Hallo,
wie wahrscheinlich die Meisten habe ich den "Karikaturenstreit" intensiv in der Presse verfolgt.
Ich war begeistert von dem "comic" von Ralf König in der FAZ "Mohamedaner", freute mich über den Artikel von Sonia Mikich in der taz ("Was nun, ferner Bärtiger")
http://www.taz.de/pt/2006/02/06/a0132.1/text
Was mich wirklich schwer gewundert hat, war ein Interview mit G. Grass. In der Welt sagt er:
"Woher nimmt der Westen die Arroganz, bestimmen zu wollen, was man tun darf und was nicht?"
Das Interview steht hier:
http://www.welt.de/data/2006/02/10/843397.html
Ich kenne mich mit Grass zu wenig aus ("Katz und Maus" gelesen und "Blechtommel" gesehen) Sprich: Mir fehlt möglicherweise erklärender biographischer Hintergrund.
Ist das Kalkül von ihm? Will er einfach nur in die Presse? Nein, oder? Natürlich hat er Recht, wenn er sagt - sinngemäß - die beschworene Meinungsfreiheit geht soweit, wie die Werbekunden der Magazine das zulassen - andererseits ist der Zeitpunkt doch denkbar ungünstig, wo das Blut von van Gogh kaum getrocknet und Salman Rushdie immer noch keinen festen Wohnsitz hat.
In diesem Zusammenhang, als direkte Antwort auf Grass lesbar, folgender Artikel
http://www.nzz.ch/2006/02/10/fe/articleDJXUR.html
Viele Grüße,
Sven