"Das rosa Lesehäschen" - Glosse von Rainer Moritz

  • hallo iris,


    die glosse ist nett geschrieben. allerdings habe ich einen anderen eindruck: der mainstream besteht im lesen - und was die zeitungen empfehlen hängt von ihrem anspruch ab (um es mal neutral zu formulieren).


    die süddeutsche hat mit ihrer edition angefangen und millionen bücher verkauft. auf den zug ist sogar die bildzeitung aufgesprungen. dort haben dann leute bücher empfohlen, die durch allerlei aufgefallen sind, aber nicht durch ausgeprägte literaturkenntnis. rainer callmund war dabei, und, glaube ich, cora's schwager schumi I. callmund hat irgendein buch als "spannend" empfohlen, leider weiß ich nicht mehr welches.


    und die millionen, die harry potter und co lesen, müssen ja auch irgendwo herkommen. das sind sicher nicht nur dieselben, die eh viel lesen.


    viele grüße,
    michael


    apropos harry potter: ich habe mich gezwungen den einen film, der neulich im tv lief, eine viertelstunde lang anzuschauen (mehr ging nicht). die protagonisten sind zug gefahren, obwohl sie fliegen können..

  • Hallo Iris,


    der Satz: "Büchermäßig bin ich nicht so lesetechnisch unterwegs" hat mich mit Andacht erfüllt. Schon deswegen hat sich der kleine Ausflug gelohnt.
    Werde ich mir merken für Dialoge. Manchmal ist man am Leben sehr viel näher dran, wenn man die Messlatte tiefer hängt... und tiefer... und nochmal... Vielleicht kommt man in diese "Denke" rein, wenn man sich schrittweise vortastet.


    Ergriffene Grüße


    chloe / Barbara

  • Zu diesem Thema gibt es ein SZ-Interview mit Oliver Kalkofe, passend betitelt mit »Es war noch niemals so furchtbar« (SZ vom 1.4.2005, Interview mit Hans Hoff).


    In diesem Gespräch geht es vorwiegend um das Niveau des deutschen Fernsehen. Am besten gefiel mir daraus der Satz: »Man denkt immer: Das Niveau ist schon im Keller, es geht nicht mehr tiefer. Dann kommt einer mit dem Schaufelbagger und hebt nochmal vier Etagen aus.«


    Da das Zielpublikum des Fernsehens die Hauptzielgruppe der Werbebranche ist, kann man sich die Sache noch so schönreden, daß man sagt, daran könne man das Menschenbild der Werbebranche erkennen.
    Pessimisten hingegen würden von einer "kulturellen Ochlokratie" sprechen ...