen läßt, wird auch mißbraucht werden.


    Sehr ärgerlich, wenn das eigene Buch mit einer bösen Rezi abgestraft wird. Aber eine solche Rezension besteht ja nicht nur aus dem einen Stern, sondern aus einem Text dazu. Und diesen Text kann jedermann lesen - und sich seine Meinung über den Autor bilden, ob anonym oder nicht. Im Übrigen gibt es bei Amazon keine Verifikation der Anmeldedaten. Wer also unter einem Fantasienamen Rezensionen schreibt, der ist ebenfalls anonym - und bleibt es auch. Die meisten Amazon-Rezensenten nutzen Nicks. Das "Real Name"-Label ist gerade erst eingeführt worden.


    Was wirklich ärgert, das ist, wenn der Durchschnitt der Bewertungen abfällt, denn bei der Suche nach Produkten sehen interessierte Kunden zunächst nur diesen Durchschnitt. Aber sagen wir's mal so: Wer nicht damit leben kann, daß Leute ein Buch nicht mögen, es sogar so richtig, richtig scheiße finden, der sollte sich dringendst nach einem anderen Job umsehen.


    @Silke: Auf den Amazon-Verkaufsrang hat der Bewertungsschnitt keinen Einfluß. Der Verkaufsrang ist ein Verkaufsrang. Wie der sich allerdings genau berechnet, das ist ein Geheimnis, das irgendein Programmierer mit ins Grab nehmen wird.

  • Hallo Anna,


    eine Freundin von mir hat - mhm, ich glaube es war bol.de oder doch amazon.de (???) - schon mehrere Rezensionen geschrieben. Sie hat dann einem Roman dort die schlechteste Bewertung gegeben und meinte später zu mir, dass es das schlechteste Buch war, das sie bisher gelesen hat. Sie hat ihre Rezensionen zwar unter einem "nickname" verfasst, aber man konnte ihr Mails schreiben, wenn man ihren Namen anklickte. Jedenfalls hat sie kurz nach ihrer Rezension eine "Drohmail" bekommen. Scheinbar war es ein Fan von dem Autoren, der sie übelst beschimpft hat - und so was finde ich ehrlich gesagt nicht komisch. Fand meine Freundin auch nicht, seitdem rezensiert sie nicht mehr. Ich schreibe zwar hin und wieder Rezensionen (nicht bei amazon), aber mir ist das zum Glück noch nicht passiert. Ich bewerte auch meist sowieso nur die CD's und Bücher, die mir gefallen haben. Aber meine Freundin war damals froh, dass sie unter einem "nick" die Rezension gepostet hat und nicht unter ihrem richtigen Namen.


    Ich denke auch Zeitungsrezensenten haben häufig das Problem, dass ihre Meinung anderen so gar nicht passt und evtl. unschöne Zuschriften die Folge sind.


    Gruß, Kathy

  • Zitat

    Original von Tom
    Aber sagen wir's mal so: Wer nicht damit leben kann, daß Leute ein Buch nicht mögen, es sogar so richtig, richtig scheiße finden, der sollte sich dringendst nach einem anderen Job umsehen.


    Hallo Tom,


    der Ausgangstenor war ja nicht, dass negative Kritik nicht gewünscht ist, sondern dass die Rezensionen bei Amazon auch "missbraucht" werden - etwa um das Buch eines Konkurrenten niederzumachen oder das eigene durch gute Rezensionen aufzuwerten.


    Horst-Dieter

    BLOG: Welt der Fabeln


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    ASIN/ISBN: 3831335559


    Verengung des freien geistigen Horizontes ist eine Gefahr in Zeiten des Massenkultes.
    Emanuel von Bodmann


  • Hallo, Horst Dieter.


    Und genau das ist gemutmaßt. Ja, ich weiß, es gab da diesen Fall in Amerika, wo aufgrund eines Softwarefehlers plötzlich alle Rezensentennamen zu sehen waren - und ein großes Hallo durch die Schriftstellerszene ging. 8) Aber das bedeutet nicht, daß es bei uns auch Praxis ist oder daß die meisten sehr schlechten oder sehr guten Rezensionen von Konkurrenten oder dem Autor selbst kommen.