Steven Pinker - How the mind works

  • Ich beginne gerade damit das Buch "Steven Pinker - How the mind works" zu lesen. Es ist eines von vielen popularwissenschaftlichen Büchern, die versuchen Funktionsweise und Entwicklung des menschlichen Gehirns allgemeinverständlich zu beschreiben.


    Ich habe schon ein paar Sachen in dieser Richtung gelesen. Das Vorwort und das erste Kapitel lesen sich wunderbar und fügen sich glänzend in die große Tradition englischsprachiger popularwissenschaftlicher Bücher ein. In Deutschland gibt es nach wie vor nur wenige wie den Physiker Harald Lesch, die den Wert solcher Bücher erkannt haben und wissen wie wichtig es ist Wissenschaft allgemeinverständlich zu machen. Die Kunst dabei ist alles so einfach und anschaulich wie nötig zu beschreiben, ohne dass es zu seicht und falsch wird. Ich kenne wissenschaftliche Bücher aus Deutschland, die es fertigbringen gleichzeitig unverständlich und falsch zu sein.


    In dem Vorwort von Pinker's Buch fällt auf, dass er vom Who is Who der Neurowissenschaftler beraten wurde, zB von dem Psychologen Gerd Gigerenzer (der gezeigt hat wie sehr unser Denken und Handeln von einfachen Heuristiken geprägt ist, die jedoch meist funktionieren). Allerdings beginnt das erste Kapitel gleich wieder mit der Analogie zwischen Gehirn und Computer, die meiner Ansicht nach längst widerlegt ist, zb durch die Bücher von Roger Penrose ("The emperor's new mind" und "Shadows of the mind"): Es kann keinen Algorithmus geben, der menschliches Denken vollständig determiniert. Anders gesagt: es muss etwas unberechenbares im Gehirn vorgehen. Man muss Pinker jedoch zugutehalten, dass er damit die Mainstream-Meinung unter den Gehirnexperten wiedergibt.


    Mag sein, dass der Vergleich mit dem Computer einen gewissen didaktischen Wert hat, auch wenn er falsch ist. Ich bin jedenfalls auf den Rest des Buches sehr gespannt.