Textverarbeitung für Autoren

  • Als 1998 die erste Auflage meines Buches "Word für Autoren" im Autorenhaus Verlag erschien, war die Resonanz zunächst fast ausschließlich positiv. Das Buch wurde verfasst mit der Vorgabe des Verlegers: "verständlich für jedermann und jederfrau und vor allem unter Berücksichtigung der Anfänger unter den Schriftstellern."


    Die Rekationen auf die zweite (überarbeitete) Auflage 2001 waren dann schon verhaltener und Kritik wurde laut, dass viel zu wenig ins Detail gegangen wird. Die Autorinnen und Autoren waren also flügge geworden und verlangten nach "härterem Stoff".


    Als der Autorenhausverlag nun vor einigen Monaten ohne Rücksprache mit mir einen Nachdruck der zweiten Auflage herausbrachte, setzte bei mir nach dem ersten Ärger das Nachdenken ein. Inzwischen bin ich mit dem Verleger soweit einig, dass es im nächsten Jahr ein neues Buch geben soll.


    Arbeitstitel: Textverarbeitung für Autoren und Autorinnen
    Seitenumfang: doppelt soviel wie bisher, eher mehr (also ab 300 Seiten)
    Inhalt: Vor allem fortgeschrittene Techniken der Texterstellung und Textbearbeitung.


    Ich möchte die Fixierung auf Word nicht mehr, weil es inzwischen ernsthafte (teils bessere) Alternativen gibt. Außerdem gibt es so manches andere Softwarestückchen, das hilfreich für fortgeschrittene Autoren ist.


    Was ich aber ganz besonders dringend benötige, ist die Reaktion von "gestandenen Autoren und Autorinnen" mit Hinweisen, was sie ganz bestimmt in solch einer Veröffentlichung lesen wollen, wenn sie diese ernstnehmen sollten (einschließlich solcher Bemerkungen wie: "Ich bin mit meinem PC auf du&du und brauche solch eine Schwarte nicht").


    Ich bin für jede Reaktion dankbar.


    Grüße aus dem Taubertal


    Horst-Dieter

    BLOG: Welt der Fabeln


    Die schönsten Schlösser und Burgen in Oberbayern und Bayerisch-Schwaben

    ASIN/ISBN: 3831335559


    Verengung des freien geistigen Horizontes ist eine Gefahr in Zeiten des Massenkultes.
    Emanuel von Bodmann


  • Guten Abend, Horst-Dieter,


    ich bin kein gestandener Autor, arbeite aber trotzdem viel mit Word. Meine Wünsche wären:


    - jeder PC-Ratgeber sollte nicht von den Features des Programms ausgehen, sondern von den Anforderungen der Kunden, also genau andersherum.


    - ich arbeite mit Formatvorlagenm, autromatischen Inhaltsverteichnissen, aut. Abbildungsverzteichnissen und gehe da richtig an die Grenzen dessen ran, was Word kann. Da würde ich gerne mehr dazu lesen. Wie man richtig professionell auch lange und längst Texte verarbeitet; Dateien also, die voll sind mit Bildern, Excel-Grafiken, Furßnoten, Endnoten, Verzeichnissen, Tabellen - das ganze Programm halt.


    - ich würde immer noch gerne wissen, warum ich in Word bei ganz langen Dateien, immer genau 1 Stunden, bevor ich meine Datei ausdrucken und dem Kunden präsentieren will, plötzlich die Datei nicht mehr öffnen, nur noch im Read-Only-Modus öffnen etc. kann.


    - ich habe oft schon Dateien dadurch gerettet, dass ich den Asci-Text bei einem zerschossenen Dokument in das Text-Pad kopiert und den Text dann wieder nach Word kopiert und neu formatiert habe. Dauert aber lange. Was kann ich sonst tun?


    - ich weiß genau, dass Word ab 100 Seiten, 30 Bildern von der Digi-Kamera, 10 Formatvorlagen, Inhaltsverzeichnis, 15 Excel-Tabellen etc. und bei 18 MB unweigerlich aussteigt. Warum?

  • Zitat

    Original von Th. Walker Jefferson
    - ich würde immer noch gerne wissen, warum ich in Word bei ganz langen Dateien, immer genau 1 Stunden, bevor ich meine Datei ausdrucken und dem Kunden präsentieren will, plötzlich die Datei nicht mehr öffnen, nur noch im Read-Only-Modus öffnen etc. kann.


    - ich habe oft schon Dateien dadurch gerettet, dass ich den Asci-Text bei einem zerschossenen Dokument in das Text-Pad kopiert und den Text dann wieder nach Word kopiert und neu formatiert habe. Dauert aber lange. Was kann ich sonst tun?


    Eine ganz hervorragende Hilfe ist OpenOffice (bzw. StarOffice). Damit kann man defekte Word-Dateien besser öffnen und restaurieren, als mit Word selbst - zumindest meiner Erfahrung nach.


    Noch besser ist es natürlich, die Anzeichen zu kennen, die darauf hindeuten, dass demnächst das schöne Dokument digitalen Schaden erleidet.


    Ein Hinweis ist das "Durcheinandergeraten der Seitenzahlen" - also immer ein Auge darauf haben (mit dem zweiten Auge kann man dann noch immer aus dem Fenster schauen - der gestandene Autor schreibt ja sowieso blind =)). Werden solche Anzeichnen sichtbar, dann sofort speichern, und zwar


    - als RTF
    - als HTML
    - Alles Kopieren (Datei - Alles markieren) und in ein neues Dokument verfrachten und dieses als DOC speichern (falls Word sich nicht zwischenzeitlich schon aufgehängt hat).


    Word runterfahren, Betriebssystem runterfahren und danach sehen, was noch geht.


    Ansonsten schönen Dank für deine Wunschliste. Ich hoffe, es kommt noch mehr zusammen.


    Horst-Dieter

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    Emanuel von Bodmann


  • Schön wäre, den Bereich MacOs und natürlich auch andere, speziell Linux, nicht aussenvor zu lassen.
    Denn hier stoßen Microsoft-Produkte doch gerne mal auf etwas geringere Gegenliebe.


    Gruss, Eike

  • Zitat

    Original von nemil olde
    Schön wäre, den Bereich MacOs und natürlich auch andere, speziell Linux, nicht aussenvor zu lassen.
    Denn hier stoßen Microsoft-Produkte doch gerne mal auf etwas geringere Gegenliebe.


    Gruss, Eike


    Selbstverständlich! Die Fixierung auf Microsoft und Windows nimmt ja glücklicherweise etwas ab und das Plattformübergreifende Arbeiten ist auch kein Problem mehr, seit Apple Mac OS X eingeführt hat. Ich nutze schon eine ganze Weile die Vorteile im heimischen Netzwerk, das aus Apple + Windows-Rechnern besteht und wer die Wahl hat, sollte Windows wirklich in der Rangliste auf Platz 3 setzen. :D


    Horst-Dieter

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    Emanuel von Bodmann


  • Zitat

    Original von Horst Dieter
    Was ich aber ganz besonders dringend benötige, ist die Reaktion von "gestandenen Autoren und Autorinnen" mit Hinweisen, was sie ganz bestimmt in solch einer Veröffentlichung lesen wollen, wenn sie diese ernstnehmen sollten (einschließlich solcher Bemerkungen wie: "Ich bin mit meinem PC auf du&du und brauche solch eine Schwarte nicht";).


    Was ich vor allen Dingen hasse, sind diese endlosen kleinteiligen Schritt-für-Schritt-Anleitungen. Wenn z.B. zum Thema Normseite ellenlang kleinschrittig beschrieben wird, wie man sich die zusammenbaut, anstatt einige kurze Hinweise zu geben, wie eine Normseite im Prinzip aussehen muss. Für Anfänger (die es ja auch gibt) sollte man die Grundlagen als Tutorial in den Anhang packen und ansonsten eher kurz und prägnant sein. Im übrigen könnte man nützliche Vorlagen (wie z.B. verschiedene Varianten von Normseiten) ohnehin besser auf eine Buch-CD packen.


    Ein schönes Fest
    Christian


    Edit: Um Mis(t)verständnissen vorzubeugen - ich kenne dein Buch nicht,Horst Dieter, daher ist meine Kritik ganz allgemein gemeint und nicht speziell auf dein Buch bezogen ! ;)

  • Hallo Horst-Dieter,


    ich selbst schreibe meine Manuskripte immer noch (wohl oder übel) mit Microsoft-Word. Trotz aller Macken. So schreibe ich derzeit an einem technisch-wissenschaftlichen Fachbuch mit ca. 350 Seiten, mit vielen Tabellen und Abbildungen. Die Kapitel, bis zu ca. 50 MS, schreibe ich in jeweils ein gesondertes Word-Dokument. Grund dafür: werden in Word-Dokumente Abbildungen eingebunden und wird auch mit Fußnoten gearbeitet, dann "spinnt" Word ab ca. 30 MS. Deshalb und da Word die übergreifende Behandlung von Literaturverweisen bzw. Referenzen nicht (ausreichend) zulässt, benutze ich dazu zusätzlich das Programm "Bibliographix", mit dem ich die Literaturquellen aufnehme, verwalte und (dokumentübergreifend) in mein Fachbuch einbinde. Mit Bibliographix habe ich auch per Online Zugriff auf den Datenverbund der Universitätsbliotheken. Bibliographix besitzt desweiteren einen mächtigen Ideen-Manager, mit dem ich (in Verbindung mit dem Literatur-Manager) das Rohgerüst meiner Manuskripte erstelle und bearbeite. Anschließend geht's dann mit Word weiter.


    Gerne würde ich erfahren, welche Alternativen es für die Manuskript-Erstellung gäbe; in Bibliographix selbst ist ein abgespeckter Word-Editor sowie für speziell wissenschaftliche Texte, wie Dissertationen, ein LaTeX-Editor implementiert.


    Vielleicht noch ein Hinweis: Bibliographix kann ebenso gut für Belletristik eingesetzt werden!


    Beste Grüße
    Tasso J.M.

  • Zitat

    Original von Tasso9x
    Grund dafür: werden in Word-Dokumente Abbildungen eingebunden und wird auch mit Fußnoten gearbeitet, dann "spinnt" Word ab ca. 30 MS. .


    Danke! Endlich einer, der das mal schreibt! Genau so ist es! Passiert auch mir seit Jahren! Immer wieder! Genau da wäre Rat erforderlich!

  • Zitat

    Original von Tasso9x
    Fachbuch mit ca. 350 Seiten, mit vielen Tabellen und Abbildungen. Die Kapitel, bis zu ca. 50 MS, schreibe ich in jeweils ein gesondertes Word-Dokument. Grund dafür: werden in Word-Dokumente Abbildungen eingebunden und wird auch mit Fußnoten gearbeitet, dann "spinnt" Word ab ca. 30 MS. Deshalb und da Word die übergreifende Behandlung von Literaturverweisen bzw. Referenzen nicht (ausreichend) zulässt, benutze ich dazu zusätzlich das Programm "Bibliographix", mit dem ich die Literaturquellen aufnehme,


    Hallo Tasso,


    im Prinzip stimmt das. Ich empfehle deshalb gerne, für jedes Kapitel ein extra Dokument einzurichten. Ich selbst arbeite aus verschiedenen Gründen lieber mit überschaubaren Dokumenten:


    - Das Navigieren im Dokument ist einfacher
    - Die Geschwindigkeit bei der Dokumentbearbeitung bleibt akzeptabel
    - Die Probleme mit Word halten sich in Grenzen


    Ich habe aber auch einen Fall, wo ich ein Manuskript mit ca. 600 Seiten komplett in einer Datei abliefern muss (Handbuch zur WISO Software). Dabei wird mit Formatvorlagen gearbeitet, es sind Abbildungen eingebunden und Index- sowie Inhaltsverzeichnis werden mit den Word-Funktionen erstellt. Das funktioniert weitgehend problemlos mit Word 2003 bzw. Word aus Office:mac 2004 auf dem iBook. Vermutlich würde aber das Chaos ausbrechen, wenn auch noch Fußnoten hinzukommen müssten. Und natürlich ist immer wieder mal Arbeitspause angesagt, wenn Word versucht, alles beieinander zu halten :bonk.


    Das soll aber keine Empfehlung sein, solch große Dokumente anzulegen.


    Das Programm Bibliographix interessiert mich. Ich werde es mir mal ansehen.


    Weihnachtliche Grüße aus dem derzeit trüben Taubertal


    Horst-Dieter

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    Emanuel von Bodmann


  • Wer wirklich auf den regelmäßigen Adrenalinstoß beim Arbeiten mit Word verzichten kann (oder will), sollte sich mal folgende Seite anschauen:


    http://mypage.bluewin.ch/reprobst/WordFAQ/IPF.htm#IPF1


    da ist nicht alles - aber vieles - erklärt und Hilfestellung zur Behebung mancher Probleme beschrieben.


    Grüße aus dem verschneiten Taubertal


    Horst-Dieter

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    Emanuel von Bodmann