Hallo, Uve.
Ich habe mir erlaubt, diesen Satz an meinen Lektor zu schicken:
Aber Aufbau, igitt, olle Ostmuschpoken, da haben sie mal ne Perle und machen nichts draus.
Hallo, Uve.
Ich habe mir erlaubt, diesen Satz an meinen Lektor zu schicken:
Aber Aufbau, igitt, olle Ostmuschpoken, da haben sie mal ne Perle und machen nichts draus.
ZitatAls selber olle Ostmuschpuke darf man das so überspitzen?
Klaro darf man. Ich lasse Dich wissen, was mein Lektor dazu gesagt hat.
Mischpoke oder Mischpoche, jiddisch für Familie, Gemeinschaft, Bande.
Mein Lektor fand's lustig. Und er will mal die Werbeabteilung anpieken, ob da nicht noch was geht.
Hallo Uve
ZitatOriginal von GTaag
Du machst mich noch mal fertig mit den Apostrophen. Wann denn nun und wann nicht?
Der Berliner ansich macht doch bei der Verkürzung von *es" keines. Oder gerade doch?
Ich bin zwar nicht Tom ;), hab dir hier aber einen nützlchen Link zu deinem Problem:
http://www.spiegel.de/kultur/z…sch/0,1518,283781,00.html
Also, der Berliner an sich darf jetzt auf jeden Fall verkürzen, sollte er es schon vor 2005 getan haben, merkt's (merkts) jetzt eh keiner mehr
Gruß
Ingrid
Bei "Er fand's" ist der Apostroph richtig, weil als Auslassungszeichen gesetzt - "Er fand es". Falsch (bzw. inzwischen nach ermessen zu setzen :dumm) ist der Apostroph bei Weglassungen der Art: "Ich hab", "Ich mein".
Ich nenne meine Sippe meist Mischpoke, und da ist kein Jude dabei - leider, dann haetten sie mehr Witz.
Weihnachten ist es dann endlich auch nach Kanada vorgedrungen, in einem dicken Stapel 'Buecher aus Deutschland'. Halb war ich dann Weihnachten auch schon auf der Busfahrt nach Montreal durch, dann *kreisch* hab ich's bei Schwiegerelterns vergessen und erst letztes Wochenende zurueckbekommen. Jetzt war's also faellig. Auszeit, Decke, Couch, Tee; und an einem schneereichen Wintertag vor dem Kamin hab ich's in einem Rutsch zuende gelesen. Oft gegrinst oder gekichert, trotzdem gut, dass die Kleenexbox in Reichweite war. Dieses distanziert-lapidare Understatement nimmt mich ja immer viel mehr mit, als alles andere.
Hab's wirklich gern gelesen und, obwohl im Westen aufgewachsen, so manches wiedererkannt. Das Einkaufengehen mit Brustbeutel im Tante Emma Laden, die Krachledernen. Bei uns war 'Polen verloren', was die westliche Sicht der Dinge vielleicht mehr unterstreicht als so manches andere.
Die Detailtreue, das akribisch beobachtete und dann atmosphaerisch stimmig verpackte, ist das, was ich schon an Radio Nights so mochte. Und es hat mich wieder eingefangen. Gut gemacht. Mehr. :o)
Huhu, Anja.
ZitatOft gegrinst oder gekichert, trotzdem gut, dass die Kleenexbox in Reichweite war. Dieses distanziert-lapidare Understatement nimmt mich ja immer viel mehr mit, als alles andere.
Ich habe wirklich, wirklich große Angst gehabt, daß die etwas ... traurigeren Szenen zu stark herausgrätschen und/oder die Grenze zum Klischee überschreiten, aber die Resonanz bisher stimmt mich diesbezüglich sehr fröhlich. Und das mit dem distanziert-lapidaren Understatement hast Du schön gesagt.
ZitatHab's wirklich gern gelesen und, obwohl im Westen aufgewachsen, so manches wiedererkannt. Das Einkaufengehen mit Brustbeutel im Tante Emma Laden, die Krachledernen. Bei uns war 'Polen verloren', was die westliche Sicht der Dinge vielleicht mehr unterstreicht als so manches andere.
Ich meine, "Jetzt ist Polen offen" geschrieben zu haben. Tatsächlich aber diente in vielen deutschen Mittelstandshaushalten eine derartige Redewendung der unbewußten Unterstreichung der inneren wie äußeren Abkapselung.
ZitatDie Detailtreue, das akribisch beobachtete und dann atmosphaerisch stimmig verpackte, ist das, was ich schon an Radio Nights so mochte. Und es hat mich wieder eingefangen. Gut gemacht. Mehr. :o)
Ich danke Dir! Und ich werde mein bestes geben - es sind zwei Projekte in Arbeit, eine familiensagaartige Ost-West-Geschichte, die ich aber sehr wahrscheinlich zurückstellen werde, und ein Motiv, das ich schon sehr lange mit mir herumtrage, und für das ich eine zeitgemäße Adaption glaube gefunden zu haben. Verkürzt gesagt geht es um mein altes "So cool", aber auf dem Land - und mit mehr Geschichte, weit weniger nihilistisch und ... ach was. Ich mache es einfach.
ZitatOriginal von Tom
Ich meine, "Jetzt ist Polen offen" geschrieben zu haben.
Ja, hast du. *Wir* (im aeussersten Westen, schon mit einem Bein in Holland) haben "Jetzt ist Polen verloren" gesagt . Das aber wirklich nur am Rande und ohne jetzt hier in allzu tiefsinnige Ost-West Diskussionen abdriften zu wollen.
Zitatmein altes "So cool", aber auf dem Land - und mit mehr Geschichte, weit weniger nihilistisch und ... ach was. Ich mache es einfach.
Ja, bitte. OoO
ZitatOriginal von hianja
Hab's wirklich gern gelesen und, obwohl im Westen aufgewachsen, so manches wiedererkannt. Das Einkaufengehen mit Brustbeutel im Tante Emma Laden, die Krachledernen. Bei uns war 'Polen verloren', was die westliche Sicht der Dinge vielleicht mehr unterstreicht als so manches andere.
Ups, ist da beim Lesen was an mir vorbei gegangen? Spielte die Kindheitsszene in OST-Berlin? Ging das aus dem Text hervor? War mir gar nicht aufgefallen, oder ich habe es schon wieder verdrängt.
Tolles Buch, ich hab's gern gelesen!
Hallo Tom,
ZitatIch habe wirklich, wirklich große Angst gehabt, daß die etwas ... traurigeren Szenen zu stark herausgrätschen und/oder die Grenze zum Klischee überschreiten, aber die Resonanz bisher stimmt mich diesbezüglich sehr fröhlich. Und das mit dem distanziert-lapidaren Understatement hast Du schön gesagt.
Für mich war es gerade der Wechsel zwischen den emotionalen Ebenen, die Dein Buch zu dem machen, was es ist.
Keine Komödie ohne ernsten Kern und keine Tragödie ohne komische Elemente (das eine kann zur Satire oder, was ich wirklich furchtbar finde, zur rein oberflächlichen Comedy werden, das andere kann ins Rührstück abrutschen).
Du kannst ganz zufrieden mit Dir sein, ich wäre es an Deiner Stelle zumindest
Hm. Ich sehe gerade, das war jetzt leicht missverständlich, denn natürlich ist Dein Roman AUCH satirisch. Aber eben nicht nur ... ich hoffe, Du verstehst, was ich sagen wollte
Liebe Grüße
Anja