3. März: Tom bei "eins live"-Klubbing

  • Hallo Tom,


    herzlichen Glückwunsch zum medialen Auftritt. Wonach hast Du die Lese-Passagen ausgesucht? Oder hat man von vornherein Wünsche geäußert?


    Gruß,


    Graham

  • Hallo, Graham.


    Danke! :)


    Die Vorgabe war, in vier Blöcken zu je etwa 5 Minuten zu lesen. Ich habe die beiden Kapitel, die ich immer lese (Prolog "Kinderschokolade" und Kapitel 4 "30 Biere"), entsprechend zusammengestrichen und das der Redaktion vorher mitgeteilt. Da ich wie immer ein bißchen zu schnell war, gab es dann noch eine kleine Zugabe. Zwischendrin wurde ich zum Buch und zu meinem Leben allgemein befragt; die Frage, ob die Welt Idioten braucht, hat mich allerdings ein bißchen aus der Fassung gebracht. =)


    War ein wirklich, wirklich toller Abend, die Resonanz war super, und ich habe drei Dutzend Mails von begeisterten Zuhörern in der Box gehabt. Die Betreuung beim WDR ist erste Sahne, und "mein" DJ war übrigens niemand geringeres als Hans Nieswandt, der ja eine Größe ist und nächste Woche sein zweites Buch vorstellt.

  • Hallo Tom,


    auch von mir herzlichen Glückwunsch!
    Besonders freut es mich, dass du mit deinem Wettsaufkapitel gut ankommst.
    Werde mal ein paar Schnäpse auf dein Wohl kippen.
    Viele Grüße
    Horst

  • Zitat

    Original von Berger Horst
    Werde mal ein paar Schnäpse auf dein Wohl kippen.


    Ich glaube, das mache ich auch. =) Bloß die Sache mit den 30 Bieren, die lasse ich lieber.

  • So. Hier mein persönlicher Bericht.


    Obwohl ich mal - in den Achtzigern - eine Radiostation hatte und inzwischen auch dreißig, vierzig Lesungen hinter mir, machen mich "Auftritte" immer noch ziemlich fertig. Okay, eine Lesung in einer Buchhandlung ist vom Ambiente und Publikum her immer etwas entspannter - in dieser Hinsicht, denke ich, bin ich inzwischen ein wenig cooler geworden. Aber eine Live-Radiolesung auch noch vor Publikum - wow, das ist schon ein Schuh. Zumal "einslive" ja eine solide Reichweite hat, was man auch daran erkennen kann, daß der Raum proppenvoll war - und davon abgesehen mein "Idiotentest" inzwischen auf einem Amazon-Verkaufsrang um die 900 hängt, von etwa 10.000 kommend (was auch nicht so schlecht ist).


    Die Anfrage vor etwa sechs Wochen habe ich natürlich sofort bestätigt, aber je näher der Termin kam, umso hektischer wurde ich. Tatsächlich habe ich den ganzen Freitag über keinen Bissen runterbekommen, und obwohl ich am Nachmittag todmüde im Hotel ankam, konnte ich nicht schlafen. Ständig gingen mir Fragen durch den Kopf, die mir gestellt werden könnten. Und natürlich die Hauptfrage: Mögen mich die Leute? Kriege ich das hin?


    Ich lese generell immer sehr schnell. Manch einer mag sagen, daß ich zu schnell lese, und vielleicht stimmt das auch. Aber ich finde andererseits, daß meiner Art, Geschichten zu erzählen, ein sehr rasanter Vortrag irgendwie zuträglich ist. Okay, es muß immer noch verstanden werden können. Das ist wichtig. Ich hoffe, daß das am Freitag der Fall war.


    Jedenfalls. Ich kam um zehn, wie verabredet, in den Sender, und wurde zunächst vom Tresenteam des "Medienkult Café" sehr herzlich empfangen. Dann kam "meine" Gästebetreuerin, die mir den Ablauf erklärte und mich zwischen Soundcheck (ich habe das Programm des WDR für die kommende Woche vorgelesen) und Sendungsbeginn zu bespaßen versuchte. Um dreiviertel zehn bin ich dann ins Studio zu Mike Lütt gerufen worden, der mich kurz interviewte. Bis drei Minuten nach elf - ich konnte inzwischen beobachten, wie immer mehr Menschen kamen, um die Lesung zu erleben - wartete ich im Gästeraum, zittrig und kaum dazu fähig, ein Wasserglas zu halten.


    Dann wurde ich reingerufen. Glücklicherweise saßen gleich in der ersten Reihe BJ, Melkat, Bussi und Mariegod von den Büchereulen. Letztere kannte ich zwar noch nicht vom Sehen, aber der optimistische Gesichtsausdruck der Südkurve hat mich doch ziemlich beruhigt. Anschließend befagte mich Mike zu ein paar Dingen, aber ich habe nicht den blassesten Schimmer, was er gefragt hat oder ich geantwortet habe. =) Dann gab es vier Leseblöcke, die mit Interviewfragen begleitet wurden, zwischendrin Musik vom berühmten Hans Nieswandt. Die Frage, ob und wozu die Welt Idioten braucht, hat mich ziemlich aus der Fassung gebracht, wie man wohl gemerkt hat, aber ansonsten fand ich den Abend klasse. Die Reaktion des Publikums währenddessen und danach war sehr, sehr positiv. Gestern und heute waren jede Menge Mails von redlich angetanen Zuhörern in meiner Box, und das Buch hat, wie gesagt, einen ziemlichen Verkaufsrangsprung bei amazon gemacht.


    Ich kann BJ (bei uns: Jane), Melkat, Bussi, Mariegod und ihrer Freundin Barbara garnicht genug dafür danken, daß sie da waren und mich unterstützt haben. Außerdem war noch ein Freund vor Ort, den ich lange nicht mehr gesehen hatte. War, wie gesagt, aus meiner Sicht ein super Abend, aber es mag Leute geben, die das am Radio gehört haben und ganz anderer Meinung sind.

  • herzlichen glückwunsch nochmal, tom. ich habe bisher nur ein 5minütiges life-interview im göttinger stadtradio zu bieten, bei dem ich auch ein gedicht vorgelesen habe. leider habe ich vor lauter nervosität eine zeile falsch betont. aber wahrscheinlich wurde das eh unter ausschluss der öffentlichkeit gesendet, du hattest eine bessere gelegenheit dich zu blamieren.


    einige grüße,
    michael

  • Hallo Tom,


    Ich habe die beiden Kapitel, die ich immer lese (Prolog "Kinderschokolade" und Kapitel 4 "30 Biere"), entsprechend zusammengestrichen und das der Redaktion vorher mitgeteilt.


    Wie ist das denn beim lesen von Dialogen? Fügst Du da was ein, damit dem Zuhörer klar ist, wer grade spricht? Oder suchst Du die Passagen entsprechend "hörerfreundlich" aus?



    Anschließend befagte mich Mike zu ein paar Dingen, aber ich habe nicht den blassesten Schimmer, was er gefragt hat oder ich geantwortet habe


    Das kommt mir sehr bekannt vor :)
    Ich bin aber erstaunt, dass Du bei soviel Routine immer noch so aufgeregt bist. Was ist denn da die größte Angst? Dass einer einen Fehler entdeckt hat?


    Wie ist das eigentlich überhaupt, wenn das Buch erstmal draußen ist? Verflucht man sich dann selbst, weil man nichts mehr ändern kann?



    Liebe Grüße,


    Graham