Der Mann schläft.
Im Zimmer riecht es muffig. Ungelüftet. Nach Schweiß, Alkohohl. Kaltem Rauch. Zigarette. Urin.
Es stinken Mann und Zimmer gleichermaßen. Die gesamte Wohnung.
Das Leben des Mannes. Die Straße. Der Bezirk. Die Stadt. Das Land. Einfach alles.
Ein Hahn kräht.
Der Hahn hockt einen Meter neben dem schlafenden Mann am Boden.
Der Mann wird vom Krähen wach. Er reckt sich schlaftrunken.
Der Hahn kräht weiter. Der Mann wälzt sich zum Bettrand.
Liegt auf dem Bauch. Beugt seinen rechten Arm und schlägt mit dem Handteller Richtung Weckerkopf. 42ziger, steht auf dessen Zifferblatt.
Treffer. Das Krähen verstummt.
Augenblicke später dreht sich der Mann auf die linke Seite, Richtung Fenster.
In der Drehung öffnet er vollends die Augen. Er blickt auf das Kopfkissen. Mehrere Haare fallen ihm dort auf. Es sind seine.
Der Mann weiß, er leidet unter Haarausfall.
Und der Mann hat auch nicht mehr alle Zähne im Mund.
Aber das mit den Zähnen, dass weiß bis auf den Zahnarzt niemand.
Doch, doch - nun auch Ihr hier, Ihr 42ziger, von mir : Michael Köhn, - der alle herzlich grüßt ...